Blogbeitrag Nr. 500:
40 Jahre JeskeTexte. Und was für ein Fest!

1977:
In Bonn und kurz darauf in Berlin stürzt sich eine junge Frau in die Kneipen und Clubs der Liedermacherszene und auf die Bühnen. Sie will eine erfolgreiche Sängerin werden.

Karikatur: Dave Andersen

 

 

2017:
Es ist anders gekommen. Statt der Bühne ist es der Schreibtisch geworden, und sie genießt es, zumal sie kürzlich 60 wurde und es gern etwas ruhiger mag. Nur heute begrüßt sie ihre Gäste mit einem Lied. Denn in diesem Jahr feiert Edith Jeske vier Jahrzehnte Liedtexten.

Bevor sie sich vom Abendprogramm überraschen lässt, begrüßt Edith Jeske ihre mehr als hundert Gäste mit einem Lied (hier ein paar Auszüge).

 

(…)
Ich kann jetzt endlich Kohle sparnJeske singt
und auf Seniorenticket fahrn.
Ich höre noch nicht allzu schwer.
Mit Größe M komm ich noch hin,
die eignen Zähne sind noch drin
und schwanger werd ich auch nicht mehr….

(…)
Auf euch, da war und ist Verlass –
wenn ich das mal in Worte fass.
Wir halfen uns durch manche Krisen.
Denn wir, wir glauben fest daran,
dass man auch Eintracht säen kann.
Ihr habt es tausendmal bewiesen.

Und heut – mit meinen 60 Jahren
schau ich zurück voll Dankbarkeit
Ein Hoch auf was wir sind und waren!
und noch ein bisschen gute Zeit.“

Während in Berlin Christian Lindner die Verhandlungsgespräche über eine Jamaika-Koalition plazen lässt, ist das Haus Mariengrund in Münsters Norden eine Insel der Harmonie und der Harmonien.
40 Jahre Songtexten wollen gefeiert werden. Unterrichten wollte die Jeske nie. Inzwischen macht sie genau das seit 28 Jahren. 1996 gründete sie die Celler Schule, und viele der Absolventen sind gekommen, am 19. November. mit Thomas
Nicht nur ExCELLEnten und -innen entern den Festsaal. Auch Freunde aus 40 Jahren, echte Verwandte und „reingeliebte“, einige von Jeskes liebsten Komponisten und Interpreten, dazu Theatermenschen von beiden Seiten des Bühnenvorhangs. Denn es soll auch ein Netzwerktreffen werden. Oder NESTwerk, wie Thomas Woitkewitsch es so gern nennt.
Der ergreift das Mikrofon und singt eigens für den Abend und die Gastgeberin Getextetes. Bastian Sick hat ein Gedicht mitgebracht, im dem er die Konfettikanone der Reime auf „Edith“ abfeuert. Tim Fischer singt die Rinnsteinprinzessin und seinen Lieblingssong von Woitkewitsch.
Menschen, die einander bisher nie gesehen haben und sich im echten Leben vielleicht nie begegnen würden, stehen als Chor auf der Bühne und singen – jede/r eine Strophe und ganz ohne Probe – den Muddi-Song, den Turid Müller im Mail-Fernverfahren gemeinsam mit ihnen auf die Beine und die Bühne gestellt hat.

Muddi-Song
v.l.n.r.: Marvin Ochmann, Denis Sarp, Christina Arnold, Turid Müller, Doris Denke, Andrea Gegner, Jutta Dahl, Feli Feles, Sandra Niggemann, Mario Rembold

Als Zeremonienmeister durchs Programm führt Tobias Reitz. Und hat natürlich auch „was vorbereitet“ – das große La la la, welches schon in der Celler Schule jedes Abschlussfest mit neuen Texten aus Tobis Feder adelt.

Tobi singt 02.jpeg
Tobias Reitz

Die Karte obenauf – „Muddi macht das schon“ steht drauf
Bei der Frage, was sie macht, Da hab ich mir so gedacht:

Ja
Wenn du wen brauchst für deinen Text
Wo du grad steckst
Und es ist wie verhext – na, Muddi macht das schon!

Wenn du wen sucht mit Geist und Ader
Von Ernst Bader
So ein Wortgeschwader – Muddi macht das schon……

Sie ist die Wunderwaffe, echt
Und sie ist secht-
zich – unbestechlich prächtig – Muddi, unser Star.

Wenn du wen brauchst, der auch bei Hiltis
Ganz gechillt is
Und zu bohrn gewillt is, Muddi macht das schon!
Wenn du ’ne Katze bist, die schaut
Bei Immoscout
Wer kriegt sie gut verstaut? Ach, Muddi macht das schon!

Wenn du wen suchst, der dein Metrum
Verbessert und
Dir hilft die Zeilenlänge zu beachten – Muddi macht das schon

Wenn du wen brauchst mit noch mehr Kitsch
Als Woitkewitsch
Ich hab den Tipp für ditsch – die Muddi macht das schon

Sie ist die Wunderwaffe, echt
Und sie ist secht-
zich – unbestechlich prächtig – Muddi – unser Star

Turid singt
Turid Müller

Bis halb drei am Morgen geht das Programm. Zu später Stunde und vor immer noch vollen Reihen singt Turid Müller ihrer MusenMuddi noch den Pipi in die Augen, mit einer Premiere – einem Lied für die Mentorin:

Wie ein Wink des Schicksals.
Wie ein Stoß mit nem göttlichen Queue:
Plötzlich bringts alle Kugeln ins Rollen.
Du fragst: „Werde ich jemals..?“
Und du denkst dir schon: „Nö….“
Doch son Engel sagt: „Du musst nur wollen.“
„Ich trau dir das zu!“ ist sein magischer Satz.
Und alles fällt an seinen Platz.“
(Turid Müller & Stephan Sieveking)

 

Den Videomitschnitt macht Henning Ruwe zum Geschenk, mit den Tischdekorationen und auf der Bühne verzaubert Romanautorin Christine Vogeley die Gäste, Burkhard Heim liest Patrick Süskind, Marcel Kösling bringt einen Tisch zum Schweben, Gordon November stellt  seine traumhafte Bühnenanlage zur Verfügung und singt zwei seiner Lieder, außerdem Rainer Bielfeldt als Solist, aber auch als Begleiter vieler Kollegen, Willy Klüter, Annette Postel, Katja Kaye, Matthias Reuter, Andreas Schleicher, Henrika Fabian, Corinna Fuhrmann, Karla Feles, Alin Coen, Lennart Schilgen Jan Jahn, Peter Bytzek – Weggenosse aus Berliner Zeiten, Sandra Niggemann und Mario Rembold, Heike Baller, Julia Hagemann, eine gemeinsam mit Jeske getextete Schlagersingle geben Petra und Kurt Schoger zum Besten, die Musikantenstadl-Bürgerwehr schmettern Jeske mit Emmi und Willnowski Emmi und Willnowski, für die Edith Jeske seit weit mehr als zehn Jahren Songtexte schreibt.

 

Schwester Juttamaria

Und – ganz zum Schluss gegen halb drei – helfen die Gäste beim Aufräumen, denn der Saal muss um acht Uhr am Montag besenrein übergeben werden. Mindestens zwei Dutzend Hände packen mit an. Müdigkeit wird überbewertet.
Solche Freunde Kollegen sind mit Gold nicht aufzuwiegen.
Da stimmt auch Schwester Juttamaria zu.

 

 

Abschied von einem Kollegen:
Machs gut, Thomas Milke

16 Juli 2017 – wie jedes Mal ein kleiner Abschied – letzter Tag der Celler Schule. Wir tauschen Versprechen aus, einander bald wieder zu treffen. Weniger als 50 km entfernt und ohne dass wir davon wissen, verlässt unseren Kreis an diesem Tag ein Kollege aus dem Jahrgang 2010, Thomas Milke. Er stirbt an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine Jahrgangskollegin Simone Altenried hat ihm einen Brief geschrieben:

Lieber Thomas:

Es waren nicht deine besten Zeiten, in denen sich unsere Wege zum ersten Mal kreuzten. Ehrlich gesagt, warst du mehr als beschissen drauf. Deinen Job hast du gehasst, und auch privat war einiges im Umbruch. Es war die Celler Schule im Sommer 2010.Celler Schule 2010
Ach Thomas, wir hatten so viele Nächte mit Kaffee, Bier, Gesprächen und Zigaretten. Und gegenseitigen Überraschungen.
Und dann der Abschlussabend: „Mann aus Teig“ hieß dein Song. Ich glaube da hast du mich zum ersten Mal sprachlos gemacht… tief berührt von der Geschichte und dir, dem schüchternen, hochsensiblen, verletzlich wirkenden Mann, der auf einmal ein anderer zu sein schien.

Wir haben uns danach nur noch einmal gesehen, voller echter Freude in die Arme genommen… Telefoniert, ja! zu Anfang öfters, dann seltener… geschrieben, ja… aus den Augen verloren nie…
Eigentlich hatten wir ausgemacht, uns jedes Jahr mindestens einmal zu treffen. Immer haben wir unser Wiedersehen auf „nächstes Jahr bestimmt“ verschoben. Gestern, am Samstag, wollte ich noch hochkommen. Das hatten wir so ausgemacht. Doch als ich las, wie schlecht es dir ging, hab ich abgesagt… du meintest noch am Mittwoch: „Schatz, ist schon ok, ich hätte es eh nicht geschafft“.

Leute – trefft euch, feiert, singt und lacht! Und tut es jetzt! Ich weiß, es würde Thomas gefallen…
Machs gut mein Freund….
deine Simone

Lieber Thomas,du bleibst einer von uns. Versprochen von der MusenMuddi Edith. Und hier ist das Gedicht, das dein Freund Cord den Trauergästen vorgelesen hat. Es stammt von einem Dichter namens Heinz Rickal, den ich leider nicht erreichen konnte. Die Mail kam zurück. Aber das Gedicht ist da – und der Dichtr erlaubt jedem, der es verwenden möchte, dies zu tun.

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern
ihr glaubt, dass ich hier unten bin:
ihr mögt vielleicht zunächst erschauern –
doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier – wie ihr vermutet,
mein Körper mag hier unten sein,
doch während die Musik noch tutet
bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?
Es sind sehr viele – sicherlich –
doch achtet drauf wie schön sie sind;
und eins der Blätter – das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,
schaut ihnen zu und denkt an mich,
das Leben war doch nur geliehen,
und eine Wolke – das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,
perfekt erschaffen – meisterlich,
ich bin so fröhlich grad wie diese,
und einer davon – das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,
erinnern sie vielleicht an mich?
Ihr müsst nicht lange danach fragen:
denn eine Welle – das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht
die Rose und selbst der Wegerich,
und alle sind für euch gemacht
und eine Blume – das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,
für mich wär das ganz fürchterlich.
Tut Dinge, die ihr nie bedauert:
Denn Eure Freude – das bin ich!
(Heinz Rickal)

Ade, Johanna Renate Wöhlke
die Celler Schule trauert um dich.

Liebe Johanna,
2003 haben wir uns kennengelernt. Damals warst du Teilnehmerin der Celler Schule. Vom ersten Tag an hatten wir beide einen Draht zueinander – du mit deiner fröhlichen Gelassenheit, deiner übersprudelnden Phantasie und geradezu unerschöpflichen Lebensfreude, um die ich damals noch oft kämpfen musste. Unser Kontakt hat sich über all die Jahre gehalten. Und deiner zur Celler Schule. Von unseren Abschlussfesten hast du dir kaum eines entgehen lassen und mit vielen unvergesslichen Fotos die Stimmungen eingefangen.

Du warst in unserem Netzwerk keine der Jungen, dafür hast du deine Begeisterung für die Celler Schule dort hingetragen, wo von uns keiner hinkam. Als du 2010 von deiner Krebserkrankung erfuhrst, bist du mit einem tapferen Lächeln in die Behandlungen gegangen und hast danach von deiner schicken Perücke geschwärmt.Johanna Renate Wöhlke
Es sah alles so gut aus, die Chemo hast du hinter dich gebracht, deine aufmüpfigen Locken wuchsen wieder. Und du hast entschieden, sie nicht mehr zu färben.
So fröhlich konnte grau sein.
Und dann – am 2. April 2011 bekam ich von dir die Nachricht: „Ich bin gesund, mehr später!!!!!!!!!!!! KUSS
Und doch kam es anders.
Zu unserem letzten Abschlussfest bist du „aus gesundheitlichen Gründen“ nicht gekommen, zum 20-jährigen Jubiläum auch nicht.
Ende November im vergangenen Jahr bekam ich auf facebook die letzte Nachricht von dir. Vorgestern dann hat mich auf Umwegen die Post von deiner Familie erreicht. Am 15. Juni bist du gestorben.
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Als unsere Kollegin Christiane Weber 2012 starb, mailtest du mir folgenes:
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„…keiner kann länger hier sein als seine Lebensuhr ihm gibt. Edith: TROTZALLEDEM! Ich weiß, wovon ich rede…jeder Tag zählt…jeder Tag – und am Ende die Erinnerung an die guten und schlechten gelebten Tage. Das ist unser Leben, so ist es…Ihr habt Euch gekannt, gehabt und seid ein Stück Weges miteinander gegangen. Das war schön! Wie schön, Freunde zu haben und gehabt zu haben! Wie schön zu leben und gelebt zu haben! Wie schön, ein Teil dieser Welt zu sein und gewesen zu sein…“

 

Liebe Johanna, auch du warst ein Teil, ein ganz besonderer Teil unserer kleinen Celler-Schule-Welt. Du wirst uns fehlen, und doch bleibst du.
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Und das Lied, ein ganz besonderes Lied, das du 2003 mit Rainer Bielfeldt zusammen geschrieben hast, soll dich begleiten.
SEIFENBLASEN

Frank Dostal ist tot

von Tobias Reitz

„Tobi-Baby! Hier ist Frank. (Pause) Dostal.“

Danke für alles, Du mutiger, kreativer, unbequemer, charismatischer, engagierter, kollegialer, liebenswürdiger, unterhaltsamer, respekteinflößender und mir dabei aber immer zugewandter Geist!
Danke für Deine Unterstützung für uns Urheber, für mich selbst und für die Celler Schule! Sie kam manchmal mit einem „Aber“. Aber sie kam.
Danke für den wahrscheinlich treffendsten Spitznamen, den mir je einer verpasst hat: „Schnulze auf zwei Beinen.“ Den hab ich geliebt. Den lieb ich immer noch.

Und Dich werde ich vermissen.

in der Nacht vom 18. auf den 19. April ist Frank Dostal im Alter von 71 Jahren buchstäblich eingeschlafen – und nicht mehr aufgewacht. Er war stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA und Präsident des Deutschen Textdichter-Verbands. Außerdem hat er viele große Hits von den Rattles, Wonderland, Baccara, den Schlümpfen, Nana Mouskouri, Helga Feddersen & Didi Hallervorden, Hildegard Knef und anderen geschrieben.Dostal

Songtextseminare mit Edith Jeske:
Zusatztermine in HAMBURG und MÜNCHEN

Endlich klappt es mal wieder mit einem Workshop in Hamburg, den ich jetzt noch dazwischenschiebe. Auch für München sieht es gut aus – da müsste nur noch entschieden werden, welcher Termin besser passt, Dafür habe ich einen Doodle-Link angelegt. Die Teilnahmegebühr ist wie bei den anderen Seminaren: 460 EUR. Wiederholungstäter/innen 360 EUR.
Das gilt auch für diejenigen, die im Popkurs Hamburg
bei mir waren.

 

Basiskurs Songtexten in Hamburg
18. bis 22. Oktober 2017
Details hier:

in Planung:
Basiskurs München.
8. bis 12. Oktober oder 25. bis 29. Oktober
nur für die Terminfixierung: doodle hier
(das gilt noch nicht als verbindliche Buchung)

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Stephan ULLMANN mit seinem ersten Soloalbum ALLES ANDERS – und ein exCELLEnter Kollege

Nicht nur ein excellenter Kollege – aber einer der vielen ist einer von uns. Erdmann Lange (Celler Schule 2014) hat ganz entscheidend an diesem Album mitgewirkt.
Also der Reihe nach:

Stephan Ullmann ist vor allem in der Musikszene des Rhein-Neckar-Raums, aber auch darüber hinaus seit Jahren eine feste Grüße – allerdings meist in der zweiten Reihe oder als Side-Kick für andere: Er war Gitarrist für Acts wie Anne Haigis, Julia Neigel oder Xavier Naidoo, hat für Herbert Grönemeyers Liveshows Beats programmiert, mit den No Angels zusammengearbeitet und in dem Studio, das er zusammen mit dem Grönemeyer-Drummer Armin Rühl betreibt, Platten für Grönemeyers „Grönland“ – Label produziert. Dazu kamen unzählige Liveshows auf großen Firmen-Events und Galas, die er als Gitarrist und Sänger bestritten hat – und seit mehreren Jahren die Tätigkeit als Songwriting-Coach für die ZDF / KiKa – Sendung „Dein Song“.

ULLMANNCoverALLES ANDERSJetzt aber soll „ALLES ANDERS“ werden, und dafür hat sich ULLMANN Verstärkung geholt: Nicht nur sind auf seinem Soloalbum, auf dem er erstmals eigene, deutschsprachige Songs veröffentlicht, illustre Musiker wie Ralf Gustke (Drums) und Robbee Mariano (Bass) von den Söhnen Mannheims zu hören. Als Toningenieur zeichnete Sascha Kohl, sonst live unterwegs mit Xavier Naidoo und Rea Garvey, verantwortlich. Und für mehr als die die Hälfte der Titel auf ALLES ANDERS hat mit Erdmann Lange ein Ex-CELLEnt die Texte beigesteuert:

Aus seiner Feder sind IRGENDWO IM NIRGENDWO (übers Loslassen und die Hoffnung auf ein Wiedersehen), DU LÜGST SO SCHÖN (übers Verführt werden wider besseres Wissen),  DIE ALTEN FOTOS (übers Zurückdenken an wilde Zeiten), IN DEINEN ADERN (übers Vatersein), AM OFFENEN HERZEN (über Leidenschaft, die auch mal über Schmerzgrenzen geht) und FEUER FLAMME ASCHE (übers Abkühlen nach großer Hitze) – zum Teil in enger Zusammenarbeit mit Stephan Ullmann, der in allen Fällen die Musik komponiert hat.

Auslöser für Stephan Ullmann war der von ihm selbst nach dem Tod seines Vaters geschriebene Song WENN DIE BLÄTTER FALLEN – für ihn die erste deutschsprachige Nummer. In diese Richtung sollte es weitergehen – das Gefühl, erstmals eigene, sehr persönliche Songs präsentieren zu wollen, ließ ihn ab diesem Zeitpunkt nicht mehr los, und dafür suchte er einen passenden Sparringspartner. In persönlichen Gesprächen über das Leben, die Liebe und die Musik und bei dem einen oder anderen Kaltgetränk ist dann – nachdem ein gemeinsamer Freund Stephan Ullmann und Erdmann Lange überhaupt erst miteinander bekannt gemacht hatte – mehr als nur eine musikalische Zusammenarbeit entstanden.

Das Resultat ist auf ALLES ANDERS zu hören. Und weitere Songs sind bereits in Ko-Produktion…

Infos zum Album / Stephan ULLMANN: www.dynamo-records.com  &  www.deltasoul.de

Ein Wort für mehr Respekt unter Kollegen

Aufgrund einiger Diskussionen der letzten Tage breche ich an dieser Stelle eine Lanze – für mehr Transparenz, Fairness und Respekt in der Zusammenarbeit, auf die wir alle angewiesen sind und die uns so sehr erfüllt und beglückt, wenn sie gut läuft. Vertrauen und Transparenz gehören zusammen wie Geschwister. Zu meinen Komponisten – es sind nicht ganz wenige – habe ich volles Vertrauen. Welches im Lauf der Jahre oft noch gewachsen ist und mehr als einmal Freundschaften hervorgebracht hat.

Wenn ich mich als Textdichterin auf eine neue Zusammenarbeit einlassen soll, mache ich mich erst mal schlau und werfe die Suchmaschine an. Das sollten unsere Partner mit uns auch tun, wenn wir ihnen (noch) kein Begriff sind.

Bewahrt euch eine positive Grundhaltung. Manches, was nach schwarzem Schaf aussieht, kann sich als Traumpartner entpuppen. Bitte setzt also nicht gleich unlautere Absichten voraus, wenn Unwissenheit als Erklärung ausreichen kann. Jeder fängt klein an, sonst würde ja nichts nachwachsen können. Findet heraus, was sich im Netz herausfinden lässt und schaut nicht nur auf die Website eures potenziellen Partners. Ihr könnt auch Kolleginnen und Kollegen fragen, die mit den Betreffenden bereits gearbeitet haben. Dann könnt ihr höchstwahrscheinlich schon einordnen, auf welchem Level euer Partner unterwegs ist und wie er sich selbst ein- (oder über-)schätzt. Einsteiger werden vorwiegend mit Komponisten arbeiten, die den Olymp ebenfalls noch nicht erklommen haben. Das ist in Ordnung und kann gute Chancen eröffnen, wenn beide Partner achtsam sind. Es gibt aber Blender. Versucht, nicht auf sie hereinzufallen. Und blendet auch selbst nicht!

  • Wird die Anfrage gestreut? Werden mehrere oder viele an die selbe Aufgabe gesetzt? Man kann sich darauf einlassen oder nicht. Bei hochrangigen Interpreten wird es eventuell sogar von euch erwartet. Immerhin gibt es da auch was zu gewinnen. Wenn neue Teams zusammengestellt werden, ist dieses Verfahren ebenfalls häufig. Als Dauerzustand rate ich davon ab, sich gegen die Kollegen ausspielen zu lassen.
  • Was geschieht mit eurem Songtext, wenn er nicht das Rennen macht? Wird er neu vertont? Kommt er zu euch zurück? Relativ häufig werdet ihr nichts mehr hören. Ich handhabe es so, dass ich beim Komponisten erst dann rückfrage, wenn jemand anders sich für den Text interessiert. Wenn der dann noch unvertont ist, werdet ihr ihn in den meisten Fällen einfach zurückholen können.
    Achtung: Geht euren Partnern bitte nicht schon nach zwei Wochen mit Nachhaken auf den Wecker und auch nicht alle zwei Wochen erneut. Wer an einem einzelnen Text klebt, wirkt wie jemand, der es nötig hat. Auch ich habe mir damit als Anfängerin einiges versemmelt.
  • Wie geht es mit dem Song weiter, wenn unser Text ausgewählt wird? Zumeist sind es eher die Komponisten, die ein Demo herumschicken und die besseren Kontakte haben.
    Die Standardverteilung für die GEMA beträgt bei unverlegten Songs 8 Zwölftel für die Musik und 4 Zwölftel für den Text. Das finde ich persönlich akzeptabel, wenn der Komponist den Song unterbringt. Obwohl das eigentlich eine Verlagsaufgabe wäre. Aber das ist eine andere endlose Geschichte, an der die Komponisten keine Schuld haben und über die zu Recht gestritten wird.
    Seit 1996 haben wir die Möglichkeit, Text und Musik im Aufführungs- und Senderecht gleichzustellen. Wenn mein Text bereits genommen wurde und der Komponist kommt nachträglich dazu, dann erwarte ich Gleichstellung.
    Für diese Gleichstellung trete ich natürlich nach wie vor ein und kämpfe dafür. Denn erst dann sind Komponisten und Textdichter über die Ateilsvereinbarung auf Augenhöhe und können ihre Argumente austauschen. Ich glaube fest daran, dass die Komponisten auf faire Textdichter treffen werden.
  • Wie werden Änderungswünsche gehandhabt?
    Liebe Textdichter/innen: gebt euch nicht zu spröde und hört euren Komonist/innen aufmerksam zu: falsche Betonungen, schwer singbare Sprache, falsche Bezüge, unklare Inhalte – lasst euch auf Änderungswünsche ein. Aber gebt euch nicht damit zufrieden, wenn eure Partner nur sagen, was sie nicht wollen und euch eine Änderung nach der anderen abverlangen. Fordert konkrete Ansagen ein.
    Liebe Komponist/innen: Begegnet euren Textdichern mit Respekt. Versucht bitte nicht, euch über Eingriffe im Text selbst zu verwirklichen. Das letzte Wort zur Musik gehört euch, das zum Text den Textdichtern. Besprecht unbedingt vorher, wie weit Kompromisse gehen sollen. Wenn ihr euch da nicht einigen könnt, stimmt wahrscheinlich die Chemie nicht so, wie sie sollte. Dann muss man sich auch trennen können.
  • Manche Interpreten beanspruchen Anteile an Text oder Musik, auch wenn sie nichts dazu beigetragen haben. Andernfalls lehnen sie den Song ab. Das finde ich persönlich unseriös und arbeite mit solchen Interpreten nicht. Entscheiden muss das jeder selbst.

Ihr Lieben: seid freundlich, offen und klar, beschränkt euch aufs Wesentliche, klärt das Wichtige, lasst Augenmaß walten und bleibt wach. Das legt euch eine ältere Kollegin ans Herz, die in fast 40 Jahren einige schlechte Erfahrungen gemacht hat, aber: sehr viel mehr gute. Wenn jemand pampig wird, nur weil ihr nachfragt – und euch droht, euch dann eben auszusortieren – lasst ihn ziehen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit bleibt euch mehr erspart als euch entgeht.
Komponisten und Textdichter sind nicht Feinde von Natur aus, sondern wir sind Partner, die etwas schaffen, was einem Publikum Freude machen soll. Und was uns selbst Freude macht. Ihr wisst, wie sehr.
Gebt und erwartet Respekt.
Ich wünsche euch viel Glück.
Eure Edith Jeske.

Musical Moments – Songtexte fürs Musiktheater

„Heppenheim!
Deine Bürger müssen Deppen seiM!
Sie erzwingen und sie rappen Reim!-
Was denkst du dir, oh, Heppenheim!?!“

Das ist nicht aus EVITA? Das klingt nicht nach Musical, sondern nach den Beatles…? Stimmt. –
Aber es trainiert & illustriert ein paar der Fähigkeiten, die es braucht, um einen guten Musical-Song zu kreieren: Beim Schreiben ist darauf zu achten, dass Betonungen und Silben-Verteilungen stimmen; beim Lesen zeigt sich die Singbarkeit.

Eine gute Übung ist es auch, sich ein- und demselben Sachverhalt aus der Perspektive unterschiedlicher Figuren zu nähern. Dafür (und natürlich ausschließlich zu Übungszwecken) mussten auch andere Welthits sich einiges gefallen lassen, z.B. YMCA:

„Liebste,
schön, Sie wiederzusehn,
wirklich, Liebste,
sind die Perlen nicht schön?
Sicher, Liebste,
würden die ihnen stehn!
Die sind wie für Sie geschaffen.“
(Annette Müller)

So klingt ein ähnlicher Dialog im Stadtteil nebenan vielleicht ganz anders:

„Gibts nich!
Hamwa grade nich da,
nee, dat gibts nich!
Ja, is schade, schon klar,
aber gibts nich, schon seit vorigem Jahr,
ey, wir sind hier nich im Hilton!“

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(Julia Hagemann)

Diese und andere Techniken vermittelte das Seminar „Songtexte im Musical“, das vom 19.-23.11. unter der Leitung von Edith Jeske in Berlin stattfand. Und natürlich machte es nicht nur schlau, sondern auch wahnsinnig viel Spaß! – Was haben wir gelacht bei „Memories“-Variationen wie

„Fernweh,
oh, das tut mir im Kern weh…“
(Juliane Weigel-Krämer),

zu denen uns Co-Leitung Julia Hagemann inspirierte! Und Julia ging dabei selbst immer mit gutem Beispiel und einer großen Portion Humor voran:

„Hulda!
Das war wirklich nicht nett,
also Hulda!
Mit dem Ferdi ins Bett,
wirklich, Hulda!
Hätt ich das geahnt, hätt
ich dich eher nicht genommen.
Hulda,
Mensch, was sollte das bloß
deinen, Hulda,
unvergleichlichen Schoß
gerade Ferdi,
diesem müffelnden Kloß
zum Gebrauch zu überlassen!?! –

Wir sehn uns wieder beim
Scheiiiidungsgericht,
nächsten Mittwoch beim…“
(Julia Hagemann)

Wir haben mit allen Sinnen geschrieben und wir haben mit allen Sinnen genossen. Und das nicht nur dank des abwechslungsreichen Programms aus Theorie und Schreibpraxis, sondern auch wegen des gemütlichen Dach-Ateliers und dem Buffet, mit dem uns unser Gastgeber Ludwig verwöhnt hat.
Abgerundet wurden die Tage mit Hörbeispielen aus Musicals wie Les Misérables und Linie 1.

Und die Cocktailkirsche auf dem Sahnehäubchen war das Gespräch mit Peter Lund, der uns am letzten Tag einen Einblick in seine Arbeit gab. Mit dem Musical STELLA räumten er und Wolfgang Böhmer den Großteil der Preise ab, die im Oktober von der Deutschen Musical-Akademie vergeben wurden.

Ja, es gab manchen Moment in der harmonischen aber streitbaren Gruppe, der es – wären wir Teil eines Musicals gewesen – erforderlich gemacht hätte, zu singen. Weil bloße Worte zum Beschreiben nicht mehr ausgereicht hätten. –
Zu dick aufgetragen? Macht nichts! Musical darf das.

Celler Schule 2012, Santiano und der König der Piraten

Die Musik von Santiano begeistert schon seit drei Jahren ganze Familien. Ihren jüngsten Fans widmet die Band nun nicht nur ein ganzes Album, sondern eine komplett neue Welt voller Abenteuer und Geschichten. Ausgedacht haben sich dieses Hörspiel Lukas Hainer und Christian Gundlach (beide Celler Schule 2012). Von Lukas Hainer stammen Geschichte und Songtexte, Gundlach entwickelte das Hörspiel und führte Regie. koenig-der-piraten

Was geschieht?
Gemeinsam mit dem alten Haudegen Käpt’n Kork macht sich Schiffsjunge Freddy auf die Suche nach seinem Vater, einem berühmten Piraten, der schon vor langer Zeit verschollen ist. Unterwegs treffen sie auf den Feigling Wutz und die kämpferische Tiah, deren Heimat vom schwarzen Korsaren belagert wird. Und das ist nicht alles: Der Kaiser hat bekannt gemacht, den größten Freibeuter der sieben Meere zum „König der Piraten“ zu krönen. Freddy und seine Freunde stürzen sich ins Geschehen und erleben klirrende Säbelduelle, Verfolgungsjagden auf hoher See und manche faustdicke Überraschung.

Zwölf neue Songs mit allen Santianos und Gastsängerin Oonagh ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte, darunter die kraftvollen Santiano-Klassiker wie „Volle Fahrt“ oder „Herren der Winde“.

Damit sowohl Musik als auch Geschichte des „König der Piraten“ voll zu Geltung kommen erscheint das neue Album als Doppel-CD. Während auf CD1 alle Songs in das Hörspiel eingearbeitet sind, findet sich auf CD2 noch einmal das Musikalbum mit den Songs ohne Unterbrechung durch die Geschichte. So steht einem Daueraufenthalt des Hörspiels im Kinderzimmer nichts im Weg, während das Musikalbum mit den neuen Songs eigene Wege gehen kann.

Seit dem 04.11.2016 ist dieser generationenübergreifende Hörgenuss überall erhältlich. Das Buch „König der Piraten“ mit der ganzen Geschichte um Freddys erstes Abenteuer erscheint im Frühjahr 2017 im Thienemann-Esslinger Verlag. Schon jetzt gibt es für den „König der Piraten“ sicher nur einen Kurs: Volle Fahrt voraus!

Der Schlager lebt. Noch Fragen?

von Edith Jeske

fast vier Stunden deutscher Schlager zur Primetime im Fernsehen. Der Musikantenstadl ist tot, es lebe der Schlagerboom. Wobei sich ja auch in der volkstümlichen Musik seit einiger Zeit was tut. Und hier wie dort steht derselbe Name drauf: Florian Silbereisen. Zugegeben: Wenns um volkstümlichen Schlager geht, gefällt mir nicht alles. Im Schlagerboom übrigens auch nicht. Ein musikalischer Fan von Micky Krause werde ich wohl nie.
Es geht um etwas anderes:

Florian Silbereisen und das Team dieses TV-Großevents haben es hingekriegt, den Schlager aus der Mottenkiste zu ziehen, wo er vor sich hin gemodert hat. Zumindest haben weite Teile der Öffentlichkeit es so wahrgenommen. Erst recht die Sendeanstalten, die eine Schlagersendung nach der anderen haben sterben lassen.
Und plötzlich kommen da die quicklebendigen Jungs von nebenan:  Sie haben den Schlager entstaubt, durchgelüftet und Lametta draufgeworfen. Bisschen viel Lametta, besonders für die Älteren unter uns. Dafür junge Gesichter im Publikum – wohin auch immer die Kamera schaut.
Und das ist der Punkt.

Den Ikonen des Schlagers wurde Ehre erwiesen. Und wenn sie wollten, haben sie gezeigt, was sie Neues am Start haben. Wenn nicht, liebt man sie trotzdem. Dass die große Zeit des deutschen Schlagers in Vergessenheit gerät, ist nicht zu befürchten. Aber wir schreiben das Jahr 2016. Und der Schlager ist dort angekommen.
Für uns Autoren heißt das: umdenken. Und uns selbst in Frage stellen. Möglich, dass ich diese Art von Schlager nicht werde liefern können. Dann muss das so sein. Die jungen (und jung gebliebenen) Textdichter sind da. Die nächste Generation war mehr als fällig.
Der Schlager lebt.
Und die Welt da draußen hats bemerkt. Spätestens jetzt.

20 Jahre Celler Schule: dritter und letzter Teil

Thomas Woitkewitsch – unser treuer Freund

Als ganz besonderer Gast sei noch Thomas Woitkewitsch erwähnt. Er schrieb für Rudi Carrell Songtexte wie „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und brachte …

 

….richtig –

 

„Monty Python’s Flying Circus“ nach Deutschland – um nur zwei Beispiele aus seinem Lebenswerk zu nennen. Seit fast anderthalb Jahrzehnten lässt Woitkewitsch keine Celler Schule aus und ist, so hört man es regelmäßig von den Absolventen, ein emotionales Highlight der zwei Wochen. Mit seinen Anekdoten und Songtexten bringt er die Kursteilnehmer zum Lachen und rührt sie zu Tränen. Folgerichtig war es daher ein Lied aus seiner Feder, mit dem der Abschlussabend begann:

 

Wir singen einen Song von Thomas Woitkewitsch
Gemeinsam sangen alle Rudi Carrells – nein, Woitkewitschs großes „La la la“, bevor es losging mit der Werksschau. Und der Song zum Schluss war wieder von Thomas: „Wenn man Freunde hat“.

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Hier noch ein paar weitere Impressionen vom letzten Abend. Es heißt, dass die Raumpflegerin morgens um acht die letzten MusikerInnen aus dem Raum feudeln musste…

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Freundeskreis Celler Schule

Damit die Celler Schule auch noch die kommenden zwanzig Jahre Textdichter auf den Weg bringen kann, wollen sich Jeske und Reitz nicht allein auf die Förderung durch die GEMA-Stiftung verlassen. Bislang ist sie Hauptgeldgeberin der Stipendien für die zehn Teilnehmer. „Die dürfen ihr Stammkapital nicht anrühren“, begründet Jeske und erklärt, dass die Stiftung ausschließlich Zinserträge dafür verwenden kann, um Projekte zu unterstützen. Wer sich die Zinsentwicklung der letzten Jahre und seine eigenen Auszüge vom Tagesgeldkonto anschaut, weiß, was das seit der Finanzkrise bedeutet.

Zum Glück gibt es dafür jetzt den „Freundeskreis Celler Schule – ins Leben gerufen von ExCELLEnt Jahrgang 2010, Gordon November und Willi Giere. Der Freundeskreis soll sicherstellen, dass der Eigenbeitrag der Stipendiaten auch künftig möglichst gering bleibt und vielleicht sogar auf Null gedrückt werden kann. Wer dem Förderverein beitreten will oder eine Spende überweisen möchte, kann das sogar von der Steuer absetzen.
Neue Informationen kommen im Lauf des Jahres 2021

Also dann – bis zum Fünfundzwanzigsten 2021 !!! Und für diesmal: tschüs!
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20 jahre Celler Schule – Teil 2

Und weil sie nicht gestorben sind…

Seit 1996 hat sich einiges getan in der Celler Schule. Vieles davon verdankt sie einem Absolventen aus dem Jahre 2001: Tobias Reitz. Für ihn bedeutete das Zusammentreffen mit Edith Jeske nicht nur die Initialzündung seiner Karriere als Schlagertextdichter, sondern er stieg kurz darauf auch ……...

jawohhhhhhl!!!
….. als Dozent der Celler Schule ins Boot.

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miniatur-mit-rainer-1Fast von Anfang an als Komponist dabei ist außerdem Rainer Bielfeldt.  Weil es ja beim Songtextschreiben nicht allein um Silben und Reime geht, sondern auch um das richtige Gefühl für die Musik. Davon hat er so überreichlich, dass er es in enormen Mengen abgeben kann.

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Seit 2014 ist das Team zu viert: Julia Hagemann heißt der Zuwachs – Celler Schule Jahrgang 2011. In ihren Trainingseinheiten bringt Julia Ideen zum Sprudeln und beweist, wie vergnüglich saubere Metrik sein kann.

 

 

Texte mit Augenzwinkern

Nach zwanzig Jahren und 21 Jahrgängen zählt die Celler Schule mehr als 200 Absolventen, Hinzu kommen all diejenigen, die die Celler Schule als Gastdozenten unterstützen oder als Komponisten oder Produzenten schon mit ExCellenten zusammengearbeitet haben. Schade, dass man so viele Künstler nicht alle unter einen Termin-Hut bekommt.

 

Noch einmal zurück zum Abschlussabend, der gleichzeitig auch eine Werkschau darstellte. Nebenbei wurden etliche Songs der Dozenten fröhlich durch den Kakao gezogen. Lennart Schilgen etwa hatte aus der poetisch-melancholischen „Rinnsteinprinzessin“ die „Bimssteinprinzessin“ gemacht – eine Fußpflegerin aus Leidenschaft. Weil Schilgen leider schon vor dem Finale abreisen musste, gaben Komponist Bielfeldt und Textautorin Jeske Lennarts Version kurzerhand selbst zum Besten.

Mit der ihm eigenen Unschuldsmiene beklagte sich Jens Ohrenblicker, Celler Schule 2016, in seiner Betextung einer Bielfeldt-Ballade „…aber Rainer spielt mal wieder nur in Moll“– am Klavier begleitet natürlich von … Rainer Bielfeldt! Zu später Stunde rockte schließlich ein Hit dieses Sommers durchs Lutherheim: Max Giesingers „80 Millionen“ – an der Gitarre Mitautor Martin „Fly“ Fliegenschmidt – Celler Schule 2006. Auch diesen Text bekam das Publikum nicht ganz originalgetreu zu hören. Tobias Reitz sang nämlich die Fassung, die Google als ersten Treffer auswirft. Aus dem „Zufall unserer Begegnung“ wird so das „Ufer unserer Begegnung“. Funktioniert auch! Und – wir erinnern: Da war noch das Geburtstagsständchen für Tobias Reitz von Rolf Zuckowski. Vor lauter Hingerissen-Sein dachte niemand ans Fotografieren. Aber in diesem Video von Henning Ruwe auf facebook ist es eingefangen. Mit vielen anderen magischen Momenten.

Thomas Woitkewitsch – Freund mit Seltenheitswert

Als ganz besonderer (und ganz besonders treuer!) Gast muss noch Thomas Woitkewitsch erwähnt werde. Er schrieb für Rudi Carrell Songtexte wie „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und brachte

 

  • … ihm zu jeder Sendung ein Fischbrötchen mit??
  • … das Funkhaus des WDR Köln beinahe zum Einsturz?
  • … seine erste Gage auf dem Rummelplatz durch?

 

Wie es sich damals wirklich verhielt, wird morgen Abend an dieser Stelle verraten.