Die Songtext-Lehrbuch-Umfrage geht weiter
hier nun erste Ergebnisse

Songtexte schreiben und Songtexte schreiben lernen – ein weites Feld. Bisher gibt es zu diesem speziellen Thema wenig Literatur. Aber sicher viele Erwartungen.
Zeit, diese einmal zu sammeln und zu sichten:

Was erwartet ihr von einem Lehrbuch, das für professionellen Umgang mit dem Thema Songschreiben steht und das ihr gerne in euer Regal stellen würdet?

  1. Wie wäre idealerweise der Stil eines solchen Buches?
  2. Sollte er sachlich neutral gehalten werden, um möglichst wenig abzulenken?
  3. Sollte das Buch auch in seiner Sprache packend und sinnlich sein und damit die Qualität guter Songtexte abbilden?
  4. Helfen Anekdoten und persönliche Erlebnisse der Autoren aus der Textdichterbranche?
  5. Welche Inhalte sind unverzichtbar?
  6. Welche wünschenswert?
  7. Welche entbehrlich oder überflüssig?
  8. Was fällt Ihnen / euch darüber hinaus noch ein (wichtig, denn wir denken sicherlich nicht an alles)

Auf zahlreiche Kommentare freuen wir uns. Auch über Weiterverbreitung, Verlinkung und all das.
Tobias Reitz und Edith Jeske



VOODOO-LADY DOMINGA –
jetzt endlich mit der Musikdatei !!!

MUSIK: Celina Muza, TEXT: Norbert Tefelski (Celler Schule 2005)

gesungen von Celina Muza – aus dem gerade erschienenen Album „frei“
05-Voodoo-Lady Dominga

Wenn dein Ehemann im Lauf der letzten Jahre
sich als untreu oder sonstwie fies erwies,
brauchst du nur von seinem Kopfe ein paar Haare
oder Fingernägel, die er liegen ließ.

Denn ich kenne eine Frau, die kommt aus Kingston,
und die knetet all das in ein Püppchen ein.
Für dich selbst ist dieser Aufwand am geringsten,
das Ergebnis aber könnt nicht besser sein.

Ohne Scheidungskosten wird er abserviert,
und die Witwe steht in mildem Licht.
Ja, ich habs mit meinem ersten Mann probiert,
ich weiß, was dann passiert,
wenn Dominga in die Puppe sticht.

Voodoo-Lady Dominga
kennt sich aus mit der Schwarzen Magie.
Voodoo-Lady Dominga
baut ein Püppchen für Ferntherapie.
Nur mit dem kleinen Ding da
wird
der Störenfried zombifiziert.
So zeigt Lady Dominga
wieder, wie der Voodoo-Zauber funktioniert.

Wirst du lange schon gestört von deinen Nachbarn,
und du kriegst bis morgens früh kein Auge zu,
weil die Nachbarn nachts mit keiner Art von Krach sparn,
ja, da kenn ich einen schnellen Weg zur Ruh.

Was Persönliches von ihnen findest du
in der Abfalltonne vor dem Haus.
Wenn es sein muss, reicht ein alter Tennisschuh,
Schick ihn Dominga zu
und die Nervensägen sehn bald übel aus.

Voodoo-Lady Dominga …

Die Regierung lässt sich wählen und vergisst dann
ziemlich schnell, dass es ums Wohl des Volkes geht.
Darum sammel Autogramme von Ministern,
und Dominga löst die Fragen ganz konkret.

Doch egal, wobei sie dir auch helfen mag,
zeig dich zuverlässig und bezahl.
Denn für Kunden ohne gutes Geld im Sack
und ohne Zahlungsmoral
hat sie ebenfalls ein Ritual.

Voodoo-Lady Dominga …

Frühling in den Ohren

Rollkragenpulli statt T-Shirt, Regen wie aus Eimern statt Sonnenschein. Aber weil mir  gerade so nach Frühling ist, lasse ich Konstantin Wecker sein Frühlingslied anstimmen. „Frühling werd’s, und ois wui wieda himmelwärts…“ Nicht nur um des Reimes willen wird mir gleich warm ums Herz.

Das bringt mich auf die Idee, im Netz nach passenden Liedern zu suchen. 6003 Stück sind  in der GEMA-Datenbank unter dem Stichwort „Frühling“ gespeichert. Da muss doch was zu finden sein! Peter Brugger, dem Sänger von Sportfreunde Stiller, geht’s  in dem Song Frühling wie mir. „Und ich wart mal wieder auf den Frühling. Man kann nicht nur traurige Lieder singen.“ Und  Anna von Rosenstolz macht in dem gleichnamigen Song ähnliche  meteorologische Beobachtungen wie ich. „Schleier fällt – regnet nicht. Sonne kommt – glaub es nicht.“

Rammstein und Nina Hagen besingen den Frühling in Paris, Georg Clementi den Frühling in der Stadt, die sich für Kenner als seine Heimatstadt Bozen erschließt. Bei Reinhard Meys Frühling der Großstadt weiß man, dass es sich nur um Berlin handeln kann. Damals wollte er noch wie Orpheus singen, und es gab noch keine Billig-Sträuße an der Tanke: „Vom Blumenladen gegenüber, hab’ ich die erste Tulpe mitgebracht. Ich schenk sie dir, ich weiß, du freust dich drüber, weil in der großen Stadt schon eine Blume Frühling macht.“

Apropos Berlin: Die wunderbarste Entdeckung ist für mich Frühling in der Schönhauser, eine unprätentiöse Liebeserklärung an die Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg. Ein Lied, das auch vierzig Jahre danach leicht und unbeschwert daherkommt. „Mich weckt das Lärmen der erwachten Stadt. Der letzte Schnee ist heut schon erster Tau. Der Frühlingswind, der fegt den Himmel glatt und Regen wäscht den Morgennebel blau.“ Das Original stammt aus dem Jahre 1971 und wurde von Barbara Thalheim gesungen, die als Katja Ebstein des Ostens galt. 2004 nahm die Berliner Band Nylon den Song neu auf. Es lohnt sich auf Youtube reinzuhören.  Um den Prenzlberg von heute geht es  in  Mamma Machhiato, dem jüngsten  Musical  der Stammzellformation.  Tom van Hasselt, ExCELLEnt aus dem Jahre 2000,  beschreibt  in Frühling im Prenzlauer Berg (warum eigentlich im und nicht auf dem oder am?) den Kiez im  Latte- und Bionade-Zeitalter.

Wer mich kennt, weiß, dass bei mir  der Griff in die musikalische Mottenkiste unvermeidlich ist. So ziehe ich zum Schluss mit Genuss „Veronika, der Lenz ist da“ von den Comedian Harmonists und Fred  Bertelmanns Tulpen aus Amsterdam hervor. „Wenn der Frühling kommt, dann schick ich dir …“

Wenn Ihr den Ohrwurm jetzt nicht mehr raus kriegt: Ich übernehme keine Verantwortung!

Deutscher Musikautorenpreis 2011

Edith Jeske muss es einfach noch mal ganz laut sagen:
Ich bin ganz unendlich stolz, dass mit Tobias Reitz (Celler Schule 2001) und Alin Coen (Popkurs Hamburg) gleich zwei meiner ehemaligen Schüler für den Musikautorenpreis nominiert sind: Tobias Reitz für Schlager und Alin Coen für den Newcomer-Preis.
Meine Lieben, ihr gehört zu denen, die ganz wunderbare Songtexte schreiben.
Ich drücke euch heute Abend meine Daumen und bin in Gedanken bei euch. Auch für mich wird es ein aufregender Tag sein !!!
Genießt ihn. Wir alle wünschen euch Glück. Ihr verdient’s.

Verrückt nach Meer mit Andreas Zaron wird wiederholt!

Seit dem 13.4. wiederholt das NDR-Fernsehen die 2. Staffel von VERRÜCKT NACH MEER (die Ende Januar in der ARD lief) jeweils nachmittags um 17.10h! Wer es also verpasst hat, bekommt nochmal die Chance, Andy und Peggy March in San Francisco zu sehen und vieles mehr. Andreas Zaron kann nicht nur Songtexte schreiben, dass einem das Herz aufgeht – er hat noch viel mehr drauf, was Spaß macht!

Christoph Sauer solidarisiert sich mit dem Osterhasen

Ei ei ei, da lässt der Osterhase für einen Moment seine kostbare Fracht aus dem Blick. Und schon sind sie weg, all die handverlesenen und sorgsam bemalten Eier. Dabei steht das Fest vor der Tür. Kaum auszudenken, wenn die Kinder vergebens in Wiesen und Blumentöpfen suchen würden. Sein Ruf wäre ruiniert! Aber der Osterhase ist nicht dumm. Und er hat auch schon einen Verdacht…

Auf der Homepage www.christophsauer.info des begabten Chansonniers Christoph Johannes Sauer (Celler Schule 2007) steht das aktuelle Lied des Monats „Osterhase Supernase (Wer hat meine Eier geklaut?“)“ seit Kurzem online, inklusive komplettem Liedtext und erläuternden Hintergrundinformationen.

>>> Die CD „Osterhase Supernase“ per E-mail bestellen: post@christophsauer.info
Preis: 5,- Euro zzgl. 19 % Mwst. und Versand

Und der Haifisch, der hat Zähne…

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Frühling in München. Das erste Eis im Café Münchner Freiheit, Sonne satt im Englischen Garten, den Jugendstilhäusern in Schwabing mit der Digi-Cam hinterher und abends in die Oper. In Bertolt Brechts Dreigroschenoper.

,„Und der Haifisch, der hat Zähne…“ Nicht nur der Haifisch hat Biss, auch die Inszenierung von Christian Stückl, Intendant des  Münchner Volkstheaters, der bei Bedarf auch in die Rolle des Bettlerkönigs Peachum schlüpft. So wie an diesem Abend. „Bunt und brüllend, zynisch und entlarvend, erotisch und verspielt“, befand der Münchner Merkur. Im Chor der Bettler ist Johann „Hansi“ Anzenberger. Johann, das gilt fürs Offizielle (Wer will schon ein zweites Hinterseer-Schicksal erleiden?), Hansi für Freunde.  Wenn Hansi in München, also beinahe vor meiner Haustür, spielt,  gibt es keine Ausrede. Da muss ich hin!

Hansi stammt aus dem oberbayerischen Haag und  besuchte im Schauspielhaus Salzburg die Schauspielschule, wo  er seine ersten Bühnenerfahrungen machte.  In bester Erinnerung ist er nicht nur mir mit dem Solo-Stück „Novecento“  von Alessandro Baricco, auf dem der Film „Die Legende vom Ozeanpianisten basiert, geblieben. Als die „Freunde des Schauspielhauses“ ihr 25-jähriges Bestehen feierten, konnte Hansi auch sein musikalisches Talent zeigen.  Gemeinsam mit zwei Kollegen, Thomas Pfertner und Michael Rutz, sang er in Frack und Fliege drei Lieder der Comedian Harmonists. Lieder, denen ich –  dem Anlass  entsprechend – einen neuen Text verpasst hatte.  „Ein Freund, ein guter Freund…“ Riesenapplaus für die Sänger und die Texterin. So was verbindet fürs Leben!

Seit zwei Jahren ist Hansi als freier Schauspieler unterwegs. Für die  Luisenburgfestspiele in Wunsiedel, der ältesten Freiluftbühne Deutschlands, entdeckte ihn Intendant Michael Lerchenberg. Dort brillierte er im vergangenen Sommer  in zwei Rollen im „Brandner Kaspar“ und als Rabe Abraxas in „Die kleine Hexe“, dem Kinderstück von Ottfried Preussler,  und  heimste prompt den Nachwuchspreis ein. „Möge er noch lange der Luisenburg erhalten bleiben, wo ihn Tausende von Zuschauern und die Kritikerjury begeistert aufgenommen und ins Herz geschlossen haben“, hieß es in der Laudatio. Eine spannende Aufgabe erwartet ihn auch heuer. Er spielt  in dem Erfolgsstück von Josef Hader „Indien“ Kurt Fellner, jene Rolle, die im Original Alfred Dorfer spielte.  Wirklich schade, dass Wunsiedel gar so abgelegen ist!

Im Museumsshop der Hypo-Kunsthalle entdeckte ich das Buch „Dr. Ankowitschs Kleiner Seelenklempner – Wie Sie sich glücklich durchs Leben improvisieren“, das die FAZ als „Ebenso geistreich wie witzig“ lobte und mir die Heimfahrt im Railjet verkürzte. Besonders amüsiert hat mich, dass der Autor Christian Ankowitsch sein Kunststudium verbummelte, weil er lieber als Statist beim Theater spielte. In der Dreigroschenoper zum Beispiel. Und dann zitiert er noch das Lied von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens: „Ja, mach nur einen Plan/Sei ein großes Licht!/ Und dann mach noch einen zweiten Plan/Geh’n tun sie beide nicht./Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlecht genug./Doch sein höh’res Streben/Ist ein schöner Zug.“

Brecht, scheint’s, ist überall …

Donaustrom und Steckerlfisch

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Buenos Aires hat den Tango, Lissabon den Fado, Paris das Chanson und Wien das Wienerlied – ein unverwechselbarer Ausdruck des Lebensgefühls in dieser Stadt. Zwei, die das Wienerlied entstauben, vom Kitsch befreien und wieder dort verankern, wo es herkommt – in der Weltmusik – sind Die Strottern.

Klemens Lendl und David Müller sind zwei Herzblutmusiker mit einem Wiener Schmäh der besonderen Art – unaufdringlich, zart, poetisch, a bisserl bös, a bisserl morbid. Ihr Name ist Programm. Strottern ist ein Altwiener Ausdruck für Leute, die nach Verwertbaren suchen. Die zwei stöbern im Wiener Liedschatz  und fördern in Vergessenheit geratene Perlen zu Tage. Das schon seit über zehn Jahren. Und wenn sie  gerade nichts finden, vertonen sie ihre eigenen Texte und besonders gerne die des Wiener Dichters Peter Ahorner. Texte, die vom Leben in der Großstadt erzählen und wie die Bewohner den Alltag bewältigen: mit tiefgründigem Humor, Melancholie und den handelsüblichen Betäubungsmitteln. “Man nehme eine Geige, lasse sich durch Klemens Lendl passieren, eine Gitarre, die auf einem David Müller nicht rasten darf und gebe den Herren Lendl und Müller Zeit, bis die Vertonungen kongenial aufgehen“, so beschreibt Ahorner das Erfolgsrezept. Dass die drei zusammenpassen wie der Donaustrom zum Steckerlfisch, so O-Ton Lendl, konnte ich mich kürzlich im Orpheum in Graz überzeugen, wo die drei im Rahmen des Literaturfestivals  auftraten.

Was die Strottern ausmacht, ist das Zusammenspiel von Sprache, Musik, Moderation und Mimik. Sprachbarrieren gibt es keine. Ihre Lieder versteht man auch außerhalb der Landesgrenzen – egal ob in Berlin, in Washington, in Indien oder auf der Zugspitze. Dort hatten sie in steiler Bergeshöh’ ein Blind Date mit Stefan Noelle und Alex Haas, zwei ebenfalls außergewöhnliche Musiker, die sich Unsere Lieblinge nennen. (Übrigens: Stefan Noelle ist auch ein ExCELLEnt.) Dabei entstand ein äußerst origineller Film „Lieblings Lied trifft Wiener Schmäh“, den das Bayrische Fernsehen 2006 drehte.

Gerade haben die Strottern ihre 7. CD, „Das größte Glück“, auf den Markt gebracht. Nun wurde sie in der Liederbestenliste zur CD des Monats gekürt. Mein Favorit: „Sie war’n net dafür“, ein Titel, den der legendäre Kurt Sowinetz in den 1970er Jahren sang.

Celler Schule 2011 – and the Teilnehmers are:

Die Jury hat sich am 32.Februar einen verdammt langen – aber auch sehr erfüllenden – Tag um die Ohren gehauen und entschieden.
Nach Springe fahren in diesem Jahr:
Barbara Berrien (Berlin), Marcel Brell (Berlin), Julia Hagemann (Düsseldorf), Lothar Heising (Lingen / Ems), Roman Rose (Neustadt / Rbge),  Lennart Schilgen (Berlin), Konstantin Schmidt (Karlsruhe), Anne Weber (Hamburg), Nicole Werner (Linsengericht), Jutta Wilbertz (Köln)

MICHAEL KREBS mit neuem Programm: „Es gibt noch Restkarten“

Michael Krebs (Celler Schule 2003) hat nach eigenem Bekunden „viele tolle neue Songs geschrieben“ – genug für ein neues, Erfolg versprechendes Programm. Jetzt steht es und ist im Vorverkauf. Der Titel „Es gibt noch Restkarten„. Derzeit noch viele, aber der Bestand dürfte schnell schrumpfen, wenn man sich Michaels in den letzten Jahren generierte Fanbase ansieht…

Öffentliche Proben
11./12. März: Postfeld, Alte Meierei am See, 20.30 Uhr
1. April: Hamburg, Motte, 20.30 Uhr

Tourtermine auf der Webseite: www.michaelkrebs.de

Kartenbestellungen hier

Michael im TV:
Donnerstag, den 17.3., 20.15 Uhr, EinsFestival: „Nightwash“

Außerdem ist Michael mit Marc-Uwe Kling und der Gesellschaft auf Tour:
23.5 Festsaal Kreuzberg, Berlin
24.5 Moritzbastei, Leipzig 25.5 Scheune, Dresden
26.5 Backstage, München
27.5 Rosenau, Stuttgart
28.5 Das Bett, Frankfurt
29.5 Zakk, Düsseldorf
30.5 Übel & Gefährlich, Hamburg
31.5 Spartacus / freiLand, Potsdam

Die CD: http://www.amazon.de/Marc-Uwe-Kling-Die-Gesellschaft/dp/3941082396
Radio Fritz hat außerdem einen der wirklich genialen neuen Songs mitgeschnitten: „Loidde


Facebook: http://www.facebook.com/pages/Michael-Krebs/147767692286

In der Bar zum Krokodil

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

„Sie machte sich nen Schlitz am Kleid und pfiff dann auf die Sittsamkeit, tirili, tirila…“ Wenn das nicht das ideale Motto für die kommenden närrischen Tage ist! Eingefallen ist dieser köstliche Doppelreim Fritz Löhner-Beda vor mehr als achtzig Jahren. Sie stammen  aus dem Lied „In der Bar zum Krokodil“. Fritz Löhner-Beda? Nie gehört?

Löhner erlitt das Schicksal vieler großer Textdichter. Seine Lieder kennt man noch heute, seinen Namen nicht. 1883 in Böhmen als Beda Löwy geboren und in Wien aufgewachsen, war er Star des deutschsprachigen Entertainments der 1920er und 1930er Jahre.  „Ausgerechnet Bananen“, „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans“ oder „ O Donna Clara“ – alle diese  wunderbaren,  unvergesslichen Lieder stammen aus seiner Feder. Lieder, die sich durch feine Ironie, herzerfrischenden Humor, charmante Zweideutigkeiten und höchste Reimkunst auszeichnen. Fritz Löhner-Beda arbeitete auch als Operettenlibrettist und schuf mit dem Komponisten Franz Lehár die Operetten  „Land des Lächelns“, „Guidetta“ und „Schön ist die Welt“.

Die berühmtesten Interpreten von Löhners Schlagern waren wohl die Comedian Harmonists, die erste Boy-Group der Welt, die in den frühen 1930er-Jahren Triumphe feierten.  Was für ein Glück, dass viele dieser Gassenhauser   mehr als fünfzig Jahre von Max Raabe und dem Palast Orchester wieder entdeckt wurden! „Die Lieder klingen frisch und lebendig wie am ersten Tag“. So ist es auf Max Raabes Homepage nachzulesen  Ach, was waren das noch für unbeschwerte Zeiten, als man bedenkenlos drauf losklau… pardon schreiben konnte! 😉   Und dort erfährt man auch, dass gerade die neueste CD „Küssen kann man nicht alleine“ erschienen ist. Max Raabe hat sie gemeinsam mit Annette Humpe geschrieben und produziert, als sie Pause von ihrem zweiten Ich machte.

Wer mehr über Fritz Löhner-Beda wissen möchte:  Zwei Bücher zeichnen sein Leben, das auf tragische Weise  1942 im KZ Ausschwitz endete, nach: „Dein ist mein ganzes Herz. Die Geschichte von Fritz Löhner-Beda, der die schönsten Lieder der Welt schrieb und warum Hitler ihn ermorden lieߓ und  „Kein Land des Lächelns“ von Barbara Denscher und Helmut Peschina (Residenz Verlag).

Wer „In der Bar zum Krokodil“ hören möchte, sollte schnell auf die YouTube drücken. Und dann nichts wie raus ins Faschingsgetümmel!

Nie- außer manchmal: Lieder, Süßholz, Kabarett
mit Fabian Schläper & Iris Kuhn

Das neue Programm von Fabian Schläper (Celler Schule 2004)
und am Piano: Iris Kuhn

Ein Menu aus sorgfältig ausgesuchten, sonnengereiften Spinnereien und köstlichstem Humor.  Zutaten: Gereimtheiten 37%, fettarme Darsteller, saftige Songs. Im Rampenlicht aufbewahren. Nährwertinformation: Lachen.
Glückliches Aufseufzen und gelegentliche Denkanstöße sind nicht ausgeschlossen.
Regie: Jo van Nelsen
Appetit bekommen?

Dann feiern Sie mit den beiden die PREMIERE am Sonntag, den 6. März 2011 um 19 Uhr im Renitenztheater Stuttgart!
(Karten unter 0711/297075).