„Wie es mich zieht“ – Stefan Noelle veröffentlicht musikalischen Bildband

Von Turid Müller

„Wie zeitgemäß ist eine physische Veröffentlichung in heutiger Zeit?“ fragte sich Liedermacher Stefan Noelle. Seine Antwort: Ein Fotobuch, dem ein Tonträger beiliegt.

„Ein Album mit Hommage-Charakter und ein Tribut an das Eingebettetsein in die Musikszene meiner Stadt.“

Stefan Noelle (Fotografin: Lena Semmelroggen)

Seit Jahrzehnten steht er als Schlagzeuger in unterschiedlichsten Formationen auf den Bühnen dieser Republik. Mehr als 35 Kolleginnen und Weggefährten hat der Münchner Songwriter auf seinem zweiten Album „Wie es mich zieht“ versammelt, das am 23. September 2022 erschienen ist. – „Darunter die erfolgreiche Weltmusikformation Quadro Nuevo, der Filmmusik-Komponist Gerd Baumann („Dreiviertelblut“), die Songwriterin Vera Klima oder der legendäre E-Bassist Wolfgang Schmid.“

(Fotografin: Lena Semmelroggen)

Nach über zwei Jahren, in denen er mit diversen Kolleg*innen immer wieder im Studio war, nun den Release zu begehen, ist natürlich bewegend: „So ein Baby endlich im Arm zu halten, ist fast klischeehaft schön, inklusive verdrücktem Tränchen und tiefer Zufriedenheit. Es ist einfach alles genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe: die Lieder mit dem fantastischen Input meiner musikalischen Gäste und das mehr als ungewöhnliche Cover.“

(Fotografin: Lena Semmelroggen)

Und tatsächlich: Die Bilder von Lena Semmelroggen geben einen stimmungsvollen Einblick in die Studioarbeit. Hier wurden Songs aufgenommen wurden, wie zum Beispiel „Eichhörnchen“, in dem sich das Tierchen als der gemeinsame Nenner grundverschiedener Menschen und Lebenswelten erweist. – Die Geschichten, die Stefan Noelles Musik erzählt, sind aus dem Leben gegriffen, nehmen aber auch dessen Endlichkeit in den Blick – so zum Beispiel „Die vorletzte Waschmaschine meines Lebens.“ Der vielfältige Künstler weiß: „Die Ewigkeit lügt“ – doch seinem neuen Album sei ein bisschen Ewigkeit gewünscht! Und die Pressestimmen lassen bereits darauf hoffen. Wer reinhören möchte, kann das HIER.

Große Ehre – Kordula Völker erhält RHEINLANDTALER

Von Turid Müller
Kordula Völker, Gründerin und 1. Vorsitzende der Kleinkunstakademie, wurde am 29. März 2022 mit dem RHEINLANDTALER ausgezeichnet.

Kordula Völker (links im Bild)

In der Kategorie „Gesellschaft“ (in der es um Gleichberechtigung und Inklusion geht) würdigte der Landschaftsverband Rheinland das Engagement von Kordula Völker (Celler Schule 2005) „in den Bereichen Soziales, Selbstbestimmung und Teilhabe“ (nrz).

„Als Komponistin und Texterin Lieder zu schreiben, als Künstlerin zu touren das Publikum zu unterhalten ist eine große Selbsterfüllung. Die eigenen Talente zu nutzen, um andere auf den Weg zu bringen, zu fördern und zu bestärken ist meine Herzensangelegenheit und wird es immer bleiben. Das eine ist für mich ohne dem anderen nicht denkbar. Beides bringt mit kein großes Geld, aber eine große Erfüllung. Das dies nun mit dem Rheinlandtaler gewürdigt wird, ist eine großer Ehre und einfach unbeschreiblich. Es fühlt sich an wie der Oskar fürs Lebenswerk.“

In ihrer Dankesrede nennt sie diese Ehrung einen „Höhepunkt“ in ihrem Leben: „Dieses Gesehenwerden, dieses Wertgeschätztwerden“, was im normalen Alltag oft fehlt.

Eingesetzt hat sich die Kleinkünstlerin in unterschiedlichsten Zusammenhängen im Spannungsfeld zwischen Kirche und Politik – vom Theater Halbe Treppe bis zur Lesbenbewegung.

Die verbindende Klammer: „gelebte Solidarität“. –

„Talente sind dazu da, um sie zu teilen.“

Für die übersichtliche staatliche Kulturförderung findet sie deutliche Worte. Ein Beispiel: Dem Theater Halbe Treppe fehlt bis heute die Ausschilderung. –
Ihr Fazit: „Es gibt (…) noch viel zu tun.“