Leb wohl, Anke

von Edith Jeske

2008 war es, als mit der Bolten-Baeckers-Preis verliehen wurde. Aus meinem gerade fertig übersetzen, aber noch nicht aufgeführten Musical „Ein Mann geht durch die Wand“ wurde ein Song präsentiert. Die Sängerin kannte ich von einem CD-Album mit Texten von Heike Fransecky: Anke Lautenbach. Als sie die neurotische Sekretärin Maria zum Besten gab, glucksten wir alle vor Lachen. Und ich weiß noch, wie ich ihr an dem Abend meinen Preisträgerinnen-Blumenstrauß in die Hand drückte und ihr sagte: „Wenn das je aufgeführt wird, bist du meine Traumbesetzung!“.

Es kam anders. Mein Musical hatte in diesem Monat deutsche Uraufführung. Und zur gleichen Zeit kämpfte Anke Lautenbach in einer Berliner Klinik  ums Überleben. Erst vor wenigen Monaten war bei ihr eine besonders aggressive Form von Leukämie diagnostiziert worden. Sieben Chemotherapien hielt Anke durch, und das Blatt schien sich zu wenden: Ein Stammzellen-Spender  wurde gefunden, kurz darauf sogar einer, der noch besser passte.

Heute wäre die Transplantation gewesen.
Am Dienstag ist Anke Lautenbach gestorben.

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