Klüngel – das Krokodil mit der Klingel

von Klaus-André Eickhoff  (Celler Schule 2002)

Die neue CD “Klüngel” ist erschienen! Mir im Traum und schon vielen Kleinen und Großen per Buch und/oder musikalischer Lesung live auf der Bühne. Aber nun ist auch die CD da! Ein musikalisches Hörspiel mit acht Liedern und – eben – vielen Hörspielszenen. Satte 50 Minuten! Eine spannendes, musikalisches Tier-Abenteuer über die Themen Feindschaft, Freundschaft, Zusammenhalt und Versöhnung. (Hauptzielgruppe: ca. 6-12 Jahre – aber wie es so schön heißt: ein Vergnügen für die ganze Familie aller Generationen!)

Neben meiner Wenigkeit haben zahlreiche Hochkaräter auf der CD mitgewirkt: Nachzulesen unter Zwischentöne auf meiner Website. Viel Spaß beim Reinhören 

Zur Erinnerung an Fritz Löhner-Beda

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Die Beatles haben es mir verziehen: Schon in jungen Jahren schwärmte ich für Lieder der Zwanziger- und Dreißiger Jahre. „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?“ zum Beispiel oder „Ausgerechnet Bananen“ oder „In der Bar zum Krokodil.“ Mir gefielen die witzigen Texte, die feine Ironie, die charmanten Zweideutigkeiten und die perfekten Reime. Und ich war hocherfreut, als diese Lieder, die seinerzeit von den Comedian Harmonists berühmt gemacht wurden, in den 1990ern ein Revival erlebten. Dies ist nicht zuletzt Max Raabe und seinem Palastorchester zu verdanken.Dass diese Texte von Fritz Löhner-Beda geschrieben worden waren, sollte ich erst viele Jahre später erfahren. Der Name war in Vergessenheit geraten. Hitler hatte ihn gleichsam ausradiert. Dabei war Löhner-Beda einer der gefragtesten Textdichter seiner Zeit. Heute, am 24. Juni, jährt sich sein Geburtstag zum 130. Mal. Die beste Gelegenheit, einen Blick auf sein bewegtes Leben zu werfen.

Fritz Löhner-Beda wurde 1883 in Böhmen geboren und entstammte einer jüdischen Großbürgersfamilie, die kurz darauf nach Wien zog. Beda ist die tschechische Form von Fritz, ein Name, den er schon als Gymnasiast gern als Pseudonym für seine Gedichte und Satiren verwendete. Er studierte in Wien Rechtswissenschaft, über aber nie den Beruf eines Juristen aus.  Sein Herz hing an der Literatur und an der leichten Muse. Er schrieb für berühmte Kabaretts in Wien und Berlin und war in den 1920er und  1930er Jahren  eine der schillerndsten Figuren der Unterhaltungsszene. Die Begegnung mit dem Operettenkomponisten Franz Lehár katapultierte ihn in die erste Reihe der Librettisten. Mit „Land des Lächeln“ und  „Guiditta“ schuf er mit Lehár mit dem Co-Autor Ludwig Herzer, der für die Dialoge zuständig war, zwei Welterfolge und schrieb dem Startenor Richard Tauber die Arien auf den Leib oder besser gesagt die Stimmbänder. „Dein ist mein ganzes Herz…“ Wer gerät da nicht ins Schmelzen!

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus rieten ihm Freunde zur Emigration, aber Löhner-Beda, der sich kein Blatt vor den Mund nahm, wiegte sich in Sicherheit. Schließlich genoss Lehàr das Wohlwollen des Führers. Ein grausamer Irrtum: Schon einen Tag nach dem so genannten Anschluss von Österreich würde Löhner-Beda verhaftet und mit dem 1. Prominenten-Transport in das KZ Buchenwald deportiert. Dort schrieb er  – unter falschem Namen – gemeinsam mit dem Wiener Komponisten Hermann Leopoldi das Buchenwaldlied. So wurde zu einer Zeit, in der die deutsche Musik „entjudet“ (Was für ein hässliches Wort!) wurde, das Lied zweier Wiener Juden zur KZ-Lagerhymne, die täglich von den Tausenden von Gefangenen auf dem Appellplatz gesungen werden musste. Fritz Löhner-Beda hoffte bis zuletzt auf die Fürsprache von Franz Lehàr. Leider vergeblich. Er starb mach viereinhalbjähriger Gefangenschaft  am 4. Dezember 1942 in Auschwitz.

„Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, steht im Talmud. Um gegen das Vergessen von Fritz Löhner-Beda  anzukämpfen, findet am 26. Juni – quasi als verspätetes Geburtstagsgeschenk –  in der Reihe Literatur im Café Mozart in Salzburg eine Hommage an den großen Textdichter unter dem Titel „In der Bar zum Krokodil“ statt. Das Acapella-Ensemble Auftakt (Lieder) und der Schauspieler Alfred Pfeifer (Texte) lassen einem Abend lang das Werk des weltberühmten Unbekannten wieder aufleben.

 

 

Geschmack im Frack

Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Sieben Jahre ist nun schon wieder her, dass ich die Schulbank in Celle drückte. Am letzten Vormittag  – der Abschiedsschmerz hatte sich schon im Knopfloch eingenistet – ermunterte uns Edith Jeske, die uns als Musen-Muddi gemeinsam mit Tobias Reitz durch zwei spannende Wochen begleitet hatte, aufzuschreiben, wo wir uns in zehn Jahren sehen würden. Zehn Jahre! Was für ein langer Zeitraum! Ich weiß nicht mehr ganz genau, welche verwegenen Träume ich damals zu Papier gebracht habe. Ein Bild allerdings ist mir im Kopf geblieben: Ein Plakat auf einer Litfasssäule, darauf ein Gesangstrio im Frack, das meine Lieder singt.

Das mag wohl daran gelegen sein, dass ein Jahr zuvor die ersten Liedtexte von mir öffentlich aufgeführt wurden, und zwar Parodien, die ich auf Lieder aus den Zwanziger Jahren geschrieben hatte. Anlass war ein Jubiläum im Schauspielhaus Salzburg, das der dortige Freundes- und Förderverein veranstaltete. Drei Schauspielschüler, Hansi Anzenberger, Thomas Pfertner-Enzi und Michael Rutz, schlüpften für diesen Abend  in den Frack, griffen zum Mikro und sangen nach Art der Comedian Harmonists: „Ein Freund, ein guter Freund…“ Eine aufgelegte Sache, wenn Freunde feiern. Das Ergebnis: Viel Applaus und die Idee, in diesem Stil weiterzumachen. Dass es bei diesem einen Auftritt blieb, lag daran, dass es die drei jungen Schauspieler nach der Abschlussprüfung in verschiedene Winde blies.

Zwei Jahre später  lernte ich durch Georg Clementi (genau, der Troubadour 2012!) die Kaktusblüten kennen, drei musikalisch vielseitige Entertainer aus Graz. Ich mache es kurz:  Das Bühnen-Outfit von Christa Schreiner, Robert Persché und Martin Plass  ist  – Sie wissen es schon längst –  ein Frack. Morgen Abend treten die Kaktusblüten bei den Halleiner Festwochen auf – Texte von Claudia Karner.

Manchmal gehen Träume tatsächlich in Erfüllung…

 

Jan Jahn und der Umwelttipp des Monats

von Jan Jahn (Celler Schule 2008)

Betreibt totales Hygiene-Recycling!

Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich 15 Kilogramm Hygienepapier im Jahr. Allerdings werden nur 55% der Taschentücher, Klopapiere und Servietten aus Altpapier hergestellt. Wer jemals eine öffentliche Toilette besucht hat, weiß: Der größte Teil davon landet als billige Hintern-, Hände- und Gesichtsschmirgler genau da. Die Privathaushalte zieren sich noch ein bisschen. Dabei ist der Wechsel dank fluffig-zarter, Umweltengel-zertifizierter Produkte mittlerweile so attraktiv wie nie zuvor. Wer sich trotz verheerender Umweltbilanz den Popo dennoch unbedingt weiter mit blütenweißen Urwaldkillern abwischen will, der könnte wenigstens danach totales Recycling betreiben – und die gebrauchten Blätter an den nächsten NPD-Kreisverband schicken. Die haben schließlich immer Bedarf an braunen Konzept-Papieren…

Bis demnächst, bleibt dran an der Weltrettung!

 

WILBERTZ & KUNZ mit neuer Webseite

Passend zum alles neu machenden Mai erstrahlt auch die Homepage von JUTTA WILBERTZ (Celler Schule 2011) und NORMAN KUNZ in neuem Glanz. Den Aufruf  „Schaut doch mal vorbei und kommen Sie doch mal gucken“, den die Beiden in ihrer aktuellen Info als Lockruf aussenden, geben wir ohne Umschweife (und gerne!) weiter.

Auf zur neuen Webseite

Die Drei von der Stammzelle

– Aufstieg und Fall einer Show-Partei –

(Tom van Hasselt, Celler Schule 2000)

Liebe Freunde und Feinde des Musicals Stammzellformation,Stammzellformation

wir haben es geschafft! Dank eines rasanten Endspurts und ein paar großzügigen Spendern bei startnext haben wir die Produktionskosten für unser neues Stück drin. Danke! Jetzt kann die Premiere kommen. Und wie sie kommt: Kommenden Mittwoch, am 05.06.2013 kommt sie! Um 20 Uhr im BKA-Theater in Berlin. Ebendann und ebenda auch noch Donnerstag bis Sonntag. Am einfachsten hält man sich bei der STAMMZELL IN FORMATION auf dem Laufenden: Da gibts auch die neuesten Videoschnipsel als Kostprobe.

Wir freuen uns schon. Bis Mittwoch!
Eure Drei von der Stammzelle.

Eine spannende Frage bleibt: Wie funktioniert das mit dem Projekt „ein Musical für Deutschland“?

Gedichte des Monats, 1. Ausgabe

von Michael Feindler (Celler Schule 2010)

Die Reihe beginnt mit einer lyrischen Anmerkung zum Thema „Prognosen“. Fest steht: Bis zur Bundestagswahl im Herbst werden Politiker innerhalb der deutschen Parteienlandschaft wieder verstärkt um die Deutungshoheit diverser Wahlprognosen kämpfen. Und einige Wähler werden sich wieder einmal dazu hinreißen lassen, eine Partei weniger aus Überzeugung als vielmehr aus koalitionsstrategischen Gründen zu wählen – beeinflusst von aktuellen Umfrageergebnissen. Vor diesem Hintergrund entstand das folgende Gedicht.

 Prognosen

Wir schätzen jede Art Prognose
vom Wetter bis zur nächsten Wahl
und fühlen uns als Ahnungslose,
entgeht uns einmal eine Zahl.

Wir lieben es vorauszusagen:
„Was wird wohl morgen zum Problem?“,
doch sollten uns viel öfter fragen:
Was haben wir von alledem?

Denn würden wir darauf verzichten,
zu sehen, wie wer wo was misst,
dann könnten wir uns danach richten,
was heute wirklich wichtig ist,

statt jeden Tag darauf zu schielen:
Wie wird es wohl? Und wird es knapp?
Prognosen helfen nicht beim Zielen,
sie lenken höchstens davon ab.

Übrigens kann man die Gedichte hier abonnieren.

Sein neues Buch und die Website zum Kabarettprogramm “Dumm nickt gut” eignet sich zum Stöbern, Lesen, Nachdenken!