Ein Preis – zwei ExCellent*innen: Der Förderpreis vom Kleinkunstpreis Baden-Württemberg geht an Anne Folger & Mackefisch

Von Turid Müller

Dieses Jahr wurde der hochdotierte Förderpreis gleich zweifach vergeben: Einer an Mackefisch, das Liedermacher-Duo aus Peter Fischer (Celler Schule 2018) & Lucie Mackert. Und einer an Klavierkabarettistin Anne Folger (Celler Schule 2019).

„Die Rekordzahl an eingegangenen Bewerbungen zeigt: Der Kleinkunstpreis ist aktuell wichtiger denn je“, betont Georg Wacker, Geschäftsführer von Lotto Baden-Württemberg. „Mehr als doppelt so viele Künstler wie üblich haben ihre Unterlagen eingereicht. Wir freuen uns besonders, die Preisträger auch in so einer schwierigen Situation unterstützen zu können und ihre Leistung zu würdigen.“ Daher wichen die Veranstalter*innen 2021 vom Usus ab, den Förderpreis nur an ein Projekt zu vergeben: „Der Fördergedanke ist tief bei uns verankert, deshalb haben wir beschlossen“, diesmal gleich „zwei vielversprechende Talente zu unterstützen“, bekräftigt Georg Wacker.

Lucie Mackert und Peter Fischer „sind sehr dankbar für diesen Preis des Landes Baden-Württemberg. Besonders in den auftrittslosen Zeiten von Corona, in denen einem das direkte Feedback zur eigenen Kunst etwas fehlt“ sei „so eine Auszeichnung ein fantastischer Rückenwind“, ließ das Bühnengespann verlauten.
„Superspannend“ war der Kommentar der Jury zum Material der Mini-Band.

Inzwischen arbeiten die zwei an ihrem neuen Album Oxytocin, das im März 2022 erscheinen wird.
Was das Dreamteam für Bühne und Leben sonst so bewegt? Nicht nur die Zukunft ihres Programms – auch die Zukunft unseres Planeten: Im Rahmen des Wettbewerbs Funny for Future vom Unterhaus Mainz haben Sie ein Video über ihren potenziellen Enkel gedreht. Bis 27.06. kann man für den bisher ungeborenen Nachfahren noch voten. Auch wenn es dabei eigentlich gar nicht ums Gewinnen geht, sondern um die Wurst – sprich: Um einen lebenswerten Planeten.

Anne Folger (Fotograf: Guido Werner)

Die andere Förderpreisträgerin ist Anne Folger. Fazit der Jury: „Blitzgescheit, charmant, spritzig, frech und hintergründig!“ Das Lied, das die Jury vor allem überzeugte, ist aus Fußnoten, dem brandneuen Programm der Musikkabarettistin: „Manche Anmerkungen findet man nicht im Text. Den kleingedruckten Stachel hinter dem Kompliment, die euphorische Schlagzeile mit ironischem Beigeschmack. Annes Blickwinkel sind eigenwillig und kommen leichtfüßig, aber tiefgründig daher. Mit Wortwitz und Ironie singt sie im Rosamunde-Pilcher-Stil gegen Großkonzerne, über das Glück zu fliegen, wenn die Beine fest auf dem Boden stehen, parodiert anschaulich Beethovens Götterfunken unter Lockdown- und Weingeist-Bedingungen, lässt Doremi (…), die Influencerin ihres Debüt-Programmes „Selbstläufer„, im neuen Tutorial erklären, welche Intervalle zum Fasten geeignet sind und warum der Tritonus keine Nuss ist.“

Bei ihrer Bewerbung hatten die Preisträger*innen es dieses Jahr krisenbedingt besonders schwer: „Die extrem hohe Anzahl der Bewerbungen ist (…) ein deutliches Signal dafür, dass die Künstlerinnen, Künstler und Gruppen auch in der Pandemie neue Programme und Formate entwickelt haben.“ Die Organisator*innen wollten mit dem Preis „in der herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie auch ein Signal des Mutmachens setzen“, betonte Petra Olschowski. Die Kunststaatssekretärin ist sich sicher: „Auch die große Fangemeinde wird der Kleinkunst treu bleiben.“ Das kann sie dann hoffentlich spätestens bei der offiziellen Preisverleihung unter Beweis stellen: Wenn alles gut geht ganz klassisch in 3D – am 12. Oktober in der Württembergischen Landesbühne in Esslingen.

 

Deutscher Textdichter-Verband wählt neuen Vorstand und stellt Textdichter-Aufsichtsrat der GEMA

Quelle: Deutscher Textdichter Verband

Im Rahmen der aufgrund der anhaltenden Pandemie online abgehaltenen Mitgliederversammlung des Deutschen Textdichter-Verbands wurden am 08. Juni 2021 nicht nur aktuelle Themen des Berufsstandes diskutiert, sondern auch ein neuer Vorstand gewählt.

Steve Art, Jörg Wendel, Andrew van Scoter, Katja Kuhl, Kai Heimberg, Isabell Vreden

Präsident Frank Ramond dankte zuvor den scheidenden Vorstandsmitgliedern Pe Werner, Klaus Pelizaeus und Thomas Woitkewitsch ausdrücklich für ihr großes Engagement für die Belange des Verbands in den zurückliegenden Jahren. Alle drei Beirät:innen hatten auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Nach dem Tod des langjährigen Schriftführers Peter Zentner im Mai 2021, für den ebenso wie für weitere verstorbenen Verbandsmitglieder eine Gedenkminute eingelegt wurde,  waren somit insgesamt vier Vorstandsposten neu zu besetzen.

Präsident Frank Ramond, Vizepräsident Tobias Reitz sowie Schatzmeister Lukas Hainer kandidierten erneut und wurden allesamt einstimmig (keine Gegenstimmen, einzelne Enthaltungen sowie Enthaltung der Vorstandsmitglieder selbst) wiedergewählt. Als neue Vorstandsmitglieder wurden mit gleicher Stimmenzahl einstimmig gewählt: Diane Weigmann, Pat Appleton und Götz von Sydow für den Beirat sowie Erdmann Lange als Schriftführer.

Im Amt bestätigt wurde außerdem Kassenprüfer Curt Weiner, der das Amt bereits seit vielen Jahren bekleidet. Der DTV gratuliert herzlich allen neu und wieder Gewählten!

44 Mitglieder des Verbandes waren während der vierstündigen Sitzung online anwesend, außerdem die Justiziarin des DTV, Rechtsanwältin Katrin Busch, die den ordnungsgemäßen Verlauf der Wahl überwachte. Als Wahlleiter fungierte Alexander Scholz.

Am darauffolgenden 09. Juni 2021 wurde im Rahmen der GEMA – Mitgliederversammlung ein neuer GEMA-Aufsichtsrat gewählt. Auch hier übernahmen DTV-Mitglieder Verantwortung und fanden das Vertrauen der Delegierten: Stefan Waggershausen, Frank Ramond, Tobias Reitz und Götz von Sydow vertreten die Textdichterkurie im neuen Aufsichtsrat der GEMA. Als Stellvertreter:innen wurden Diane Weigmann und Tobias Künzel gewählt. Herzlichen Dank und Gratulation allen Mandatsträger:innen! Der DTV wünscht ein glückliches Händchen bei allen anstehenden Entscheidungen!

Groove mit Grips – Lennart Schilgens aktuelles Album stürmt die Liederbestenliste

Von Turid Müller

Sein Pressetext verrät, was Fans schon lange wussten: „Lennart Schilgen (Celler Schule 2011) schreibt Lieder, die Geschichten erzählen. Darin verbindet er, was in der Pop-Musik selten zusammenkommt: Groove und Grips, Sensibilität und Selbstironie.“ – Kein Wunder, dass seine neue Scheibe „Populärmusik“ ihrem Namen gleich alle Ehre macht!

Foto: Marcel Brell

„Es sind alltägliche Konflikte, aus denen Schilgen seine Mini-Dramen strickt: Das Telefonat mit einer Festivalbekanntschaft nach Jahren der Funkstille. Die schleichende Resignation in einer festgefahrenen Beziehung. Was überrascht, ist die Leichtigkeit, die er dabei versprüht: Hier ein beatlesquer Background-Chor, da eine spielerische Umdeutung der Sprache.“
Mit der CD mischt der Gewinner der Tuttlinger Krähe 2020 die von der Kleinkunstbühne gewohnten geschliffenen Texte mit der musikalischen Power, mit der uns bereits seine Band Tonträger verwöhnt hat:

„Das Pendeln zwischen Rock’n’Roll und Chanson, Ernsthaftigkeit und Komik machte es“ ihm „nie leicht, eine passende Schublade zu finden.“ Doch er findet „eine höchst eigenständige Alternative: gefühlvollen, intelligenten Pop, der auf Anhieb Spaß macht, aber noch viel mehr genaues Zuhören belohnt“, schließt sein Pressetext.

Die neuen Hits aus seiner Feder sind wo sie hingehören: Im Radio. Und wer weiß, was als nächstes kommt!?! Schilgen beantwortet diese Frage in seinem Facebook-Account, indem er sich selbst zitiert: „Kann doch sein, dass es mich bis ganz nach oben führt„. Das könnte tatsächlich prophetisch gewesen sein. Im Mai stand er jedenfalls mit Ich lass es nur geschehen auf Platz 1 der Liederbestenliste und die neue EP wurde dort Album des Monats!