Bitte weitersagen: Musiker und Referenten gesucht

Reinhard Wiesemann, Gründer des Essener Unperfekthauses, schreibt:

In  knapp fünf  Wochen von heute (Freitag, 31.08. bis Samstag, 02.09.2012) gibt’s in der City Essen während des berühmten 250.000-Besucher Festivals „ESSEN.ORIGINAL“ mittendrin eine Veranstaltung FÜR (!!!) die Musikszene, bei der Musiker neben der (normalen) Präsentation ihres Könnens sich vor allem auch UNTEREINANDER und MIT MUSIKFACHLEUTEN austauschen, vernetzen und weiterbilden:

„Nicht nur MIT Musikern, sondern FÜR Musiker“
MUSIC.CONVENTION kostenfreie Workshops. Musikern und solchen, die es werden wollen, sollen Hilfestellungen gegeben und Entwicklungen und Möglichkeiten aufgezeigt werden. Referenten rund ums Thema Musik werden gesucht (Themen können sein: Marketing, Instrumental-Unterricht, Bandcoaching, KSK, Musik-Software u.v.m.). Kooperationspartner sind: ESSEN.ORIGINAL.-Musiker, Kulturbüro, Folkwang Musikschule, Folkwang Universität der Künste, Jazz offensive Essen, Jugendamt, Agenturen, Technikfirmen, Plattenlabels u.v.m..

Das Konzept soll JETZT aufgebaut werden und sich über mehrere Jahre entwickeln.

MUSIC.MARKET. Eine „Musikmeile“ mitten in der City, auf der Händler und Aussteller aus verschiedenen Bereichen Produkte zum Thema Musik anbieten (CDs und LPs, Noten, kleinere Musikinstrumente und Zubehör (Notenständer, Saiten, etc.), T-Shirts, und vieles mehr). Zudem sind Infostände von Institutionen wie der Initiative Musik, dem Goethe Institut, dem Jugendamt und vielen weiteren vorstellbar.

OPEN.STAGES 6×4 Meter, Instrumente müssen mitgebracht werden, technische Grundausstattung vorhanden, Bühnentechniker vor Ort, Bewerbung bitte an: openstage@emg.essen.de (Freitag Jazz / Funk / Alternativ +++ Samstag: Rock / Pop / Folk / Hip-Hop +++ Sonntag: Liedermacher / Poetry Slam / Klassik)

Das Ganze läuft nicht in alten Fabrikhallen am Rande der Stadt nur für Eingeweihte, sondern mitten in der Fußgängerzone im Zentrum des Ruhrgebiets, das mit seinen über fünf Millionen Einwohnern die drittgrößte Metropole Europas darstellt. Aber niemand weiß das, deshalb sind die Offiziellen hier besonders rührig, und es herrscht ein Klima des „wir müssen uns anstrengen, wir müssen für die Macher allerbeste Voraussetzungen bieten, das Ruhrgebiet muss wieder ein Paradies für Macher werden!“. M.E. sind etablierte Metropolen ideal für diejenigen, die es schon geschafft haben. Aber eine „Metropole im Aufbau“ ist für alle, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen, wahrscheinlich besser.

Mitmachen:
Workshops&Vorträge anbieten! Stand betreiben! Auftreten!
Offizielle Infos & Anmeldeunterlagen hier

Kontakt:

Amelie Lesk
Projektleitung ESSEN.ORIGINAL.
Tel:0201 88720-34
lesk@emg.essen.de

Marcia Stapleton
Citymanagement, Veranstaltungen
Tel: 0201 88720-26
stapleton@emg.essen.de

Warten Sie nicht, bis die Sache etabliert ist und die maßgeblichen Angebote schon vergeben sind – seien Sie von Anfang an dabei!!! Ja, das ist ein Risiko. Aber alle, die in etablierten Events heute eine der von vielen beneideten Positionen haben, waren in deren Anfangstagen frühzeitig aktiv. Jetzt gibt‘ s wieder so eine Chance. In Essen/Ruhrgebiet sind die Türen offen, die maßgeblichen Personen und Ämter sind höchst engagiert, das Kostenniveau ist niedrig, und der Einzugsbereich ist mit 5,3 Millionen Einwohnern außergewöhnlich.

Viele Grüße aus Essen!
Reinhard Wiesemann

P.S.: Wichtig: Hier guckt übrigens niemand schief, wenn Sie z.B. einen Stand oder einen Workshop betreiben, weil Sie das auch als Werbung sehen. BEIDES ist akzeptiert: Sowohl diejenigen, die aus Freude an der Sache aktiv sind, ALS AUCH auch diejenigen, die letztlich auch ihren Lebensunterhalt verdienen möchten.

Der Soundtrack meines Lebens

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Kennen Sie die Fernsehsendung Tonspur – Soundtrack meines Lebens? Wenn ja, unbedingt heute um 22.50  3SAT einschalten, wenn nein, ebenfalls. Das Konzept der Schweizer Sendung ist einfach genial: Ein bekannter Unbekannter – mal männlich, mal weiblich, mal mal Schriftsteller, kann auch mal ein Politiker sein – legt acht Musiktitel vor, die in seinem Leben eine besondere Rolle spielen. Der Zuschauer weiß von Anfang an, um wen es sich handelt. Ein „Profiler-Team“, das aus drei Musikexperten besteht, muss an Hand der Playlist herauszufinden, wer sich hinter den Songs verbirgt. Während das investigative Trio diskutiert, rätselt und kombiniert, vermutet und verwirft, bis die Köpfe rauchen, erfährt die Moderatorin Nina Brunner in einem Gespräch mit dem Gast, warum er gerade diesen Song ausgewählt hat. Dass es sich dabei um kein abgekartetes Spiel handelt, merkt man spätestens dann, wenn sich die Profiler bis zum Schluss im Dunklen tappen. Denn auch das kommt vor, wenn auch eher selten.

Heute Abend ist Annett Louisan an der Reihe, und sie wird u. a. erzählen, warum sie „Purple Rain“ von Prince und „Rote Rosen“ von Hildegard Knef ausgewählt hat. Eine spannende Sendung ist garantiert. Bis 11. August gibt es noch drei weitere Folgen. Die Tonspur legen Udo Jürgens, Hubert von Goisern und Francine Jordi.

Und wenn ich den Soundtrack seines Lebens zusammenstellen müsste?  Da komme ich ordentlich ins Grübeln.  „Balla Balla“ von den Rainbows?  „I wanna hold your hand“ von den Beatles? Das Trinklied aus La Traviata? „Was für eine Nacht“ von Konstantin Wecker? „Mister Sandman“ von den Pointer Sisters? Ja? Nein? Vielleicht? Ein vergnügliches Gedankenspiel an einem verregneten Sommertag ist es allemal.Ja, ja, ich weiß schon, da fehlen noch zwei…

 

Songtextseminar für Kurzentschlossene in Hamburg

Liebe Textdichter/innen und solche, die es werden wollen,

vom 1.-5. August 2012 gebe ich wieder ein Songtextseminar in der Sängerakademie HH. Da die hauseigene Gruppe nun doch nicht mit meiner zusammengelegt werden kann, sind schlagartig 10 Plätze frei geworden. 
Teilnahmegebühr: 350 EUR

Ob Einsteiger oder Auffrischer – ein kurzweiliges und gehaltvolles Programm mit Nachhaltigkeitseffekt und hohem Spaßfaktor

Details hier

Herzliche Grüße

Edith Jeske

Und für jeden kommt der Tag…

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

ERINNERUNG AN MARGOT WERNER  (8. Dezember 1937 – 1. Juli 2012)

Meine Erinnerung an die Begegnung mit Margot Werner ist schon merklich verblasst. Aber es geht nichts über ein gutes Archiv. „Die Glamour-Frau mit der rauchig-brüchigen Stimme und den lasziven Bewegungen, deren Weiblichkeit auch noch in den letzten Sitzreihen knistert“, so kündigte ich die Chansonsängerin, die beharrlich ihr genaues Alter verschwieg, im Programmheft des Teatro Spettacolo an. Das Teatro Spettacolo war ein mehrwöchiges Zeltfestival, das der Münchner Regisseur Rolf Bengert mit viel Mut, Begeisterungsfähigkeit und  großem finanziellen Risiko im Volksgarten in Salzburg aufgeschlagen hatte. „Angst kann nicht träumen. Mut – ich lade euch ein, mutig zu sein“, war sein Credo. Ich war damals für die Gestaltung des Programmheftes und die Öffentlichkeitsarbeit  zuständig. Das ist nun 30 (in Worten: dreißig!!!) Jahre her.

Im Sommer 1982 kehrte also Margot Werner, die ausgezogen war, Prima Ballerina an der Bayrischen Staatsoper in München zu werden, auf Einladung von Rolf Bengert als gefeierter Star in ihre Heimatstadt zurück. Ein Heimspiel für die Diva mit der flammend-roten Mähne, die am Klavier von Max Greger jun. begleitet wurde: Zwei ausverkaufte Abende, jubelnde Fans, die ihr Rosen streuten. „Ob nun die parodierende, komische Margot Werner, die auch über sich selber lachen kann, liebenswerter oder interessanter ist als die bisher vertraute, darüber konnten sich selbst die eingefleischten Werner-Fans nicht einigen“, vermerkte Othmar Behr in den Salzburger Nachrichten. Auf dem Programm standen neben Parodien auf die Musik-Legenden Marika Rökk, Hildegard Knef, Zarah Leander und Edith Piaf ihre eigenen Lieder, darunter ihr größter Hit „So ein Mann“, „Ich hab’ im Leben nichts bereut“ und „Und für jeden kommt der Tag“, eine optimistische Hymne an das Leben, für die Abi Ofarim die Musik und Maurus Pacher den Text geschrieben hatte und der auch der Titel ihres Debüt-Albums im Jahre 1974 war.

„Und für jeden kommt der Tag, da steht er auf, wo er begann. Dann fängt das alte Spiel mal wieder ganz von vorne an…“ Es macht mich traurig, dass für Margot Werner dieser Tag nie wieder kommt.

Monsters of Liedermaching

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

„Am Samstag spielen die Monsters of Liedermaching im Rockhouse“, sagte Robert. „Die solltest du nicht verpassen“. Robert ist der Mann am Lichtpult. Auf seinen Geschmack kann man sich verlassen. „Monsters of what?“ Nicht nur der Name machte mich neugierig. Schnell fand ich heraus: Sechs Kerle, fünf Akustikgitarren, kein Schlagzeug, dafür ein halbes Dutzend Frontmänner. Die erste Liedermacherband Deutschlands. Mal ehrlich: Hättet ihr gewusst, dass es so was gibt? 2003 hatten Fred, Burger, Totte, Rüdiger, Labörnski und Pensen, (fast alle) Hamburger Jungs, die auf Solopfaden unterwegs waren, die Idee, gemeinsam beim Rockspektakel auf dem Hamburger Rathausplatz aufzutreten. Das machte ihnen soviel Spaß, dass sie in dieser Formation auf Festivals und in Clubs spielten und  sich die Frage: „Sind wir eigentlich eine Band, oder spielen wir nur mal zufällig zusammen?“ irgendwann erübrigte.

Nun waren als die Gute-Laune-Monster zum ersten Mal in Österreich. Noch dazu in meiner Stadt. Im Rockhouse wurde der Aufnahmezustand (so der Titel ihres Programms) ausgerufen, als sie guter alter Liedermacher-Tradition im Halbkreis sitzend zur Klampfe griffen und ihre Songs zum besten gaben: mal rotzfrech, mal  skurril, mal nachdenklich-zart, mal hau-drauf,  aber immer ungeheuer (Nomen est omen!) komisch und reimverliebt bis knapp vorm  Zungenbruch. Mal Rock,  mal Ballade, mal Mitsing-Schunkel-Pogo. Mal Fred, mal Burger, mal Labörnski, mal Pensen, mal Totte, mal Rüdiger, manchmal sogar miteinander. Sechs Kumpeltypen, mit denen man, ohne lange zu überlegen, Schnaps und Kekse, so auch der Titel der neuesten CD, die Anfang August auf den Markt kommt,  teilen würde.  Sogar, wenn es die letzten wären…

Habe ich eigentlich schon gesagt, dass man sich auf Roberts Geschmack verlassen kann?