„Celle ist mehr“ – Abschlussabend in Springe 2019

Von Turid Müller

Ein neuer Jahrgang frisch gebackener ExCellent*innen hat sich vorgestellt. Es gibt einen neuen „Hans-Bradtke-Förderpreis“-Träger. Und wie so oft wurde bis in die Puppen Musik gemacht. 

Jahrgang 2019 mit einigen der Dozent*innen

 

Ich fürchte, ich kann diesen Beitrag nicht einfach rein sachlich schreiben. Dazu bin ich zu involviert. Ich gebe es also auf. Ich hoffe, Ihr seht es mir nach.

Es wäre zu kurz gegriffen, die Abschlussfeier mit ihren Programmpunkten beschreiben zu wollen. Also: Sektempfang, kleine Ansprache, Buffett, Preisverleihung und natürlich die mehrstündige gemeinsame Show. – Es ist wie Nachhause kommen! Das Wort „Nestwerk“ spricht für sich. Da brauche ich mir gar nicht erst einen von wegen „herzliche Kooperation“ und „kollegiale Freundschaft“ zurechtstümpern. Typisch Celler Schule eben: Das Glück der gemeinsamen Kreativität und das Mitfreuen an den Gaben der anderen. Um es mit den Worten des Abschluss-Jahrgangs zu sagen: „Celle ist mehr“!

So hieß die Umbetextung von „Leben ist mehr„, einem „Rolf Zuckowski“-Lied. Rolf war diesmal nicht nur als Gast und Förderer, sondern auch als Dozent dabei. Eine der Aufgaben war gewesen, „Leben ist mehr“ zum Thema Kita neu zu betexten. – Beide Versionen trafen den Kern und bewegten das Publikum, da Ihr übrigens in dem Bild links unten seht.

„Hans-Bradtke-Förderpreis“-Träger Matthias Ningel (Mitte)

Bewegt hat auch die Darbietung des diesjährigen „Hans Bradtke-Förderpreis“-Trägers. Der Preis wird gestiftet von Barbara Berrien, der Tochter des Textdichters (u.a. „Pack die Badehose ein“, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“). Wie immer ging die Ehrung an den ganzen Jahrgang. Aber diesmal insbesondere an Matthias Ningel. Er tourt als Liedermacher und Humorist. Und hat schon eine lange Liste von Preisen gesammelt. Auf seiner Homepage bringt es ein Zuschauer auf den Punkt: „Das einzige, das den zuuuu tiefen Blick in den Spiegel, den Du uns vorgehalten hast, verstellte, waren die Lachtränen …“ Oder – wie Tobi es in seiner Rede: Das selbsternannte „Omega-Männchen“ ist „ein dichtendes Alphatier“.

Er und alle anderen ExCellent*innen legten ein abwechslungsreiches Programm hin. Und – schwupp! -war es nach Mitternacht! – Celler Nächte sind kurz. Zu kurz für alle Gespräche, die geführt werden und alle Lieder, die gesungen werden wollen.

Aber die nächste kommt bestimmt.

 

 

Weißer Rauch über der Eifel

von Claudia Karner (Celler 2006)

 

Was für ein Glück, dass die alte Highlander-Weisheit „Es kann nur einen geben!“nicht auf die Celler Schule zutrifft. Hier sind es zehn an der Zahl, die alljährlich die Chance haben, das heiß begehrte Stipendium in der Talentschmiede von Edith Jeske und Tobias Reitz zu bekommen und vierzehn Tage lang die professionellen Feinheiten des Textdichtens zu erlernen. Heuer findet die Celler Schule, die mit Unterstützung des Deutschen  Textdichterverbandes 1996 von Edith Jeske ins Leben gerufen wurde, bereits zum 18. Mal statt, und zwar vom  30. Juni bis 13. Juli. Finanziert wird diese Masterclass von der GEMA-Stiftung. Namensgeber für das Seminar war die Stadt Celle, 14 Jahre lang Kreativzelle für die angehenden Textdichter. Der Name blieb, auch als man  2009 in die benachbarte Stadt Springe übersiedelte. Das Celler Konklave, das Ende Januar in der Eifel stattfand, hat sich entschieden. Die Stipendiaten 2013 sind:

Mia Aegerter (Berlin), Camilla Elisabeth Bergmann (Berlin), Thomas Franz (Berlin), Christian Gottschalk (Köln), Christin Henkel (München), Ingrid Kappeler-Kewes (Pfaffenweiler), Jan Krause (Hamburg), Robert Metcalf (Berlin), Mark Scheibe (Berlin) und Alexander Scholz (Menden).

„Es war – zusammen mit 2012 – der bewerbungsstärkste Jahrgang der Celler Schule, und entsprechend schwer ist uns die Entscheidung gefallen“, sagt Tobias Reitz. „Wir mussten aus 119 Bewerbungen auswählen. Da war auch unter den restlichen 109  Bewerbungen noch viel Gutes dabei!“

Worauf wird eigentlich bei der Auswahl der Stipendiaten besonders Wert gelegt? Edith Jeske bringt es auf den Punkt: „Wir suchen Autoren mit frischen Ideen, Instinkt für Themen und Perspektiven, Sprachgefühl, Gefühl fürs Publikum, Mut zum Blick über den eigenen Tellerrand. Eine übers Ziel hinaus schießende Idee zu entschärfen ist viel leichter als eine langweilige, nichts sagende Idee nachträglich aufzuwerten.“

Auf  Edith Jeske, Tobias Reitz und weitere namhafte Referenten warten wieder zwei spannende, höchst intensive  Wochen. Am 12. Juli findet das Abschlussfest statt, zu dem auch alle ExCELLEnten, also die ehemaligen Teilnehmer, herzlich eingeladen sind. Man sieht sich! 😉