Gedicht des Monats – Dezember 2014

von Michael Feindler

Die Adventszeit hat begonnen und bringt Licht ins Dunkel unserer Wintertage – meist elektrifiziert. Anlass genug, sich einmal mit denjenigen zu befassen, die uns dieses Licht bescheren: zum einen hat die ARD vor wenigen Wochen das Geschäft der Stromkonzerne in einer Dokumentation näher beleuchtet, zum anderen gibt es aktuelle Entwicklungen bei den Elektroriesen Vattenfall und E.ON, die diesmal auch im Monatsgedicht Erwähnung finden:

Strategiewende

Atomstromzeiten sind beendet,
da Energie sich hierzulande
samt Vattenfall und E.ON wendet.
Doch beide sind wohl kaum imstande,
die Folgen finanziell zu tragen –
zumindest, wenn die Aktionäre
Profitverluste bald beklagen.
Denn schließlich meinen die, es wäre
bescheuert, stünde Sicherheit
der Menschen über dem Gewinn.
Und deshalb ist es an der Zeit,
die Dinge wieder richtig hin-
zubiegen und darauf zu schauen,
dass jeder Stromkonzern genießt,
was ihn am Leben hält: Vertrauen,
indem der Geldstrom weiterfließt.

Und so verklagt nun Vattenfall
vor dubiosen Schiedsgerichten
den Staat und will auf einen Schwall
an Geld mitnichten jetzt verzichten.
Das Unternehmen E.ON fährt
da eine andre Strategie,
die hat bei Banken sich bewährt
(und dort versagte sie fast nie):
Der Stromkonzern wird jetzt gespalten
und kann danach den Kernkraft-Schrott
getrennt vom schönen Teil verwalten.
Geht dieser Müll dann mal bankrott,
so haftet, wie man sich schon denkt,
der Staat für jeden Schuldenrest –
den gibt’s von E.ON dann geschenkt,
auch außerhalb vom Weihnachtsfest.

Im ebenfalls mit elektrischem Strom betriebenen Rampenlicht der Bühne werde ich im Dezember und Januar an diesen Tagen und Orten anzutreffen sein:

Freitag, 05.12.2014, Berlin:
Programmauszüge im Rahmen der Late-Night-Show „Frisch gepresst“ mit Tilman Lucke und Martin Valenske, Distel (Studio), 21.30 Uhr

Samstag, 06.12.2014, Berlin:
Programmauszüge im Rahmen der Late-Night-Show „Frisch gepresst“, Distel (Studio), 21.30 Uhr

Samstag, 13.12.2014, Bad Oeynhausen: VORPREMIERE des neuen Soloprogramms „Das Lachen der Ohnmächtigen“, Druckerei Begegnungszentrum, 20.00 Uhr

Freitag, 16.01.2015, Berlin:
Premiere des neuen Soloprogramms „Das Lachen der Ohnmächtigen“, Zebrano-Theater, 19.30 Uhr

Samstag, 17.01.2015, Berlin:
Soloprogramm „Das Lachen der Ohnmächtigen“, Zebrano-Theater, 19.30 Uhr

Mittwoch, 21.01.2015, Weingarten (am Bodensee):
Soloprogramm „Das Lachen der Ohnmächtigen“, Hochschulgemeinde, 20.00 Uhr

Freitag, 23.01.2015, Cottbus:
Gemeinsamer Auftritt mit der Band „Les Bummms Boys“ im Rahmen des Studentenkabarett-Festivals „Ei(n)fälle“, Konservatorium, 19.30 Uhr

Samstag, 24.01.2015, Düsseldorf:
„Das Lachen der Ohnmächtigen“, Freizeitstätte Garath, 20.00 Uhr

Eine komplette Tourplan-Übersicht ist hier zu finden.

 P.S.: Im Oktober bin ich im Rahmen der Leipziger Lachmesse aufgetreten und der MDR hat das gefilmt. Der knapp zwanzigminütige Ausschnitt (hauptsächlich mit Texten und Liedern aus dem Programm „Dumm nickt gut“, aber auch mit einem Lied aus dem kommenden Programm) lässt sich nun hier anschauen. Unter anderem mit dabei: „Der Anschlag auf den fiktiven Banker Walther Oppermann“ sowie die modernisierte Fassung von Goethes „Zauberlehrling“.

 

In eigener Sache

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Heute gibt’s was von mir im Radio zu hören, genauer genau gesagt um 21.40 Uhr auf Ö1. Ö1 ist der Kultursender des ORF. „Texte  – Neue Literatur aus Österreich“ heißt die Reihe, in der heimische Literatur vorgestellt wird, die noch in keinem Buch zu lesen ist. Ö1 sieht, wie er gern betont, die Erstveröffentlichung von Literatur als eine kulturjournalistisch wichtige Aufgabe. Karin Buttenhauser, Literaturredakteurin  aus dem Landesstudio Salzburg, hat die Auswahl der Texte getroffen, die ich augenzwinkernd als Gebrauchslyrik für den schnellen Genuss bezeichne. Es darf geschmunzelt und gelacht werden. Wunderbar interpretiert werde die Gedichte von dem Wiener Schauspieler Stefan Fleming. Zwei Songs, die Georg Clementi und Die Kaktusblüten singen, und  Kurzinterviews mit mir runden den amüsanten (Soviel Eigenlob muss sein!) Werkstattbericht ab.

Stefan Waldow, mein exCELLEneter Kollege aus Hamburg, hat mir einen Link zum Livestream von Ö1 geschickt, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. http://oe1.orf.at/konsole/?show=live Danke, Stefan! That what friends are for… Der Slogan von Ö1, der übrigens aus der Feder des Krimiautors Wolf Haas („Komm, süßer Tod“) stammt,  heißt: Ö1 gehört gehört! Und ich sage ich aller Bescheidenheit: Diese Sendung auch!

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