Dieses Glossar wird kontinuierlich ergänzt – Fragen zu Begriffen im Buch also bitte einfach an uns!
360-Grad-Vertrag: Plattenvertrag, der nicht nur den Verkauf von Musik, sondern auch Merchandising, Live-Geschäft und Persönlichkeitsrechte des Künstlers umfasst.
A & R (-Manager): Artist and Repertoire. Ein A & R akquiriert Künstler, sichtet Songangebote und wählt sie für die von ihm betreuten Künstler aus.
Aggro Berlin: Plattenlabel im Bereich Hip-Hop, das 2009 aufgelöst wurde. Bekannt war es u.a. durch Produktionen mit teilweise sehr aggressiven und sexistischen Inhalten. Aggro Berlin hieß auch das vierte Soloalbum des Rappers Sido.
Airplay: Rundfunkausstrahlung, allgemein. Der Plural Airplays bezeichnet die konkreten Sendeeinsätze.
Allegorie: Ausdrucksform, in der eine Sache mittels einer anderen Sache (auch abstrakt) verdeutlicht wird.
Buyout: Einmaliges Entgelt an den Urheber.
Copyright: Begriff des amerikanischen Urheberrechts. Während in Deutschland das Recht an seinem geistigen Eigentum immer beim Urheber verbleibt, kann es nach amerikanischem Recht veräußert werden.
Couplet (hier): Liedform mit wiederkehrender Zeile oder Zeilenpaar am Ende jeder Strophe.
Demo: Musikalische Vorführ- und Anbietversion eines Songs.
Diphtong: Doppelvokal.
Direktverrechnung (=Nettoeinzelverrechnung): Abrechnungsform der GEMA, die bei Konzerten mit mehr als 80% Eigenrepertoire des aufführenden Künstlers in Kraft tritt.
Edition: Subzelle eines Musikverlags. Meist gebunden an Musikschaffende, die ihr Repertoire von einem Verlag verwalten lassen, dabei aber an den Erträgen partizipieren wollen.
Enjambement: Zeilensprung an der sinntragenden Stelle eines Satzes.
GEMA: Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Treuhänderin der Musikschaffenden.
Hook oder Hookline: Titel- und Kennzeile eines Songs.
Indie (=Independent Label): Unabhängiges Musikunternehmen ohne Bindung an Major Company.
Katalogverkauf: Musikbestand inklusive Altrepertoire geht en bloc auf einen neuen Vertragspartner über.
Konjunktion (hier): Bindewort zwischen Sätzen oder Satzgliedern.
kredibel (engl. credible): Glaubwürdig. Ursprünglich im Rap und Hip-Hop verwendeter Begriff, mittlerweile auch in der Popwelt ein verbreiteter Begriff.
Label: Plattenfirma bzw. Kernzelle derselben, z. B. Columbia, Polydor, 105 music, Capitol, GUN Records, Ariola.
Labelhead: Geschäftsführer eines Labels.
Label Shopping: Akquise eines Labels für ein Produkt: eine/n Künstler/in mit einem Plattenvertrag versorgen.
Leading Heads: Führende Köpfe, Vordenker in einem Unternehmen (hier: Musikindustrie).
Major (= Major Company): Große Plattenfirma. Derzeit in Deutschland: Universal, Sony Music, Warner, EMI.
Minstrel Show: Bühnenstück oder Revue in den USA Mitte des 19. Jahrhunderts, in dem Weiße in die Rollen von Schwarzen schlüpfen. Die Darstellung war naiv-klischeehaft und romantisierte das Leben der Plantagensklaven.
MOR: Abkürzung für Middle Of The Road: Musik für die breite Masse, das (erwachsene) Durchschnittspublikum.
Moritat: Lineares, erzählerisches Lied mit spektakulären oder schaurigen Inhalten und einer Moral.
Near-Rhymes (auch Soundalikes): Wortpaar mit Reimfunktion, welche aber lediglich auf Ähnlichkeit der wichtigsten Klangkomponenten beruht.
Nettoeinzelverrechnung (siehe Direktverrechnung).
Operette: Musikalisch-dramatisches, der Oper entlehntes Stück mit leichten oder komischen Inhalten.
Palindrom: Zeichenkette (Wort oder Satz), die vorwärts und rückwärts gelesen gleich lautet.
Payoff: siehe Planting
Planting: Positionieren einer Information oder eines Elements, die errst im weiteren VErlauf benötigt oder eingelöst werden (Payoff) .
Produktmanagement: Marketingzweig eines Unternehmens (hier: eines Labels).
Promotion: Schnittstelle eines Labels zu den Medien bzw. Platzierung von Inhalten in den Medien.
Recall: Die nächste Runde; Einladung zur Verteidigung der Leistung.
Research: Marktforschung.
Revue: Bühnenstück mit Liedern, die ein gemeinsames Motto haben können (nicht müssen) aber nicht als handlungstragende Gesamtheit geschaffen wurden.
Rollenlied: Lied, bei dem der/die Interpret(in) offensichtlich einen Fremdcharakter darstellt.
Schimmel: Sinnfreier Text auf eine bestehende Melodie, der lediglich Silbenzahl, Betonungen und Reimschema abbildet.
Schlüsselworttechnik: Die sinntragenden Worte und Bilder werden auf die betonten Stellen der Musik gesetzt, so dass man auch bei schlechter akustischer Verständlichkeit oder Nebenbeihören noch erschließen kann, worum es geht.
Signing / Signen: Vertragsschließung zwischen Künstler und Plattenfirma.
Soundalikes (siehe Near-Rhymes).
Synästhesie:
Türklinke: Einstiegssatz in ein Lied, der Aufmerksamkeit wecken soll.
Vaudeville (hier): In den USA des ausgehenden 19. und beginnenden 20 Jahrhunderts eine variétéartige Unterhaltungsform in einfachen Etablissements mit durchlaufendem Programm so dass die Zuschauer kommen und gehen konnten, wann sie wollten.
Verlag (= Musikverlag): Bindeglied zwischen Plattenfirma und Autor. Der Verlag sammelt, verwaltet und verteilt Musikangebote und / oder betreuet Songwriter, um wiederum deren Produkte zu sammeln, verwalten und verteilen.
Werkverbindung: Begriff der GEMA. Er besagt, dass Text und Musik eines einmal gemeldeten Werkes nicht mehr getrennt werden können:
ZDF-Hitparade: TV-Show (1969-2000), die die Neuerscheinungen auf dem Musikmarkt präsentierte und zur Wahl stellte und die während ihrer Laufzeit als Gradmesser des Erfolgs eines Interpreten oder Songs galt. Moderatoren: Dieter Thomas Heck (1969-1984), Viktor Worms (1985-1989), Uwe Hübner (1990-2000).
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