Celler Schule 2022 – Rückblick & Eindrücke

von Miriam Geißler

 

Und dann kam die Zusage der Jury:
Zwei ersehnte Wochen Celler Schule 2022… Zwei Wochen – nur mit Schreiben und dem dazugehörigen Drum und Dran verbringen, komplett abgeschirmt von der Außenwelt. Zwei einzigartige Wochen, vollgepackt mit Schreiben und unsagbaren Übungen und Geschenken, zwei Wochen Emotionen pur! Zwei Wochen voll mit Input, geistreichen Gesprächen, Wortwitz und Spannung. Leider auch mit einer vorauseilenden Erwartungshaltung à la Carte:

 

Wird mir das hier schmecken? Hab ich genug Appetit dabei? Hätte ich mich vorher mehr drüber informieren sollen? Und wenn ich nun das Falsche bestellt habe…?!

Wir könnten es aber auch einfacher formulieren: Die anderen und ich und das doofe Vergleichen. Das mulmige Gefühl, „alle anderen sind zu Recht hier, nur bei mir kann sich die Jury doch nur vertan haben“. Überraschung: Alle fühlten sich so. Dabei möchten wir im Grunde unseres Herzens doch alle dasselbe: Menschen mit den Texten unserer Lieder einladen auf eine einzigartige, wunderbare Reise. Und unsere Reise hat uns jetzt hierhergeführt. Celler Schule, yes! WIR haben es hierher geschafft:

Diane Weigmann, Berlin: Singer/ Songwriterin, im Pop zu Hause, kann auch Schlager, hat schon verdammt geniale und zahlreiche Veröffentlichungen vorzuweisen. Ach so: Kinderlieder schreibt – uns singt – sie auch. Und wir vergessen glatt, dass wir schon groß sind. Wenn Diane sich mit der Gitarre begleitet und dazu singt, wird uns sofort warm ums Herz.

 

 

Laura Hempel, Leipzig: Künstlername „Laura Liebeskind.“

Ihre Texte sind wie sie selbst: Ehrlich, echt, bittersüß, manchmal verspielt und ziemlich grandios poetisch. Mit ihr haben wir 2022 eine wahre Perle des Schreibens von feengleichen Texten, was sich dann nicht nur in ihrer Stimme widerspiegelt, sondern auch in ihrem unvergleichlichen, Klamottenstil. Jeden Tag ein anderes Wesen.

 

 

Erik Stenzel, Nürnberg:
Umweltaktivist und Liedermacher aus Nürnberg, knallhart (selbst-) kritisch mit sich und seiner Umgebung Hashtag: Change the System. Aussage meets Haltung. Das zu schildern, würde jetzt ausufern, also fragt @Erik am besten selbst. Verraten sei, was er im Nachgang über die Celler Schule sagt:

„Wenn wir die Dopaminausschüttung auf dem cellestrischen Planeten irgendwie chemisch nachbauen könnten, hätten wir wohl die beste Droge der Welt erfunden…!“

 

Melanie Lokotsch, HILLA, Nürnberg: Singer/Songwriterin aus Nürnberg, schreibt für ihr eigenes Künstlerprojekt, wie auch für andere in Pop und Schlager. Hat einen typischen Popsound und dieses dazu passende Flair in ihrer Stimme, worauf sie sich schon echt was einbilden könnte (was sie aber nicht tut!). Ihr innerer Hausmeister heißt Manfred, wie sie uns gleich zu Beginn erzählt. Wir alle haben auch so einen, der uns im Weg steht und stresst. „Also los, Melli! Wir sperren deinen und unsere in den Keller und da sollen sie dann bitteschön vor sich hin (ver-)modern….!!!“

 

Daniel Abozen, Hamburg, worteliebender R&B – Künstler, immer ein Lächeln auf den Lippen, produziert und schreibt für sich selbst, unterschätzt sich gerne. Aber nur solange, bis er hier in der Gruppe aus sich raustreten und die Begeisterung echt nicht ignorieren kann. Braucht ihr einen Soulman? Mit einer coolen Portion Battle Rap im Blut?
HERE ist euer Mann! Ach so: Klavierspielen kann er auch noch. Mehr als er denkt, tatsächlich.

 

Beni Hafner, OIMARA, Tegernsee: bayrischer Liedermacher und Wortakrobat, nördlich des Weißwurst-Äquators noch deutlich unterschätzt. Auf Zuruf erfindet er (Song-) Texte, während er sich selbst an der Gitarre begleitet. Ob es um Fledermäuse oder Glitzerstaub geht, er haut es raus. Beni: Du hast seit dem ersten Tag, am 19.06., mindestens 9 Fans mehr…! Wir lassen das mal offen, ob da vielleicht doch dein virtuos rhythmische und facettenreich gemetzelten Gitarrenspiel dafür verantwortlich ist.

 

Corinna Fuhrmann / Lucy van Kuhl: Schon allein ihr Künster*innenName ist so „cool. Ihr Klavierspiel setzt noch eins drauf. Eine Tastenvirtuosin vom Feinsten, die sich nicht scheut, das auszusprechen, was andere nur denken könnten… Ob Deutsche im Urlaub oder ein verkorkstes Eheleben: Lucy – Du bist echt sowas von cool!!!!“ Wie schön, dass du ein zweites Mal dabei bist. Wobei dein zweites Mal für uns ja das erste ist.

 

Andy Guder, Dresden: Wie heißt das doch so schön? Stille Wasser sind tief? Oder einfach nur: „ok, ok, Punkt, Punkt, Komma, Komma und komm ´ma und bring endlich mal den Müll raus…!“ Andy ist wohl der Input und Meilenstein dessen, was man „erfolgreiches Gold im Textdichten durch wahre Kunst im Hintergrund“ nennt: Ein Arzt? Und SO ein Poet? Danke, Andy! Du bist ein wahres Goldstück an Überraschungen und geistreichem Wortwitz. Bleib bloß so wie du bist und heile uns weiter mit deiner, eben genau dieser Medizin.

 

Marius Fietz / Farjus, Berlin

Textdichter und Produzent mit Ballermann – Talent, Einflüssen an poppigen Sounds und Poet im Pop mit einer knallvollen Tüte an Ideen für neue Schlager…! Dieser Kerl ist auch so ein Allround – Paket; ist dir das bewusst, lieber Marius? Leider kamst du drei Tage später zu uns, jedoch ist das aufgrund deines kommunikativen Rundumfaibles kaum aufgefallen. Und deine offenen und direkten Sprüche von „Knall die Torten auf den Tisch, Manuela“ bis hin zu „Du bist drüber“ sind uns so ans Herz gewachsen, dass wir unbedingt weiter sehen – und hören! – wollen, was dir da noch so an krassen Texten einfällt…!)

 

Miriam Geißler, Nürnberg
Das bin ich
Schon wieder Nürnberg? Und dann auch noch so eine, die „irgendwie echt so n bisschen drüber ist:“ Eine mit Hingabe für Glitzersternchen und funkelnde Diamanten, die vom Mond bis zur Sonne strahlen, am liebsten noch gleich das Mondlicht mit einbeziehen und dann auch wieder zurückfinden wollen? Ist das vielleicht etwas viel auf einmal? Aber wenn man sich nun mal für Kinderlied, Pop, (Pop-) Schlager, Chanson und allgemein für das Connecting interessiert? WAS soll unsereins dann nur auf diesen Zettel, mit dem man sich hier im Nestwerk bei der Celler Schule zeigt, schreiben? Dass ich Klavier spiele und dazu singe, mein eigenes Duo ZWEII nach vorne bringen will, währenddessen Texte für andere Interpret*innen in der wunderbaren (Pop-) Schlagerbranche schreibe…. Was? Naja. In der Glitzerwelt ist viel erlaubt und zum Träumen ist es ja – generell – NIE ZU SPÄT, ODER?