von Claudia Karner (Celler Schule 2006)
„Hüte dich vor deinen Träumen. Sie könnten in Erfüllung gehen.“
Keine Ahnung, von wem dieser Spruch stammt. Aber da ist schon was Wahres dran. 25 Jahre habe ich davon geträumt und heute wird es endlich wahr: Konstantin Wecker ist zu im Café Mozart in Salzburg, wo ich seit 1980er Jahren Lesungen organisiere. Wecker ist nämlich nicht nur ein großartiger Sänger und Komponist, sondern auch Autor.
Im Sommer 1987 fragte ich Konstantin Wecker zum ersten Mal, ob er in der Reihe „Literatur im Café Mozart“ auftreten würde. Wecker war gerade aus der Toscana nach München zurückgekehrt und mit seiner „Wieda-dahoam-Tournee“ unterwegs, die ihn auch nach Salzburg führte. Er schien nicht abgeneigt, wir tauschten Adressen aus, und ich nahm Kontakt mit seinem Management auf. Ein Termin kam allerdings nicht zustande. Kurze Zeit später sperrte das Café Mozart, das sich als Literaturcafé einen Namen gemacht hatte, zu. Dort saßen u. a. André Heller, Erika Pluhar, Werner Schneyder und Ottfried Fischer am Lesetischchen. Als 2006 unter neuer Geschäftsführung von Kurt Ranzenberger wieder der Kaffeeduft durch das Haus in der Getreidegasse 22 zog, wurde auch die literarische Reihe zu neuem Leben erweckt. Wieder mit mir als Veranstalterin.
Ganz oben auf meinem Wunschzettel stand nach wie vor Konstantin Wecker. Als bekennender und praktizierender Wecker-Fan scheute ich keine Kosten und Mühen, um ihm nach München, Berlin und Wien nachzufahren und mit ihn immer wieder auf einen möglichen Termin anzusprechen. So viel Hartnäckigkeit gehört belohnt, meinte Wecker im Herbst letzten Jahres in Wien, wo er seine neue CD Wut und Zärtlichkeit vorstellte. So viel Hartnäckigkeit beeindruckte auch Heinz Bayer, der in den Salzburger Nachrichten, der einen Vierspalter über mich mit dem Titel Vom langen Atem der Frau K. schrieb.
Der Countdown läuft. Nur noch knapp zwanzig Stunden! Dann gibt es Konstantin Wecker hautnah im Café Mozart zu erleben. Er, der mit seiner Musik landauf,landab riesige Konzerthallen füllt, wird in exklusiv-kleinem Rahmen aus seiner Autobiographie Die Kunst des Scheiterns lesen. Für mich und mein Publikum! Das hab ich nun davon!