Ausschreibung CELLER SCHULE 2011
eine Top-Beschäftigung für die Weihnachtstage

Das nach 15 Jahren immer noch einzige Stipendium für Textdichter in deutscher Sprache – die Celler Schule – lädt alle ein, die sich für die kostenlose Teilnahme bewerben möchten. Vermittelt werden Handwerk, Techniken und Kreativmethoden, außerdem eine gewaltige Menge professionelles Hintergrundwissen für diesen Beruf.

Edith Jeske und Tobias Reitz leiten die 15-tägige Masterclass vom 26. Juni.-10.Juli 2011, eine Jury wählt die 10 Teilnehmenden quer durch alle Genres aus. Die finanzielle Unterstützung kommt von der GEMA-Stiftung

Die Celler Schule – ein Beitrag von Horst Senker auf WDR4

Zur Ausschreibung mit Aufgaben, Termin und den Antworten auf alle wichtigen Fragen geht es hier lang:

Der Wind schickt mir deine Lieder

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Hamburg, die Zweite: Ohne Stefan wäre ich nie ins Gängeviertel gekommen. Wahrscheinlich wüsste ich nicht einmal von dessen Existenz. Stefan, das ist Stefan Waldow, ein in Hamburg wohnhafter Singer-Songwriter und Jahrgangskollege aus der Celler Schule, das Gängeviertel ein vor dem Abriss bedrohtes, historisches Viertel zwischen Gänsemarkt und Brahmsplatz, für dessen denkmalgerechten Erhalt und dessen künstlerische und soziale Nutzung sich engagierte Bürger und Bürgerinnen stark machen . „Komm in die Gänge!“ lautet der sympathische Schlachtruf. „Kommandozentrale“ ist die Loge am Valentinskamp, ein Lokal, wo an diesem Tag Stefan Waldow beim Solidaritäs-Lesemarathon für die Hamburger Bücherhallen singt und spielt.

Wegen einer Programmänderung sitzt Stefan schon am Klavier, als ich in die Loge platze. Wie schön, ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen! Und dann spielt er den Song, den ich schon in Celle geliebt habe: „Der Wind schickt mir deine Lieder“. Ich bekomme immer Gänsehaut, wenn ich es höre. Auch jetzt wieder!  Haaach! Stefans Musik ist so zeitlos schön. Das halbstündige Programm, in das er auch ein Lied der Hamburger Komponistin Felicitas Kuckuck aufgenommen hat, geht viel zu schnell zu Ende. Doch es wartet schon Meike Schrader auf ihren Auftritt, die mir besonders mit ihrer Liebeserklärung auf Hamburg und der Interpretation des Liedes „Genug ist nicht genug“ von Konstantin Wecker gefällt. Eine wunderbare Entdeckung für mich! Ich bin schon gespannt auf ihre EP, die Anfang Dezember auf den Markt kommen wird.

Nach dem Konzert plaudern wir  in einem Café in der Nähe des Gänsemarktes über die Celler Schule, und  Stefan und Meike erzählen von ihren Aktivitäten. „Sängerknaben & Sirenen“ nennt sich ein gemeinsames  Projekt. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es einen Singer-Songwriter-Sunday im Indra in St. Pauli auf der Großen Freiheit 64, dem Club, wo die Beatles am 18. August 1960 zum allerersten Mal in Hamburg  – noch vor dem Kaiserkeller und dem Star Club – aufgetreten sind. Dort, so versprechen Stefan und Meike, gibt’s ehrliche, eigenständige, handgemachte Musik.

Ich hab’s notiert: Beim nächsten Hamburg-Besuch unbedingt einen Besuch im Indra einplanen. Bis dahin warte ich auf einen günstigen Wind aus dem Norden.