Gedicht des Monats thematisiert wöchentliche Demos
Von Turid Müller
„Autistin!“ „Schulschwänzer!“ „Arme Greta!“ – Die Klima-AktivistInnen und ihre Galionsfigur müssen sich in den Medien viel gefallen lassen. Auch, dass sie vor die Karren derer gespannt werden, die an den Hebeln der Macht (aus)sitzen…
Die „Fridays for Future“-Demos und ihre Ikone Greta Thunberg werden heftig diskutiert: Die einen freuen sich, dass die Jugend von heute doch noch vom Smartphone aufblickt und eine politische Ader zeigt. Die anderen sorgen sich um die Vernachlässigung der Schulpflicht. So oder so: Die Klimaschutz-Maßnahmen der Bundesregierung seien jedenfalls nicht ausreichend, um den Klimawandel zu verhindern, mahnt Michael Feindler in den begleitenden Zeilen im Newsletter. Da gäbe die Wissenschaft den SchülerInnen Recht. Aber auch aus der Politik gibt es mitunter Zustimmung für die jungen Menschen, die jeden Freitag auf die Straße gehen, um ihre Zukunft und unseren Planeten zu retten. Und so lässt Feindler in seinen Versen die Alten und Mächtigen ein zweifelhaftes Loblied singen:
Lob von oben
Lauscht, wie Ihr noch nie gelauscht, wenn Euch unsereins nun schwört, dass er sich daran berauscht, wenn er Eure Worte hört!
Sprecht, wie Ihr noch nie gesprochen, wollt Ihr ins Gewissen reden, über Wochen ungebrochen – ob in Deutschland oder Schweden!
Steht, wie Ihr noch nie gestanden, zu dem Ziel, die Welt zu retten, dass Versprechen nicht versanden in „Wir müssten, sollten, hätten …“
Ruft, wie Ihr noch nie gerufen, schwächelt nicht beim Protestieren, um Alarm auf höchsten Stufen öffentlich zu zelebrieren!
Denkt, wie Ihr noch nie gedacht, kämpft für Eure Utopie laut und klar, bevor es kracht! Seht: Wir unterstützen sie!
. Man muss es realistisch sehen: Einen auch nur halbwegs glaubwürdigen Irokesen kriege ich mit meiner verbliebenen Haarpracht nicht mehr hin, und Anarchie herrscht bei mir höchstens im Besteckkasten. Welche Möglichkeiten bleiben also, es dem faschistischen Schweinestaat so richtig zu geben? Na klar: Songs für Punkbands schreiben. Und mein Text zur Trennungshymne „Vergeben / vergessen“ hatte offenbar genügend Street Cred, um es auf das neue Album der Uralt-Meister „Lustfinger“ zu schaffen. Drei Paletten Karlsquell auf Punk-Guru Tobi, der den Kontakt herstellte!
Und hier der Text:
VERGEBEN / VERGESSEN
Das war unsre letzte Schlacht
Und ich stolper durch die Nacht
Ohne Plan, weiß nicht woher und nicht wohin
Einfach war es mit uns nie
Doch es ging schon irgendwie
Und nach jedem Abschied kam ein Neubeginn
Aber diesmal ist es mehr Es gibt keine Wiederkehr Ich lauf weg vor mir und häng doch mittendrin
Vergeben, vergeben Ich werd es sicher überleben Nicht alles kann für immer sein Vergeben, aber nicht vergessen Wir hab’n ein Himmelreich besessen Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein
Das mit uns ging endlos tief Selbst im Glück hoch explosiv Höchstens ein, zwei Ecken bis zum nächsten Streit
Denn du warst mein Gegenteil
Gerade das war geil
Fest verschworen und die Taschen voller Zeit
Wir warn Schwefel, wir warn Pech
Doch das hat sich bald gerächt
Du bist weg, und Pech ist alles, was mir bleibt
Vergeben, vergeben Ich werd es sicher überleben Nicht alles kann für immer sein Vergeben, aber nicht vergessen Wir hab’n ein Himmelreich besessen Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein
Das war unsre letzte Schlacht Und wer hätte das gedacht Dass ich mit dem Herzen auf der Staße steh?
Gottverlassen steh ich hier
Mit dem Film von dir und mir
Den ich Tag und Nacht in meinen Träumen seh
Aber diesmal ist es mehr
Es gibt keine Wiederkehr
Ich lauf weg vor mir und häng doch mittendrin
Vergeben, vergeben
Ich werd es sicher überleben
Nicht alles kann für immer sein
Vergeben, aber nicht vergessen
Wir hab’n ein Himmelreich besessen
Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein
Das war unsre letzte Schlacht Und ich stolper durch die Nacht Ohne Plan, weiß nicht woher und nicht wohin Einfach war es mit uns nie Doch es ging schon irgendwie Und nach jedem Abschied kam ein Neubeginn
Aber diesmal ist es mehr Es gibt keine Wiederkehr Ich lauf weg vor mir und häng doch mittendrin
Vergeben, vergeben Ich werd es sicher überleben Nicht alles kann für immer sein Vergeben, aber nicht vergessen Wir hab’n ein Himmelreich besessen Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein.
Das mit uns ging endlos tief Selbst im Glück hoch explosiv Höchstens ein, zwei Ecken bis zum nächsten Streit
Denn du warst mein Gegenteil
Gerade das war geil
Fest verschworen und die Taschen voller Zeit
Wir warn Schwefel, wir warn Pech
Doch das hat sich bald gerächt
Du bist weg, und Pech ist alles, was mir bleibt
Vergeben, vergeben Ich werd es sicher überleben Nicht alles kann für immer sein Vergeben, aber nicht vergessen Wir hab’n ein Himmelreich besessen Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein
Das war unsre letzte Schlacht Und wer hätte das gedacht Dass ich mit dem Herzen auf der Staße steh?
Gottverlassen steh ich hier
Mit dem Film von dir und mir
Den ich Tag und Nacht in meinen Träumen seh
Aber diesmal ist es mehr
Es gibt keine Wiederkehr
Ich lauf weg vor mir und häng doch mittendrin
Vergeben, vergeben
Ich werd es sicher überleben
Nicht alles kann für immer sein
Vergeben, aber nicht vergessen
Wir hab’n ein Himmelreich besessen
Zur Hölle, jetzt geh ich den Weg allein
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