Übung: zeigen statt benennen (Buchseite 228)

Stellen Sie sich wieder einmal vor, Sie sollen einen Film drehen. Wie schaffen Sie es, dass Ihre Zuschauer begreifen und mitfühlen, was Sie zeigen wollen? Nehmen Sie sich einen Küchenwecker. Schreiben Sie zu jeder Situation fünf Minuten lang auf, was Ihnen einfällt (bitte hecheln Sie die Liste nicht in einem Rustch durch! – Effizienter ist es, Sie üben regelmäßig).

Versuchen Sie hier ohne Metaphern auszukommen und – wenn überhaupt – nur bildhafte Adjektive zu verwenden. Also nicht: „sie zerbricht am Alleinsein“ sondern z.B. „Sie deckt immer noch den Tisch für zwei“. Oder „Sie nimmt zwei Tassen aus dem Schrank und stellt eine wieder zurück“.

  • Der kleine Junge ist traurig
  • Der Taxifahrer hat sich verirrt
  • Die Königin ist einsam
  • Das Fest ist turbulent
  • Die Nachbarn sind verfeindet

Wenn Sie fertig sind, gehen Sie Ihre Notizen durch, ob Ihnen noch Wertungen hineingerutscht sind, streichen Sie sie. Lesen Sie dann einem Außenstehenden Ihre Notizen vor. Fragen Sie ihn:

  • Wie geht es dem kleinen Jungen?
  • Was ist mit dem Taxifahrer los?
  • Wie geht es der Königin?
  • Wie geht es auf dem Fest zu?
  • Wie stehen die Nachbarn zueinander?

An den Antworten merken Sie, ob Ihre Bilder das übertragen, was Sie darstellen wollten. Ein Satz alleine muss es nicht schaffen. Merken werden Sie aber, dass es Sätze gibt, die das können. Wenn Sie wenig Platz in Ihrem Text haben, dann brauchen Sie solche Sätze. Es sind auch diejenigen, die bei Ihrem Publikum garantiert am besten haften bleiben.

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