Die ein-, zwei-, und dreisilbigen Reime haben Sie im Handbuch für Songtexter kennengelernt. Wenn Sie jetzt hochrechnen und einen viersilbigen Reim suchen, dann werden Sie zwar fündig – für Songtexte spielt dieses Sperrgut aber keine Rolle:
Mäch-ti-ge-rer – präch-ti-ge-rer oder ein-fal-len-des rein-fal-len-des, flat-te-ri-ger tat-te-ri-ger.
In Frage für viersilbige Reime kämen Worte wie
wa-cke-li-ge, auf-re-gen-der, voll-stän-di-ges.
Reimworte, die auf der betonten Silbe liegen und in den darauf folgenden Silben keinerlei klangliche Abweichungen aufweisen, sind Theorie.
Für Assonanzreime eignen solche Worte sich hingegen bestens. Der Rap praktiziert das virtuos.
Sogar für fünfsilbige Reime lassen sich Worte konstruieren:
auf der fünftletzten Silbe betont ergeben sich solche Wortungetüme wie
be-ein-dru-cken-de-re.
Theorieambitionierte Absolventen der Celler Schule haben das herausgefunden. Für die Praxis dürfen wir es getrost vergessen.