Georg Clementi ist der Troubadour 2012

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Vor einigen Tagen bekam ich ein Mail von Georg Clementi. „Die CD ist online! Alle Lieder sind jetzt komplett zum Anhören und Runterladen, um die Wartezeit auf die CD, die am 30. November erscheint, zu verkürzen.“ Zeitlieder heißt das Konzept-Album, für das sich der in Salzburg lebende Schauspieler und Chansonnier von seiner Lieblingslektüre, dem Hamburger Wochenblatt DIE ZEIT, inspirieren ließ.  Dabei ist ihm ein kleines Meisterwerk gelungen. Die verdichteten Texte sind ein Spiegel der Gegenwart und reichen in ihrer Poesie doch weit darüber hinaus, Lieder ganz auf der Höhe der Zeit. „Eine Liebeserklärung an das gesprochene Wort“, begeisterte sich eine Journalistin nach dem Konzert in Bad Reichenhall. Auf der Homepage sind auch alle Orginal-Artikel nachzulesen, so dass sich der kreative Prozess nachvollziehen lässt. Die Musik schrieb Clementi gemeinsam mit der Akkordeonistin Sigrid Gerlach-Waltenberger und dem Gitarristen Tom Reif.

Für die Zeitlieder heimste der gebürtige Bozener den Troubadour 2012, den 1. Preis des Chanson- und Liedwettbewerbs aus Stuttgart, der im Hotel Le Meridien stattfand, ein und wurde obendrein zum Publikumsliebling gekürt. „Ein Ausnahmetalent –  in bester Tradition der Schauspieler-Chansonniers wie Michael Heltau“, schwärmte Katja Ebstein, die Jury-Vorsitzende. „Er hat uns alle vom Hocker gehauen.“  Jury-Mitglied Sebastian Weingarten, der Intendant des Renitenztheaters in Stuttgart, meinte: „Ein Meister der großen Geste, eine unverwechselbare Stimme.“ Der Troubadour ist nicht nur gut fürs Image, sondern auch für das Konto: Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert (Hauptsponsor: Spardabank Baden-Württemberg). Als Krönung gibt es einen Auftritt im Renitenztheater im Oktober 2013.

„Das Beste, was Georg Clementi  je geschrieben hat“, behaupte ich. (Und das nicht nur, weil ich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig bin!) Ich freue mich schon riesig auf die Salzburg-Premiere, die am 30. November im kleinen theater über die Bühne geht. Aber vorher macht sich Georg Clementi auf den Weg zum Chansonfestival nach Potsdam, wo er gemeinsam mit Sigrid Gerlach-Waltenberger, seiner Akkordeonistin, wo er um den Chansonpreis 2012 rittert. Mit dabei sind auch drei Absolventen der Celler Schule: Christoph Sauer, Konstantin Schmidt und Lennart Schilgen.

Also, ich fange schon mal mit dem Daumendrücken an. Den Goldenen Tankdeckel, den Preis für die weiteste Anreise, kann Georg allerdings keiner streitig machen. 😉

 

Es fühlt sich gut an…

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Georg Clementi strahlt aus jeder Pore. „Es fühlt sich noch immer gut an!“ Vergangenes Wochenende heimste er gemeinsam mit den Kaktusblüten beim Troubadour in Stuttgart den Publikumspreis ein und eroberte den 2. Platz in der Gesamtwertung. Darüber kann er sich wirklich freuen. Und ich erst! Schließlich bin ich diejenige, die Georg die Songs auf den Leib geschrieben hat. Für ihn, den in Salzburg lebenden Schauspieler und Liedermacher, und die Kaktusblüten aus Graz, einem flotter Dreier, der Swing & more auf dem Kasten hat, war es der erste gemeinsame Auftritt auf großer Bühne. Schön, wenn’s gleich auf Anhieb klappt! 😉

Ironisch, witzig, nachdenklich, kritisch, absurd – so präsentierten  sich die 16 Solisten und Gruppen, die sich für den Troubadour, qualifizierten, und ein Lied von Adeline, Burnout, inneren Schweinehunden und Internet-Junkies zu singen wussten.  Was für ein vielseitiges, buntes Programm! Ich hätte nicht in der Haut der Juroren stecken wollen. Der Troubadour fand heuer zum siebenten Mal statt, und Clementi & Die Kaktusblüten (das sind Robert Persché, Martin Plass und Christa Schreiner)  sind die ersten Österreicher, die es ins Finale geschafft haben. „Die lustige Truppe aus Österreich“, so Katja Ebstein, sangen und spielten sich nicht nur in die Herzen des Publikums, sondern sie begeisterten auch die Juroren, allen voran die Ehrenvorsitzende Katja Ebstein, und Sebastian Weingarten, den Intendanten des Renitenztheaters. Auch Troubadour-Patenonkel Stephan Sulke gestand:  „Ich mag den österreichischen Humor. Der ist viel hintergründiger als der deutsche. Nicht so direkt.“

Zum Schluss hatte trotzdem der junge Kölner Musikkabarettist Martin Zingsheim die Nase vorn, der am ersten Abend den Publikumspreis bekommen hatte. „Fix im Kopf, flink am Klavier“, brachte es Bernd Haiden von den Stuttgarter Nachrichten auf den Punkt. Auf Platz 3 landete meine Celler Jahrgangskollegin Madeleine Sauveur, die mich immer wieder auf Neue mit ihren zarten Liedern berührt. Unsere Favoritin, das heißt die von Clementi & Co,  war die rotzfreche, unprätentiöse Uta Köbernick. Die gebürtige Berlinerin mit Wohnsitz in Zürich, musste sich allerdings mit dem 2. Förderpreis begnügen. Den 1. Förderpreis nahm Alex Döring nach München mit, der 3. die Sängerin Wespa nach Salzburg. I will watching you, Wespa!

Am Samstag, den 21. Oktober, gibt es um 19.15 Uhr im SWR in der Landesrundschau-Kultour einen Bericht über die dreitägige Veranstaltung aus dem Hotel Le Meridien. Ich werde mich  dabei genüsslich zurücklehnen – ganz ohne Lampenfieber!