„Im Schatten der Insel“ – Amrum-Krimi mit Tiefgang

Von und über Turid Müller
Am 28.03. erschien „Im Schatten der Insel“. Der Insel-Krimi ist Strandlektüre für  Menschen, die auch im Urlaub ein bisschen Tiefe schätzen…
Ein paar Jahre hat diese Idee in meiner geistigen Schublade herumgeschlumpert:  Wenn die Wurzeln eines Kriminalfalles in der Vergangenheit leben, hat dann ein Mensch, der ebenfalls zunehmend in der Vergangenheit lebt, nicht einen Vorteil dabei, das Rätsel zu lösen? So kam es zu meiner Ermittlerin wider Willen, Lale Liebig, die ihre demente Mutter pflegt, welche sich beim Insel-Urlaub prompt in aktuelle Ermittlungen verstrickt. Ende 2021 habe ich die ersten Buchstaben aufs Papier gebracht. Und nun kann ich seit einigen Tagen das Buch in Händen halten. Das ist schon ein ganz besonderes Gefühl. Und bei Fiktion auch noch mal etwas anderes als bei meinem Ratgeber.

Foto: Torge Niemann

Außerdem gibt die neue Welt der Belletristik auch meinem Bühnenleben einen völlig neuen Spinn: Am 05.04. stand ich erstmals mit einer Lesung auf der Bühne – natürlich auf Amrum. Die Veranstaltung mit der Bücherstube Norddorf hat mir gezeigt, dass ich diese neue Rolle, lesende Autorin, schon jetzt sehr liebe. Weitere Lesungen dort sind in Planung.

Am 21.04. feiert dann die musikalische Lesung des Krimis ihre Premiere. Und zwar ebenfalls an einem zünftig-maritimen Spielort, dem Hamburger Theaterschiff. An den Tasten begleitet mich bei meinen beziehungsweise unseren Songs aus meinen Kabarettprogrammen Michael Hierer (Celler Schule 2018). Sie vertiefen einzelne Themen des Kriminalromans, wie zum Beispiel das Thema Demenz.

Das war das eine Anliegen, das ich beim Schreiben hatte: Für Demenz zu sensibilisieren. Der andere ernste Hintergrund des Schmökers ist die lang überfällige Aufarbeitung der systematischen Misshandlung, die Kindern über Generationen im Rahmen von so genannten Kinderverschickungen widerfahren ist.

Wenn ich erzähle, worum es geht, begegnet es mir oft, dass mein Gegenüber entweder selbst verschickt worden ist, oder ein nahestehender Mensch aus dem Familienkreis. Viele sind betroffen. Und nicht wenige leiden auch Jahrzehnte nach dieser Erfahrung noch unter dem, was sie erleben mussten. Meine Geschichte ist zwar erfunden, doch die historischen Tatsachen sind echt und wirken bis ins Hier und Heute hinein. Ich würde mich freuen, wenn meine Zeilen einen kleinen Beitrag dabei leisten, endlich darüber ins Gespräch zu kommen, und die Wunden der Vergangenheit – individuell, zwischenmenschlich und gesellschaftlich – ein Stück weit zu heilen.

UPPS TOT! – Mörderische Kurzgeschichten von Jutta Wilbertz

Von Turid Müller

Das gleichnamige Bühnenprogramm spielt sie schon seit einer ganzen Weile. Das Buch zum Programm ist gerade frisch erschienen. Beides stammt aus der Feder von Jutta Wilbertz (Celle 2011), der Krimi-Spezialistin in Lied und Wort. 

„Hurra, es ist soweit! Ab sofort ist meine Kurzkrimisammlung „Upps-tot! Kurzkrimis & böse Songs“ überall im Buchhandel!“, freut sich die Autorin und Chansonnette in ihrem jüngsten Newsletter. „Es ist ein tolles Gefühl, das fertige Buch in den Händen zu halten … und nun hoffe ich natürlich, dass es seinen Weg macht und sich tapfer eine Bresche in die Welt des Büchermarktes schlägt.“ Als E-Book ist es übrigens auch erhältlich – in den ersten Wochen noch zum Vorzugspreis. Wer es dreidimensionaler mag kann ab November ihre ‚Krimi- & Songs‘-Lesungen besuchen und es im Anschluss persönlich erwerben. Das Buch ist etwas ganz Besonderes: Bisher hat sie ihre witzig-bösen Kurzkrimis in zahlreichen Anthologien diverser Verlage veröffentlicht. Nun aber hat sie erstmalig ihre besten, teilweise preisgekrönten Kurzkrimis in einem einzigen Band gebündelt und herausgebracht. „Und da ich so oft nach meinen mörderischen Songtexten gefragt werde, habe ich die einfach auch noch dazu gepackt. Also das ideale Buch fürs ‚Zwischendurch-mal-Krimi- schmökern-während-ich-auf-die-Bahn-warte-oder-in-der-Wanne-liege'“, empfiehlt sie.
Klappentext:  „Ach, es ist so schnell passiert: Ein Spaziergang entlang der Klippen … ein Segeltörn im Haifischgebiet … eine Rangelei unter Freunden… manchmal reicht eben ein kleiner Schubs: UPPS! Gemordet wird immer – ob im Urlaub oder Alltag, auf vielfältige Art und Weise!“
Der knackige Titel ist übrigens ein Produkt der Celler Schwarmintelligenz, erzählt die ExCellentin: Er ist auf einem Jour Fixe entstanden. Das Buch ist ein Konglomerat ihres „kriminellen Schaffens“ – angefangen mit ihrem allerersten Krimi von 2004.
Der 2. Band ist schon in Planung. Für Ende 2021. Eine Vorankündigung gibt es bereits: Hinten im Buch.

Auch auf der Bühne gibt es Neuigkeiten: Ab nächstes Jahr geht sie in Zusammenarbeit mit einer anderen Musikkabarettistin ein neues Programm an. – Dazu bald mehr… Augenblicklich jedoch schreibt sie an ihrem ersten Kriminal-Roman. Heute ist sie auf Seite 250. Im Kopf und auf dem Storyboard ist die Geschichte schon fertig. Jetzt muss das Ende nur noch geschrieben werden.
Corona hin oder her, die Kleinkünstlerin geht gerade in die Vollen. Jüngst hat sie sich selbstständig gemacht. Den Anstoß dazu gab ihre Brieffreundin aus Peru: Seit sie elf war, haben sie sich geschrieben. Bei ihrem ersten und einzigen Treffen letztes Jahr in Köln sagte die an Krebs erkrankte Freundin „Ich weiß nicht, wie lange ich lebe. Ich will einfach die Dinge (wie diesen lang gehegten Traum einer Europareise) jetzt tun.“
Die Dinge jetzt tun – das macht Jutta auch. Mit Kuchen und einem Lied auf der Ukulele hat sie sich von ihrem bürgerlichen Job verabschiedet. – Sie braucht ihre Zeit jetzt für was anderes: Ihren Bestseller.

Annette Heiter wird kriminell
und Honey Pie sind wieder da

Annette Heiters Band Honey Pie hat sich im Herbst 2010 wieder neu formiert und die Premiere im Theaterhaus Stuttgart live mitgeschnitten. Die CD liegt nun vor unter dem Titel: „Back in Town„. Mehr Infos unter www.honey-pie.de
Einige von Anette Heiter getextete Stücke sind darauf, u.a. auch das damalige Celle-Pflichtstück „My Way“ in der Retextierung als „Spülen“.

Seit April 2011 ist die Heiter (Celler Schule 2005) auch als Krimiautorin veröffentlicht: Ihre erste Kurzgeschichte („Die Frauen meines Lebens“) ist erschienen in der Krimi-Anthologie „Herrgotts Bscheißerle“ im Argument-Verlag – und wie der Name schon andeutet, haben die Geschichten alle einen deutlichen Bezug zu Stuttgart und etwas zu essen kommt auch darin vor.