„Tanz, tanz, tanz!“ – Kann Spuren von ExCellent*innen enthalten…

Von Turid Müller
„Spuren“ ist arg untertrieben: Am aktuellen Album von Vanessa Neigert haben sage und schreibe fünf Kreative aus dem Dunstkreis der Celler Schule mitgewirkt!
Tanz, tanz, tanz! (Lyrics: Kurt Schoger) bringt vermutlich ganz gut auf den Punkt, was uns allen gerade fehlt. „Der Titelsong wurde vorab am 26.02.21 als Single ausgekoppelt“ erzählt Ilona Boraud (Celler Schule 2015): „Das Thema `Tanzen´ passt natürlich super zu Vanessas Beteiligung an `Let’s dance´ bei RTL.“ Beim Finale im Mai wird sie dort noch mal zu sehen sein.
Die Liebesliedphobie, ihrer zweiten Single, spricht vermutlich auch manchem Schlagermuffel aus der Seele! Wie an dieser weit verbreiteten Krankheit ist auch bei Ich weiß, was ich will! Alexander Scholz (Celler Schule 2013) als einer der Texter und Komponisten beteiligt. Daneben gibts genug Titel, die eindeutiger als Schlager-Nummern erkennbar sind: Für Du passt zu mir haben Simone Altenried (Celler Schule 2010) und Tobias Reitz (Celler Schule 2001) den Songtext geschrieben. Und Textdichterin von Familie ist Ilona Boraud. Sie verrät: „Das Thema `Leben mit Kindern´ hat sich Vanessa gewünscht. Sie hat zwei kleine Kinder, und wie viele junge Mamas jongliert sie zwischen Kids, Haushalt und Job. Das ist auch immer mal wieder Thema in ihren Stories auf Instagram.

Ilona Boraud

Stefano Maggio (Komponist) hatte Kontakt zu Vanessas Produzenten Nils Brandt und Oliver deVille und meinte zu mir: „Ilona, es wird Zeit, dass wir mal einen Schlager zusammen schreiben!“ Bisher haben wir nur Kinderlieder zusammen geschrieben, z. B. Nudeltag, das nach zwei Monaten eine halbe Million Klicks auf YouTube hatte. Am 16.04. erschien Mit dem Rad.“

Wie sie ihren neuen Kollegen kennengelernt hat? Ganz modern und sozial maximal gedisdanced: „Stefano ist halb Deutscher, halb Italiener, lebt in Rom und hat mich mal über Facebook angeschrieben. Seitdem arbeiten wir zusammen, obwohl wir uns noch nie persönlich präsent gesehen haben.“

Einiges ist besonders an diesem Album von Vanessa Neigert, verrät die ExCellentin: Es ist ihr erstes, „auf dem nur eigene und keine Cover-Songs sind.“ Und hinzu kommt: „Vanessa Neigert ist die einzige erfolgreiche junge Künstlerin, die Schlager im Stil der 1950s und 1960s singt.“

Übrigens: Hoffnung darauf, dass so mancher Herzenswunsch (Textdichter: Kurt Schoger, Celler Schule 2014) doch noch in Erfüllung gehen könnte, macht folgende musikalische Enthüllung, an der unter anderem Tobias Reitz mitgewirkt hat – Trommelwirbel: George Clooney ist auch nur ein Mann!

 

Platz 1 und 2! – Celler Schule ganz vorn in den Rundfunk-Hitparaden … und mittendrin…

Von Turid Müller

Tobias Reitz und Alexander Scholz sind als Textdichter von Schlager & Volksmusik auf Platz 1 und 2 der Jahresbilanz 2018 im Bereich Hörfunk.

In der Publikation des Musikpressedienstes vom 14.Dezember 2018 belegen die beiden ExCellenten in der Kategorie Rundfunk den ersten und zweiten Platz. Tobias Reitz liegt mit 573 Platzierungen ganz vorn und Alexander Scholz mit 391 dicht auf. Eine Flut von Glückwünschen füllt die Kommentarzeilen auf Facebook. Und Ilona Boraud merkt an, dass auch zahlreiche SchülerInnen von Tobias Reitz und Edith Jeske auf der Liste vertreten sind: „Irgendwas musst du richtig machen!“ schreibt die Songtexterin, die das aus eigener Erfahrung weiß, weil sie selber Absolventin der Celler Schule ist. Und tatsächlich! In der Tabelle finden sich zum Beispiel auch: Jonathan Zelter, Simone Altenried,  Lukas Hainer, Marcel Brell, Andreas Zaron und „Fly“ Martin Fliegenschmidt
Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten (und an die Celler Schule)!

„Der Dornröschenschlaf ist vorbei“ – Simone Altenried freut sich über aktuelle Veröffentlichungen

Von Turid Müller

Sie ist ExCellentin aus dem Jahrgang 2010 und von jeher als Schlagertexterin unterwegs. Jetzt finden drei ihrer Texte auf Album und Single von Monika Martin Beachtung.

Foto: TELAMO

Im Oktober 2017 wurde von Monika Martin die Single Das Gefühl als Vorbote auf ihr kommendes Album als Single veröffentlicht, mit dem sie sich bereits seit 21 Wochen in den Radiocharts in den Top Ten behaupten kann. „Die Musik stammt von meinem Mann Uwe Altenried, Text von mir“, verrät Simone Altenried.

Monika wurde am 27.03. zum zweiten Mal mit dem Smago Award geehrt – diesmal in der extra für sie erdachten Kategorie Der Dornröschenschlaf ist vorbei. Diese Zeile stammt aus der Single Ich tanze – ebenfalls von dem Künstler-Paar Altenried geschrieben. Das Video dazu ging im April online und leitet das neue Album von Monika Martin für immer, welches am 11.05. veröffentlicht wird, ein. „Es gibt kein Lied auf der CD das so heißt, aber der Name sagt viel aus, über die Künstlerin, ihr Tun, ihre Kreativität und den Menschen Monika Martin“, ist bei Telamo über die Künstlerin zu lesen.

Monika ist eigentlich als der „stille Star“ bekannt geworden, hat immer sehr leise Lieder gesungen. Sie hat sich in den letzten fünf Jahren komplett neu erfunden und ist von der Volksmusik im Popschlager gelandet. Ein Spagat, der nur wenigen Interpreten gelingt. Sie wurde mehrfach mit Gold ausgezeichnet“, erzählt die stolze Texterin.

„Mit Mehr als ein Freund (Musik Natascha Arnold & Uwe Altenried) hat sich Monika Martin einen dritten Song aus meiner Feder gepickt. Eine Geschichte die das Leben schrieb. Für diesen sehr persönlichen Song hätte ich mir kein schöneres zu Hause wünschen können“, so die ExCellentin.

Abschied von einem Kollegen:
Machs gut, Thomas Milke

16 Juli 2017 – wie jedes Mal ein kleiner Abschied – letzter Tag der Celler Schule. Wir tauschen Versprechen aus, einander bald wieder zu treffen. Weniger als 50 km entfernt und ohne dass wir davon wissen, verlässt unseren Kreis an diesem Tag ein Kollege aus dem Jahrgang 2010, Thomas Milke. Er stirbt an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine Jahrgangskollegin Simone Altenried hat ihm einen Brief geschrieben:

Lieber Thomas:

Es waren nicht deine besten Zeiten, in denen sich unsere Wege zum ersten Mal kreuzten. Ehrlich gesagt, warst du mehr als beschissen drauf. Deinen Job hast du gehasst, und auch privat war einiges im Umbruch. Es war die Celler Schule im Sommer 2010.Celler Schule 2010
Ach Thomas, wir hatten so viele Nächte mit Kaffee, Bier, Gesprächen und Zigaretten. Und gegenseitigen Überraschungen.
Und dann der Abschlussabend: „Mann aus Teig“ hieß dein Song. Ich glaube da hast du mich zum ersten Mal sprachlos gemacht… tief berührt von der Geschichte und dir, dem schüchternen, hochsensiblen, verletzlich wirkenden Mann, der auf einmal ein anderer zu sein schien.

Wir haben uns danach nur noch einmal gesehen, voller echter Freude in die Arme genommen… Telefoniert, ja! zu Anfang öfters, dann seltener… geschrieben, ja… aus den Augen verloren nie…
Eigentlich hatten wir ausgemacht, uns jedes Jahr mindestens einmal zu treffen. Immer haben wir unser Wiedersehen auf „nächstes Jahr bestimmt“ verschoben. Gestern, am Samstag, wollte ich noch hochkommen. Das hatten wir so ausgemacht. Doch als ich las, wie schlecht es dir ging, hab ich abgesagt… du meintest noch am Mittwoch: „Schatz, ist schon ok, ich hätte es eh nicht geschafft“.

Leute – trefft euch, feiert, singt und lacht! Und tut es jetzt! Ich weiß, es würde Thomas gefallen…
Machs gut mein Freund….
deine Simone

Lieber Thomas,du bleibst einer von uns. Versprochen von der MusenMuddi Edith. Und hier ist das Gedicht, das dein Freund Cord den Trauergästen vorgelesen hat. Es stammt von einem Dichter namens Heinz Rickal, den ich leider nicht erreichen konnte. Die Mail kam zurück. Aber das Gedicht ist da – und der Dichtr erlaubt jedem, der es verwenden möchte, dies zu tun.

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern
ihr glaubt, dass ich hier unten bin:
ihr mögt vielleicht zunächst erschauern –
doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier – wie ihr vermutet,
mein Körper mag hier unten sein,
doch während die Musik noch tutet
bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?
Es sind sehr viele – sicherlich –
doch achtet drauf wie schön sie sind;
und eins der Blätter – das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,
schaut ihnen zu und denkt an mich,
das Leben war doch nur geliehen,
und eine Wolke – das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,
perfekt erschaffen – meisterlich,
ich bin so fröhlich grad wie diese,
und einer davon – das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,
erinnern sie vielleicht an mich?
Ihr müsst nicht lange danach fragen:
denn eine Welle – das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht
die Rose und selbst der Wegerich,
und alle sind für euch gemacht
und eine Blume – das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,
für mich wär das ganz fürchterlich.
Tut Dinge, die ihr nie bedauert:
Denn Eure Freude – das bin ich!
(Heinz Rickal)

20 Jahre Celler Schule: dritter und letzter Teil

Thomas Woitkewitsch – unser treuer Freund

Als ganz besonderer Gast sei noch Thomas Woitkewitsch erwähnt. Er schrieb für Rudi Carrell Songtexte wie „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und brachte …

 

….richtig –

 

„Monty Python’s Flying Circus“ nach Deutschland – um nur zwei Beispiele aus seinem Lebenswerk zu nennen. Seit fast anderthalb Jahrzehnten lässt Woitkewitsch keine Celler Schule aus und ist, so hört man es regelmäßig von den Absolventen, ein emotionales Highlight der zwei Wochen. Mit seinen Anekdoten und Songtexten bringt er die Kursteilnehmer zum Lachen und rührt sie zu Tränen. Folgerichtig war es daher ein Lied aus seiner Feder, mit dem der Abschlussabend begann:

 

Wir singen einen Song von Thomas Woitkewitsch
Gemeinsam sangen alle Rudi Carrells – nein, Woitkewitschs großes „La la la“, bevor es losging mit der Werksschau. Und der Song zum Schluss war wieder von Thomas: „Wenn man Freunde hat“.

.
.

Hier noch ein paar weitere Impressionen vom letzten Abend. Es heißt, dass die Raumpflegerin morgens um acht die letzten MusikerInnen aus dem Raum feudeln musste…

000-collage-003

Freundeskreis Celler Schule

Damit die Celler Schule auch noch die kommenden zwanzig Jahre Textdichter auf den Weg bringen kann, wollen sich Jeske und Reitz nicht allein auf die Förderung durch die GEMA-Stiftung verlassen. Bislang ist sie Hauptgeldgeberin der Stipendien für die zehn Teilnehmer. „Die dürfen ihr Stammkapital nicht anrühren“, begründet Jeske und erklärt, dass die Stiftung ausschließlich Zinserträge dafür verwenden kann, um Projekte zu unterstützen. Wer sich die Zinsentwicklung der letzten Jahre und seine eigenen Auszüge vom Tagesgeldkonto anschaut, weiß, was das seit der Finanzkrise bedeutet.

Zum Glück gibt es dafür jetzt den „Freundeskreis Celler Schule – ins Leben gerufen von ExCELLEnt Jahrgang 2010, Gordon November und Willi Giere. Der Freundeskreis soll sicherstellen, dass der Eigenbeitrag der Stipendiaten auch künftig möglichst gering bleibt und vielleicht sogar auf Null gedrückt werden kann. Wer dem Förderverein beitreten will oder eine Spende überweisen möchte, kann das sogar von der Steuer absetzen.
Neue Informationen kommen im Lauf des Jahres 2021

Also dann – bis zum Fünfundzwanzigsten 2021 !!! Und für diesmal: tschüs!
dsc08973

dsc08986

dsc08985

 

20 jahre Celler Schule – Teil 2

Und weil sie nicht gestorben sind…

Seit 1996 hat sich einiges getan in der Celler Schule. Vieles davon verdankt sie einem Absolventen aus dem Jahre 2001: Tobias Reitz. Für ihn bedeutete das Zusammentreffen mit Edith Jeske nicht nur die Initialzündung seiner Karriere als Schlagertextdichter, sondern er stieg kurz darauf auch ……...

jawohhhhhhl!!!
….. als Dozent der Celler Schule ins Boot.

.

miniatur-mit-rainer-1Fast von Anfang an als Komponist dabei ist außerdem Rainer Bielfeldt.  Weil es ja beim Songtextschreiben nicht allein um Silben und Reime geht, sondern auch um das richtige Gefühl für die Musik. Davon hat er so überreichlich, dass er es in enormen Mengen abgeben kann.

.

.

.

klatschen-mit-julia

Seit 2014 ist das Team zu viert: Julia Hagemann heißt der Zuwachs – Celler Schule Jahrgang 2011. In ihren Trainingseinheiten bringt Julia Ideen zum Sprudeln und beweist, wie vergnüglich saubere Metrik sein kann.

 

 

Texte mit Augenzwinkern

Nach zwanzig Jahren und 21 Jahrgängen zählt die Celler Schule mehr als 200 Absolventen, Hinzu kommen all diejenigen, die die Celler Schule als Gastdozenten unterstützen oder als Komponisten oder Produzenten schon mit ExCellenten zusammengearbeitet haben. Schade, dass man so viele Künstler nicht alle unter einen Termin-Hut bekommt.

 

Noch einmal zurück zum Abschlussabend, der gleichzeitig auch eine Werkschau darstellte. Nebenbei wurden etliche Songs der Dozenten fröhlich durch den Kakao gezogen. Lennart Schilgen etwa hatte aus der poetisch-melancholischen „Rinnsteinprinzessin“ die „Bimssteinprinzessin“ gemacht – eine Fußpflegerin aus Leidenschaft. Weil Schilgen leider schon vor dem Finale abreisen musste, gaben Komponist Bielfeldt und Textautorin Jeske Lennarts Version kurzerhand selbst zum Besten.

Mit der ihm eigenen Unschuldsmiene beklagte sich Jens Ohrenblicker, Celler Schule 2016, in seiner Betextung einer Bielfeldt-Ballade „…aber Rainer spielt mal wieder nur in Moll“– am Klavier begleitet natürlich von … Rainer Bielfeldt! Zu später Stunde rockte schließlich ein Hit dieses Sommers durchs Lutherheim: Max Giesingers „80 Millionen“ – an der Gitarre Mitautor Martin „Fly“ Fliegenschmidt – Celler Schule 2006. Auch diesen Text bekam das Publikum nicht ganz originalgetreu zu hören. Tobias Reitz sang nämlich die Fassung, die Google als ersten Treffer auswirft. Aus dem „Zufall unserer Begegnung“ wird so das „Ufer unserer Begegnung“. Funktioniert auch! Und – wir erinnern: Da war noch das Geburtstagsständchen für Tobias Reitz von Rolf Zuckowski. Vor lauter Hingerissen-Sein dachte niemand ans Fotografieren. Aber in diesem Video von Henning Ruwe auf facebook ist es eingefangen. Mit vielen anderen magischen Momenten.

Thomas Woitkewitsch – Freund mit Seltenheitswert

Als ganz besonderer (und ganz besonders treuer!) Gast muss noch Thomas Woitkewitsch erwähnt werde. Er schrieb für Rudi Carrell Songtexte wie „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und brachte

 

  • … ihm zu jeder Sendung ein Fischbrötchen mit??
  • … das Funkhaus des WDR Köln beinahe zum Einsturz?
  • … seine erste Gage auf dem Rummelplatz durch?

 

Wie es sich damals wirklich verhielt, wird morgen Abend an dieser Stelle verraten.

20 Jahre Celler Schule:
wahre Worte, schöne Töne und das große Lalala…..

Dritter Oktober 2016, Tag der Deutschen Einheit. Im Lutherheim Springe strömt schon seit drei Tagen das Nestwerk der Celler Schule zusammen. Der Abschlussabend begießt gleich zwei Geburtstage: Die Celler Schule hat ihre ersten zwanzig Jahre gestemmt. Und Tobias Reitz wird um Mitternacht 37. (wir dürfen das an dieser Stelle verraten, weil es ja ohnehin auf Wikipedia steht).
unterricht-01konsrtantins-reimweltSeit drei Tagen schon haben gut dreißig ExCELLEnten unterschiedlichster Jahrgänge einander gecoacht, blindgedichtet, die Publikumspsychologie der ersten fünf Minuten erforscht, Sinn und Unsinn aus Rhythmen hervorgezaubert, Konstantin Schmidts neue, bessere Reimdatenbank mit-entworfen, julias-rhythmen-1Variationen zu einer Bielfeldt-Miniatur geschrieben, einen Hit aus den eigenen Reihen nach Geschenken ans Publikum durchforstet (Max Giesinger: 80 Millionen), einem zweistündigen Radioportrait der Celler Schule mit Henry Gross auf NDR1 Niedersachsen gelauscht, gut gegessen und:



immer zu wenig geschlafen.

dsc08282-001

 

 

Denn bis in die Nacht zieht es die Gäste an Tasten und Saiten und sie spielen sich gegenseitig ihre Songs vor. Statt Genregrenzen ein wunderbar buntes Durcheinander, die ganze Bandbreite von Klamauk und Kabarett über Pop und Schlager bis hin zu Chansons und Liedermacherjuwelen.

 

Am letzten Abend platzt die Bude dann fast aus den Nähten. Ein weiteres reichliches Dutzend ehemaliger Teilnehmerinnen trudelt ein und ein paar der alten Hasen: Burkhard Brozat, Thomas Woitkewitsch (sowieso) und Rolf Zuckowski. Der bringt seine ganz andere Nationalhymne mit und singt um Mitternacht für Tobi das wohl berühmteste Geburtstagsständchen in unserer Sprache: „Wie schön, dass du geboren bist“. Wer hört das schon live vom Original? Und wann erlebt Rolfs Lied einen solchen Chor wie an diesem Abend? Die Celler Schule schmettert mit.
Und ein bisschen darf sie dabei auch sich selbst meinen.

Es war einmal…

Sommer 1996: Zum allerersten Mal trafen sich zehn Pioniere im Predigerheim Celle zum „Förderseminar für Textschaffende in der Unterhaltungsmusik“. Die Idee dahinter dürfte den meisten Lesern dieses Blogs bekannt sein:
Jeder, der Songtexte in deutscher Sprache verfasst, kann sich für diese zweiwöchige Masterclass bewerben. Eine Jury wählt zehn Teilnehmer aus und bestimmt in einem anonymisierten Bewerbungsverfahren anhand der Texte, wer dabei sein wird. Bewerben kann man sich bis zum 21.10. hier:

Draufgebracht wurde Edith Jeske übrigens von Hans Hee, dem wir unter zahllosen Hits das unsterbliche „Wasser ist zum Waschen da“ verdanken und einen der meistgespielten Evergreens: „Sierra Madre“. Hee war damals Präsident des deutschen Textdichterverbandes und verordnete Edith, ein Förderseminar für Textdichter zu entwerfen. Thomas Woitkewitsch war es dann, der irgendwann ganz selbstverständlich von der „Celler Schule“ sprach – denn damals war es noch Celle, wo die Veranstaltung stattfand. Der Name blieb, obwohl sie längst nach Springe umgezogen ist.

gruppenbild-cs-2016

Und weil sie nicht gestorben sind…

Seit 1996 hat sich einiges getan in der Celler Schule. Vieles davon verdankt sie einem Absolventen aus dem Jahre 2001: Tobias Reitz. Für ihn bedeutete das Zusammentreffen mit Edith Jeske nicht nur die Initialzündung seiner Karriere als Schlagertextdichter, sondern er stieg kurz darauf auch …

  • … durch ein Kellerfenster in eine Millionärsvilla ein?
  • … in einen Zug nach Nirgendwo?
  • … in der Fußball-Kreisliga dramatisch ab?

Mehr dazu morgen an dieser Stelle.

Michelle Ryser chartet mit „Volks-Country“ aus der Schweiz

von Edith Jeske

2010 war ein Jahrgang der Celler Schule,  in dem ganz besonders viele Querverbindungen entstanden. Das kam ganz maßgeblich durch Simone Altenried, die als Teilnehmerin gleich eine Menge der neuen Kollegen in eigene Projekte mit hineinnahm (im Klartext heißt das: teilen – was in unserer Branche nicht immer so selbstverständlich ist).
Das jüngste Kind dieser Kooperationen (hier: Simone Altenried und Maik Brandenburg) erschien Ende August und legte auf Anhieb einen Traumstart hin:

Michelle Ryser singt Volks-Country.
„Volks-Country“? „Ja, klingt erst mal komisch, nicht?“, sagt Michelle Ryser lächelnd. „Aber so ist es. Ich verbinde deutschsprachigen volkstümlichen Schlager mit amerikanischem Country. Bei meinen Auftritten wird zu traditioneller Volksmusik geschunkelt oder sogar eine Polonaise gemacht, etwa bei dem Titel ‚Das macht Spaߒ. Und kurz darauf wird richtig abgerockt und Line-Dance getanzt.“

Gut möglich, dass sie mit „Volks-Country“ einen neuen Musikstil kreiert hat. Zweimal 13 Titel sind auf dem Doppelalbum zu hören. Die volkstümlichen Songs interpretiert Michelle auf Deutsch und Schwyzerdütsch mit frechen oder auch gefühlvollen Texten. Die Country-CD enthält fast ausschließlich englisch gesungene Hits der Western- und Truckerszene. 

Und so stürmte Michelle Ryser auf Anhieb die Verkaufscharts.Sieben Texte auf diesem ungewöhnlichen Doppelalbum stammen von Simone Altenried, einer von Maik Brandenburg, Darüber hinaus hat er sich um die Promotiontexte gekümmert. Als Journalist und Edelfeder (z.B. Mare, Merian) ist das ja genau sein Ding.

 

Geklautes Herz

Schon seit seiner frühesten Jugend begeistert Mark Lorenz sein Publikum – inzwischen 25 Jahre lang. Für seine neue Single „Du klaust mir einfach so mein Herz“ hat er ein neues Team mit an Bord geholt.

Mit Uwe Altenried konnte er einen Produzenten gewinnen, der für zahlreiche Hits der Klostertaler und vieler andere Künstler steht. Die Komposition verfasste Alexander Ferro, der in letzter Zeit immer wieder, unter anderem als Songschreiber der „Amigos“ auf sich aufmerksam macht.

Die locker-leichte Melodie wurde von Simone Altenried (Celler Schule 2010) mit einem pfiffigen Text versehen.

Mark Lorenz haucht dem Song Leben ein.
„Ich bin sehr stolz, dass Mark „Du klaust mir einfach so mein Herz“ für sich entdeckt hat“, freut sich Simone.

Liebe Simone – wir freuen uns mit!

 

www.marklorenz.de

 

GEMA? Wozu?

von Simone Altenried

Die letzten Tage und Wochen habe ich mich viel mit der Debatte rund um das Urheberrecht befasst. Erschreckend finde ich, wie dreist und egoistisch eben gerade dieses Urheberrecht angegriffen wird. Illegale Downloads zu legalisieren und Tauschbörsen als legal zu verharmlosen … da fehlen mir echt die Worte …

Auch Argumente wie: „Schafft endlich die GEMA ab“ zeigen mir, wie wenig die Gesellschaft doch weiß, wer oder was die GEMA ist.

GEMA – das sind
all diejenigen, die das Repertoire für Radio und TV schaffen!
GEMA – das sind
Komponisten
GEMA – das sind
Textdichter
GEMA – das sind
Singer/ Songwriter

Was jedoch der größte und meist verbreitete Irrtum ist, das die GEMA die Künstler abzockt!

Die GEMA – das sind „die Künstler“ das bedeutet aber nicht zwangsweise die Künstler die auf der Bühne stehen (zwar zum Teil Bühnenkünstler), sondern sehr oft auch die Künstler hinter den Bühnenkünstlern, die nämlich die Kunst schaffen (Textdichter & Komponisten).

Anderes Thema:
Wieso für Musik im Internet bezahlen? Ich nehme ja niemanden etwas weg, die Musik ist ja noch da, und der Künstler wird bekannter, hat also mehr Konzertbesucher, sprich verkauft auch mehr Fan Artikel!

Auch hier versuche ich mal ein Beispiel:
Denken wir mal an einen Sessellift (Musik)! Wieso soll ich eine Karte (CD, Download) lösen, wenn der Lift sowieso da ist und läuft? Ich nehme ja keinem was weg, der Lift (Musik im Internet) ist ja da und läuft! Wenn der Liftbetreiber (Sänger/ Interpret) nichts verdient, kann er ja oben auf dem Berg eine Wurst und Pommes Bude (Fanshop) eröffnen. Das läuft sicher wie geschmiert

Blöd ist nur, dass der Lifthersteller (Urheber) dabei Pleite geht, weil keiner einen neuen Sessellift (Musik) bauen kann.
Tauschbörsen und illegale Downloads sind der Tod der kreativen Vielfalt!

Vielleicht versteht jetzt der ein oder andere besser:

  • was die GEMA ist, nämlich eine Vereinigung von Musikschaffenden
  • dass durch Tauschbörsen und illegale Downloads den Urhebern die Existenzgrundlage entzogen wird

Danke für eure Aufmerksamkeit!

 

 

Celler Schule goes Zillertal

Gewaltig ragen die Berge rund um Mayrhofen in den Himmel. Mayrhofen, die Heimat der „Zillertaler Haderlumpen“. „Gewaltig“ ist auch der Titel des Jubiläums-Albums anlässlich des  25-jährigen Bühnen-Jubiläums der „Zillertaler Haderlumpen“, Grand Prix Sieger 2007.  29 Titel, davon 16 ihrer größten Hits, präsentieren die „Lumpen“, wie sie liebevoll von ihren Fans genannt werden, auf ihrem Jubiläums-Album.

Am 30.03.2012 um 20:00 Uhr war es so weit. Die „Lumpen“ luden zur CD Release Party im Brückenstadl in Mayrhofen. Nicht nur Fans und Freunde folgten dem Ruf in das musikalische Zillertal. Neben dem ORF, der die Veranstaltung mitschnitt (Sendetermin im April) waren viele Journalisten und Fotografen vor Ort.

Außerdem wurden gesichtet: Produzent Helmut Rasinger mit seiner Frau Astrid (HERA Musikverlage), zahlreiche Autoren und Simone Altenried, die zusammen mit Jutta Rath (beide Celler Schule 2010) die Ballade „Wenn der Himmel Sterne weint“ zum Album beigesteuert hat.

Kurz bevor die „Lumpen“ den Song präsentierten, wurde das Publikum explizit aufgefordert, dem Text aufmerksam zu folgen: „Unser heimlicher Favorit mit einem Hammer-Text“ meinte Peter, der Sänger, bevor er in den Song eintauchte. „Eine Jahrhundertnummer“ bemerkte Helmut Rasinger. Freddy Pfister, ehemaliger Keyboarder der legendären Schürzenjäger, meinte: „Wahnsinn, was ihr da geschaffen habt.“

Simone Altenried: „Boah, ich bin noch immer geplättet über so viel Lob. Und da die Lorbeeren nicht mir allein gebühren, sollten hier auch alle noch einmal erwähnt sein:

Danke Natascha Arnold, dass du mir und Jutta einen so gefühlvollen Schimmel in kroatisch eingesungen hast, so dass dieser Text überhaupt erst entstehen konnte. Danke Steffen Müller, dass du dieses Wahnsinns-Arrangement gezaubert hast. Danke Jutta Rath, dass wir uns gegenseitig inspirieren.“

 

Mehr als perfekt

Und wieder einmal beweist das Netzwerk der Celler Schule, wie gut es funktioniert – Mehr als perfekt sogar. Zufällig genauso heißt der Titel von Maria da vinci. Simone Altenried (Celler Schule 2010) schrieb den Text über die Liebe auf den ersten Blick, unsere forfeet-Freunde  Antje Sommerfeld und Holger Quak haben produziert.
SMAGO schreibt schon vorab.
Wir hingegen müssen uns noch etwas gedulden. Am 23. Januar ist es soweit.
Toi toi toi!