Unser potenzieller Enkel: Ein musikalischer Appell für Generationengerechtigkeit

Von Turid Müller

Mackefisch gewinnt den Song-Contest „Funny for Future“. Ihr preisgekrönter Song ist eine komödiantische Ohrfeige für Klimaleugner und Braunkohle-Bummler.
Im Blog war neulich schon eine kurze Notiz dazu erschienen: Das Bühnen- und Liebespaar Mackefisch hat sich einem zentralen Thema der Zeit angenommen: Dem Klimawandel.
„Wir wurden damals angefragt, im Rahmen“ von „Funny for Future ein Lied zu schreiben, das sich auf humorvolle Art mit dem Thema auseinandersetzt. Das fiel uns erstmal gar nicht so leicht, da in unseren Augen die Umweltprobleme eigentlich eine viel zu ernste Sache sind, als dass man darüber Witze macht. Wir haben den Spagat eben dann versucht (Humor hilft ja auch, Menschen zu erreichen, die man mit zu viel Ernst eher abschreckt) — und unser Ergebnis wurde dann von der Jury (Eckart von Hirschhausen, Suchtpotenzial und Tobias Mann) mit dem Jurypreis bedacht“, so Peter Fischer (Celler Schule 2018) und Lucie Mackert.

Das Wettbewerbsvideo von damals ist inzwischen durch ein schickes, neues ersetzt worden. Dazu das Kleinkunst-Duo.

„Wir hoffen jetzt mal, dass in unserer schnelllebigen Zeit alle den Song auch wirklich bis zu Ende hören, denn da kommt die aufrüttelnde Ohrfeige, da beziehen wir dann klar Stellung, dass es gilt, den Kampf gegen die Klimakrise zur Priorität zu machen.“ – In diesem Sinne: Hört mal rein!

Anne Folgers Debut-Programm – Ein Selbstläufer

Von Turid Müller

Selbstläufer – der Name ist Programm!
Anne Folger ist wieder auf Tour! Und ich habe meine post-pandemische Saison eröffnet, und mir ihre Show angeschaut…

Anne Folger auf Sylt (Foto: Turid Müller)

Eineinhalb Jahre bin ich nicht im Theater gewesen! – Also… als Besucherin. Und es ist ein Fest, meinen „Spielzeitbeginn“ frisch durchgeimpft mit der Show einer lieben Kollegin zu begehen! Und dann noch in bester Gesellschaft! Und auf Sylt!
Hochsicherheitsmäßig werden wir eingecheckt: Impfzertifikat! Ist die Luca-App auch an? – Aber ohne Eintrittskarte wären wir vermutlich rein gekommen…! – Ein beruhigendes Gefühl, dass man es hier so genau nimmt, mit den Corona-Maßnahmen! Trotz aller Lücken und Verrücktheiten im System – hier gibt man sich Mühe!

Die Spannung steigt, das Licht geht an! Und da kommt sie auch schon in den Kursaal!
Freundlich. Und so sympathisch, wie ich sie auch aus dem Leben kenne. Nur mit noch ein bisschen mehr Strahlen.

Ein Tag am Strand mit Anne Folger (Foto: Turid Müller)

Sie hat uns sofort. Alle: Die musiktheoretisch Vorgebildeten, die auch bei den Ostereiern für Opern-Cracks lachen. Die, die gedacht haben, das wird Stand-up. Und sogar das Kind, das von seiner Familie mitgeschleppt wurde.

Anne Folger (Celle 2019) und ihr „Hauptarbeitsgerät“, wie sie den Flügel des heutigen Abends liebevoll nennt, nehmen uns mit durch eine abwechslungsreiche Melange:
Klavierkabarett, wie man es kennt und liebt. Kurzgeschichten aus ihrem Leben. Intelligente Comedy (Das war das Erste, was ich von ihr kennenlernte – aber ich liege immer wieder unterm Stuhl!).

Und ihr Markenzeichen: Eine virtuose Liaison aus Rock-Pop und Klassik! – GÄNSEHAUT!

Als das Saallicht wieder angeht, ist der Abend noch lange nicht vorbei! Natürlich wird er gebührend gefeiert in der (Juchhuuuuh, es geht wieder!) Außen-Gastro! Aber vor allem wirkt er noch nach: Die Welt ist plötzlich voller Insider, die mich an die Abenteuer erinnern, die ich mitgenommen habe:

Als ich vor Verlassen des Gebäudes noch mal für kleine Kleinkunst-Fans gehe, muss ich lachen, als das Wasser quietsch-blau durch die Schüssel spült. – Wer das verstehen will, dem sei Anne Folgers Debut-Programm sehr ans Herz gelegt, solange sie es noch spielt. Denn aktuell steht sie schon mit dem nächsten auf der Bühne: Fußnoten sind keine Reflexzonen! – Klar, was ich als nächstes gucke…!