Von Turid Müller
Michael Feindler, zurzeit auf Tour mit seinem neuen Programm „Durchbruch„, kommentiert im aktuellen Monatsgedicht den Tod von von Franz Beckenbauer. Die Fußballlegende starb am 07. Januar im Alter von achtundsiebzig Jahren.
Irritierende Titelvergabe
Ein Mann mit Kaiser-Titel herrscht allein.
Nun frag ich mich: Wie kann es bitte sein,
dass Leute einen prominenten Herrn,
den sie als Größe eines Teamsports kennen,
in lobender Verehrung „Kaiser“ nennen?
Anscheinend liegt der Teamgeist ihnen fern.
„Aus gegebenem Anlass noch ein sprachlicher Hinweis“, merkt der Kabarettist dazu in seinem Newsletter an: „Die lateinische Phrase “de mortuis nihil nisi bene” bedeutet in der deutschen Übersetzung nicht etwa, man solle “über die Toten nichts als Gutes”, sondern “über die Toten nur gut” reden. Denn beim Wort “bene” handelt es sich nicht um ein Substantiv, sondern um ein Adverb, das sich darauf bezieht, wie man über Verstorbene sprechen sollte — und nicht etwa darauf, was man über sie äußert. Wer also mal in die Verlegenheit kommen sollte, einen Nachruf zu Papier zu bringen, muss mit Höllenfahrt-Wünschen nicht zwingend hinterm Berg halten, solange sie freundlich und respektvoll formuliert sind.“