STEFAN NOELLE: Premiere mit spätem Frühstück

Bei STEFAN NOELLE (Celler Schule 2009) steht die Premiere seines ersten Abends mit eigenen Liedern ins Haus! Sein Debüt als Singer/Chansonwriter nennt er „Spätes Frühstück“ –  feat. Georg Alkofer, Telecaster + Ulrich Wangenheim, Bassklarinette/Altflöte. Das ganze findet statt am Donnerstag, 8. und Freitag, 9. November 2012, 20:00 Uhr im Rationaltheater München, Hesseloherstr. 18 (Münchner Freiheit), T. 089- 33 50 03. Die beiden Abende im Rationaltheater werden mitgeschnitten und, sobald es geht, veröffentlicht.
Seit Stefan die Celler Schule besuchte, hat er viele Ideen, die über fast zwanzig Jahre nur in die Schublade gewandert waren, aus diesem Dasein befreit. Neue Texte kamen wie von selbst dazu. Jetzt gibt es eine Reihe von knapp 20 deutschsprachigen Songs, die stilistisch zwischen Chanson und Pop liegen. „Mich beschäftigen die Lebenssituationen in unserer heutigen Zeit, ich spiegele sie mal mit Humor, mal mit Melancholie, aber auch mal wütend. Wie wir miteinander oder aneinander vorbei reden, wie wir lieben, wo wir verharren und wohin wir ausbrechen – das interessiert mich.“

Mehr unter www.stefan-noelle.info und www.facebook.com/stefan.noelle.92

Wann wird ein Hit ein Wiesn-Hit?

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Wann wird ein Song ein Hit?  Tja, wenn man d a s wüsste! Da lässt sich die Frage nach dem Wiesn-Hit schon leichter beantworten. Zur Begriffsklärung: Unter Wiesn verstehen die Münchner das Oktoberfest, die größte Bierparty der Welt (quasi der Ballermann an der Isar), unter Wiesn-Hit demzufolge das beliebteste Lied, das dort in allen Festzelten 16 Tage lang im Stundentakt vor einem trinkfreudigen Massenpublikum gespielt wird. Süßer die Tantiemen nie klingen…

Das Rezept ist einfach. Man nehme eine Melodie, die ins Ohr geht, und einen Text, den man leicht mitsingen kann. Zumindest der Refrain muss aus vollen Kehlen mitgegrölt werden können. „Die ursprüngliche Botschaft des Liedes kann ohne weiteres außer Acht gelassen werden“, sagt Walter Bankhammer, der Chef der Niederalmer. Und der muss es ja wissen. Seit 16 Jahren ist er mit seiner 16-köpfigen Showband auf der Wiesn dabei. Dass der Text nur eine untergeordnete Rolle spielt, sehen wir deutlich an dem Wiesn-Hit 2012, „ Tage wie diese“. Campino von den Toten Hosen hatte es eigentlich als Liebeslied geschrieben. Allerdings reichten die Zeilen „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit. An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit“ aus,  um zur deutschen Hymne der Fußball-EM und in weiterer Folge zum Wiesn-Hit zu werden. Was zwar vielen g’standenen Bayern sauer aufstieß, aber den Düsseldorfer Campino zu einem spontanen Besuch auf dem Oktoberfest (Live-Kurzauftritt im Hackerzelt inklusive) animierte.

An zweiter Stelle im Wiesn-Hit-Ranking rangiert in diesem Jahr „Brenna tuat’s guat“ von Hubert von Goisern. Auch so ein klassisches Missverständnis: Vom Goiserer mit einer höchstpolitischen Botschaft ausgestattet, wurde das Dialektlied wegen des Halbsatzes „…brennt da Huat“ zum Bierzelt-Renner. Und gleich eine Parodie darauf gemacht: „Rinna tuat’s guat!“ Hubert von Goisern hatte schon 1992 mit etwas leicht verständlicherem Lied Koa Hiatamadl den Wiesn-Hit gelandet. Wiesn-Hits vergangener Tage, die sich noch immer im Programm der Oktoberfestkapellen halten, sind auch: Skandal im Sperrbezirk (Spider Murphy Gang), 1981, 99 Luftballons (Nena) 1982, Fürstenfeld (STS) 1984, Macho Macho (Reinhard Fendrich) 1988, Wahnsinn (Wolfgang Petry) 1997 und Anton aus Tirol (DJ Ötzi) 1999.

Na, dann Prost!

 

Songtexten mit Lucy Lay, ein Werkstattbericht (2.Teil)

 

Hier kommen Vanessa Kagels Eindrücke:

Ich war völlig begeistert, wie viele Teilnehmer da waren. So viele junge Musiker, die alle etwas über die Kunst des Textens wissen wollten, das war so großartig zu sehen. Und das ist auch die tollste Nachricht die ich weitergeben kann.
Es gibt da draußen noch Künstler, denen das gute Handwerk am Herzen liegt. Yes!

Da saß ich also mit meiner ersten Klasse und freute mich wie ein Schneekönig auf die nächsten 90 Minuten.
Begonnen habe ich meine Stunde mit der Übung für Fremd- und Selbstwahrnehmung (ICH BIN …). Es war erstaunlich wie exakt die Lösungen ausgefallen sind und die Lust am Schreiben (nicht am tippen) ist enorm gestiegen.
Einige kamen danach auch zu mir und meinten, dass sie jetzt öfter wieder einen Stift und ein Blatt zu Hand nehmen werden und den PC mal beiseite lassen.
Wir hatten uns somit alle schon ein wenig kennen gelernt und gingen dann zu den einzelnen Liedtypen über.
Ich kann mich noch genau erinnern, dass mich dieses Thema beim ersten Mal total faszinierte, da ich nie erwartet hätte dass es im Songschreiben verschiedene Typen gibt. So ging es auch den Teilnehmern in meiner Gruppe.
Was für ein Gefühl, wenn ein „aaaahhhh“ durch die Runde geht und man über den meisten ein kleines Lichtlein angehen sieht.  Das waren dann auch schon neunzig viel zu kurze Minuten, die uns trotz allem sehr bereichert haben.

In meinem Aufbau Workshop wollte ich speziell auf die Probleme der einzelnen Teilnehmer eingehen. Sei es in einem Text, den sie mir vorlegten oder einem speziellen Problem, das sie beim Schreiben haben.  Wie löst man Blockaden, wie komme ich weiter, wie überarbeite ich einen Text, wie kann ich mit Kritik an meinem Text umgehen?
Es war eine Achterbahn der Gefühle. Beim Vorlesen einiger Texte wurde dem Texter beim Vorlesen schon klar, welche Kleinigkeiten noch verbessert werden könnten und durch die laute Bestätigung oder das Kopfnicken der Teilnehmer und auch von mir wurde der jeweilige Künstler von alleine einen Kopf größer. Euphorie pur.

Und das wiederum waren gute Beispiele für den Rest der Gruppe. Es lohnt sich mutig zu sein und den Text zu besprechen. Aus einigen sprudelten die angestauten Fragen nur so heraus. Sie redeten sich ihre Schwierigkeiten von der Seele und teilten sie lauthals mit. Dadurch fühlten sich andere im Kurs verstanden und gingen wiederum auf die Erlebnisse ein und teilten ihre Erfahrungen. Ein Hin und Her wie es schöner nicht sein kann.
Auch ich konnte meine Erfahrungen teilen und lerne dabei noch etwas.

Mein großes Ziel in den Seminaren war,  den Teilnehmen zu zeigen, dass es sich lohnt über seine Texte nachzudenken, dass es Spaß macht sie zu perfektionieren und dass man keine Angst zu haben braucht, sich mit neuen “Werkzeugen“ an einen neuen Text zu wagen.
Es wurden viele Tipps erteilt, viel gelacht, sich „ausgekotzt“ und geholfen.

Es war eine wunderbare Erfahrung für mich, die ich gerne mit der Frau teilen möchte, die mir so viel beigebracht hat und ohne die ich dieses Wissen gar nicht gehabt hätte.
Danke Edith!

Songtexten mit Lucy Lay, ein Werkstattbericht (1.Teil)

von Frieder Does – mit einem kleinen Vorwort von Edith Jeske

 

 

 

 

 

 

Vanessa Kagel und Frieder Does haben schon etliche Workshops bei mir hinter sich, und es ist mir ein riesiges Kompliment, dass sie immer wiederkommen – ich glaube, sie sind die Spitzenreiter unter meinen Wiederholungstätern. Und nun hat es sich ergeben, dass man die beiden zu einem Workshop gebeten hat – einer, in dem sie neben Vocalcoaching und Songwriting auch Songtexten gegeben haben.
Wie es war, hat Frieder für uns in Teil 1 aufgeschrieben, Vanessa in Teil 2
Also dann:

Frieder Does:
Das Ganze wurde etwas aufgeteilt. Vanessa hatte Vocalcoaching 1-3 und Text 1&3. Ich war für Songwriting 1-2 und Texten 2 zuständig. Für eine Coaching-Einheit hatte man immer 1 1/2 Stunden. Schwer genug also, da das Wichtigste reinzupacken.
Ich kann dir natürlich jetzt größtenteils nur von mir erzählen. Aber das ist spannend genug 🙂

Texten 1
Da hat Vanessa unsere Teilnehmer erst mal langsam ins Thema eingeführt. Dafür hat sie das Ich-bin-Spiel benutzt, das wir auch in Hamburg gemacht haben. Dabei kamen wahnsinnig tolle Resultate bei raus und die Teilnehmer haben gemerkt, dass es beim Texten um viel mehr geht, als nur irgendwelche Reime zu finden und die aneinander zu reihen.  Auf einmal gabs noch eine Möglichkeit mehr, ans Texten heranzugehen: eine Geschichte schreiben.

Texten 2
Das war dann meine Aufgabe. Um die Leute locker zu kriegen, hab ich sie erstmal ins kalte Wasser geschmissen und einen Kaltstart gemacht. Ich weiß noch genau was ich gedacht habe, als ich das zum ersten Mal machen musste und bei den Teilnehmern wars genau dasselbe. Erst mal waren alle geschockt und wussten gar nicht, was sie jetzt so plötzlich machen sollten, ohne sich vorher Gedanken zu machen. Und wieder kamen wahnsinnige Ergebnisse bei raus. Die Jungs und Mädels waren total überrascht, was so alles passieren kann, wenn man den Kopf einfach mal ausmacht und die Hand und das Herz regieren lässt. Einer war sogar schon so weit, dass er seinen Kaltstart komplett in Reimen geschrieben hat, das war der Wahnsinn. Manche waren sogar richtig poetisch – da waren wirklich tolle Musiker dabei!
Das war schön, das Glänzen in den Augen der Musiker zu sehen, wenn sie dabei waren, etwas für sich Neues zu entdecken und die ersten Erfolge zu feiern.

Danach hab ich mich an den Songfahrplan gemacht. Unglaublich wie wenig Gedanken sich die meisten machen, bevor sie Texte schreiben! Ob das bei mir auch so war, bevor ich bei dir war? Ich weiß es gar nicht mehr.
Jedenfalls dachte ich, ich würde sehr viel wiederholen, was die Meisten schon wüssten – falsch gedacht. Das war komplettes Neuland. Ich hab mich an unseren Aufschrieben aus Hamburg und ein paar Seiten aus deinem Buch orientiert. Stück für Stück hab ich mich vorgearbeitet und ständig kamen „aaachsooooooo“s und „aaaah so macht man das“s zwischenrein, weswegen ich mir das ein oder andere Grinsen nicht verkneifen konnte – genau wie ich vor einem Jahr.

Am Ende haben wir dann immer noch versucht ein paar Texte zu behandeln. Und das größte Kompliment hatte ich gleich schon im ersten Workshop. Da kam eine Band an, mit einem Text, der ihrer Meinung nach einfach noch gar nicht funktioniert. Dann sind wir das in der Gruppe durchgegangen und sie haben selbst nach zwei Zeilen schon gemerkt, was falsch gelaufen ist. Und die ganze Gruppe ist mit eingestiegen und hat Feedback gegeben. Das war toll.

Das waren ganz einfache Problemchen mit der Erzählperspektive, die ständig gewechselt hat, die Erzählzeit, die unklar war und ein, zwei Sätzen, die einfach nicht in den Kontext gepasst haben. Aber dann war alles total klar und die Band überglücklich.
Das war ein tolles Gefühl, die Inhalte die du uns vermittelt hast, an andere weitergeben zu können und damit auch noch das gleiche Ergebnis zu erzielen!

Texten 3
Da hat die Vanessa noch mal Kaltstarts gemacht und sich dann komplett den Texten der anderen gewidmet und genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich…die Teilnehmer waren durch die Bank begeistert.

Die Resonanz war allgemein extrem positiv und wir werden vermutlich etwas Ähnliches nächstes Jahr auch wieder machen …


„Kein Problem“ meint Andreas Martin

von Edith Jeske


……… auch wenn man schon etliche hundert Nummern getextet hat – es gibt noch besondere Ereignisse in einem Textdichter(innen)leben . Ein solches war für mich der Anruf von Andreas Martin, welcher mich beim Einparken vor LIDL erwischte. Mein Text (zur Musik von Thomas Rosenfeld übrigens) gefiele ihm sehr und er nähme „Die Liebe steht dir gut“ auf sein Album.  Ich war ganz hin und weg, hab aber mein Adrenalin noch zurückgepfiffen, weil es ja immer den Pool von mindestens 20 Titeln gibt, aus denen das Album dann tatsächlich zusammengestellt wird.
Dann mailte Andreas Martin mir den MasterMix, und  das Adrenalin schnellte wieder hoch. Und seit ein paar Tagen ist das Album Kein Problem draußen und – jaaaah ! – ich bin tatsächlich mit von der Partie.  Und das in Gesellschaft von u.a.  Dr. Bernd Meinunger und meiner Freundin Doris. Und natürlich Andreas Martin selbst…..
Bei dem Parkplatz-Telefongespräch sagte Andreas Martin übrigens auch, dass er sich den Titel als Single vorstellen könne.
Das Adrenalin wird sich also noch eine Weile in den Startlöchern bereithalten. …..

KARLA5000 auf dem Copenhagen Pride!

Karla Oz

KARLA5000 auf dem Copenhagen Pride! Die Band um Frontfrau Karla Oz (Celler Schule 2008) ist am 17.08.2012 auf der Bühne auf dem Rathausmarkt in Kopenhagen im Rahmen des Copenhagen Pride zu sehen und vor allem zu hören.

Frische deutsche Songs mit leichtem NDW-Einfluss und Synthie-Sounds vermischen sich mit klaren Texten und eingängigen Melodien.

Als Höhepunkt des Abends wird einen Eurovision Song Contest-Wettbewerb geben, bei dem jeder Künstler einen Song des ESC präsentiert. KARLA5000 hat sich für Dschingis Khan entschieden, denn das kennen die Dänen angeblich. Also: Bärte ankleben und los geht’s!

Mehr Infos und Hörproben hier.

…und natürlich bei Facebook.

Der Sommer ist schneller vorbei, als man denkt

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Der Sommer ist schneller vorbei, als man denkt, räsonniert Udo Jürgens.  Stimmt! Aber vorher kommt noch das Sommerloch. Ich stopfe es mit einem Dialog zwischen Mann und Frau, der ausschließlich aus  Titeln von 32 Songs von Udo Jürgens besteht.

Er: Was ich dir sagen will: Ich bin wieder da! Es wird Nacht, Senorita!

Sie: Immer wieder geht die Sonne auf! Die Sonne und du…

Er:  Jenny! Griechischer Wein?

Sie: Merci, cheri!

Er:  Ich weiß,  du könntest meine Tochter sein! Siebzehn Jahr, blondes Haar… Bleib doch noch bis zum Frühstück!  Es lebe das Laster!

Sie: Traumtänzer!

Er: Vielen Dank für die Blumen! Wenn nicht wir, wer dann? Du und ich gegen den Rest der Welt! Hast du heute schon gelebt?

Sie:  Alles im Griff!

Er: Schnucki-Putzi! Der Sommer ist schneller vorbei als man denkt. Alle Macht den Gefühlen!

Sie: Irgendwann…

Er: Mit 66 Jahren? Anuschka!

Sie:  J-e-n-n-y!

Er: Na und!

Sie: Eine Fünf minus!!

Er: Die Sehnsucht bleibt! Wo find ich dich?

Sie: Alter, mach’s gut!  Fünf Minuten vor zwölf! Jeder Traum hat ein Ende!

Er: Warum nur, warum?

 

 

Der Soundtrack meines Lebens

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Kennen Sie die Fernsehsendung Tonspur – Soundtrack meines Lebens? Wenn ja, unbedingt heute um 22.50  3SAT einschalten, wenn nein, ebenfalls. Das Konzept der Schweizer Sendung ist einfach genial: Ein bekannter Unbekannter – mal männlich, mal weiblich, mal mal Schriftsteller, kann auch mal ein Politiker sein – legt acht Musiktitel vor, die in seinem Leben eine besondere Rolle spielen. Der Zuschauer weiß von Anfang an, um wen es sich handelt. Ein „Profiler-Team“, das aus drei Musikexperten besteht, muss an Hand der Playlist herauszufinden, wer sich hinter den Songs verbirgt. Während das investigative Trio diskutiert, rätselt und kombiniert, vermutet und verwirft, bis die Köpfe rauchen, erfährt die Moderatorin Nina Brunner in einem Gespräch mit dem Gast, warum er gerade diesen Song ausgewählt hat. Dass es sich dabei um kein abgekartetes Spiel handelt, merkt man spätestens dann, wenn sich die Profiler bis zum Schluss im Dunklen tappen. Denn auch das kommt vor, wenn auch eher selten.

Heute Abend ist Annett Louisan an der Reihe, und sie wird u. a. erzählen, warum sie „Purple Rain“ von Prince und „Rote Rosen“ von Hildegard Knef ausgewählt hat. Eine spannende Sendung ist garantiert. Bis 11. August gibt es noch drei weitere Folgen. Die Tonspur legen Udo Jürgens, Hubert von Goisern und Francine Jordi.

Und wenn ich den Soundtrack seines Lebens zusammenstellen müsste?  Da komme ich ordentlich ins Grübeln.  „Balla Balla“ von den Rainbows?  „I wanna hold your hand“ von den Beatles? Das Trinklied aus La Traviata? „Was für eine Nacht“ von Konstantin Wecker? „Mister Sandman“ von den Pointer Sisters? Ja? Nein? Vielleicht? Ein vergnügliches Gedankenspiel an einem verregneten Sommertag ist es allemal.Ja, ja, ich weiß schon, da fehlen noch zwei…

 

Songtextseminar für Kurzentschlossene in Hamburg

Liebe Textdichter/innen und solche, die es werden wollen,

vom 1.-5. August 2012 gebe ich wieder ein Songtextseminar in der Sängerakademie HH. Da die hauseigene Gruppe nun doch nicht mit meiner zusammengelegt werden kann, sind schlagartig 10 Plätze frei geworden. 
Teilnahmegebühr: 350 EUR

Ob Einsteiger oder Auffrischer – ein kurzweiliges und gehaltvolles Programm mit Nachhaltigkeitseffekt und hohem Spaßfaktor

Details hier

Herzliche Grüße

Edith Jeske

Und für jeden kommt der Tag…

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

ERINNERUNG AN MARGOT WERNER  (8. Dezember 1937 – 1. Juli 2012)

Meine Erinnerung an die Begegnung mit Margot Werner ist schon merklich verblasst. Aber es geht nichts über ein gutes Archiv. „Die Glamour-Frau mit der rauchig-brüchigen Stimme und den lasziven Bewegungen, deren Weiblichkeit auch noch in den letzten Sitzreihen knistert“, so kündigte ich die Chansonsängerin, die beharrlich ihr genaues Alter verschwieg, im Programmheft des Teatro Spettacolo an. Das Teatro Spettacolo war ein mehrwöchiges Zeltfestival, das der Münchner Regisseur Rolf Bengert mit viel Mut, Begeisterungsfähigkeit und  großem finanziellen Risiko im Volksgarten in Salzburg aufgeschlagen hatte. „Angst kann nicht träumen. Mut – ich lade euch ein, mutig zu sein“, war sein Credo. Ich war damals für die Gestaltung des Programmheftes und die Öffentlichkeitsarbeit  zuständig. Das ist nun 30 (in Worten: dreißig!!!) Jahre her.

Im Sommer 1982 kehrte also Margot Werner, die ausgezogen war, Prima Ballerina an der Bayrischen Staatsoper in München zu werden, auf Einladung von Rolf Bengert als gefeierter Star in ihre Heimatstadt zurück. Ein Heimspiel für die Diva mit der flammend-roten Mähne, die am Klavier von Max Greger jun. begleitet wurde: Zwei ausverkaufte Abende, jubelnde Fans, die ihr Rosen streuten. „Ob nun die parodierende, komische Margot Werner, die auch über sich selber lachen kann, liebenswerter oder interessanter ist als die bisher vertraute, darüber konnten sich selbst die eingefleischten Werner-Fans nicht einigen“, vermerkte Othmar Behr in den Salzburger Nachrichten. Auf dem Programm standen neben Parodien auf die Musik-Legenden Marika Rökk, Hildegard Knef, Zarah Leander und Edith Piaf ihre eigenen Lieder, darunter ihr größter Hit „So ein Mann“, „Ich hab’ im Leben nichts bereut“ und „Und für jeden kommt der Tag“, eine optimistische Hymne an das Leben, für die Abi Ofarim die Musik und Maurus Pacher den Text geschrieben hatte und der auch der Titel ihres Debüt-Albums im Jahre 1974 war.

„Und für jeden kommt der Tag, da steht er auf, wo er begann. Dann fängt das alte Spiel mal wieder ganz von vorne an…“ Es macht mich traurig, dass für Margot Werner dieser Tag nie wieder kommt.

Monsters of Liedermaching

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

„Am Samstag spielen die Monsters of Liedermaching im Rockhouse“, sagte Robert. „Die solltest du nicht verpassen“. Robert ist der Mann am Lichtpult. Auf seinen Geschmack kann man sich verlassen. „Monsters of what?“ Nicht nur der Name machte mich neugierig. Schnell fand ich heraus: Sechs Kerle, fünf Akustikgitarren, kein Schlagzeug, dafür ein halbes Dutzend Frontmänner. Die erste Liedermacherband Deutschlands. Mal ehrlich: Hättet ihr gewusst, dass es so was gibt? 2003 hatten Fred, Burger, Totte, Rüdiger, Labörnski und Pensen, (fast alle) Hamburger Jungs, die auf Solopfaden unterwegs waren, die Idee, gemeinsam beim Rockspektakel auf dem Hamburger Rathausplatz aufzutreten. Das machte ihnen soviel Spaß, dass sie in dieser Formation auf Festivals und in Clubs spielten und  sich die Frage: „Sind wir eigentlich eine Band, oder spielen wir nur mal zufällig zusammen?“ irgendwann erübrigte.

Nun waren als die Gute-Laune-Monster zum ersten Mal in Österreich. Noch dazu in meiner Stadt. Im Rockhouse wurde der Aufnahmezustand (so der Titel ihres Programms) ausgerufen, als sie guter alter Liedermacher-Tradition im Halbkreis sitzend zur Klampfe griffen und ihre Songs zum besten gaben: mal rotzfrech, mal  skurril, mal nachdenklich-zart, mal hau-drauf,  aber immer ungeheuer (Nomen est omen!) komisch und reimverliebt bis knapp vorm  Zungenbruch. Mal Rock,  mal Ballade, mal Mitsing-Schunkel-Pogo. Mal Fred, mal Burger, mal Labörnski, mal Pensen, mal Totte, mal Rüdiger, manchmal sogar miteinander. Sechs Kumpeltypen, mit denen man, ohne lange zu überlegen, Schnaps und Kekse, so auch der Titel der neuesten CD, die Anfang August auf den Markt kommt,  teilen würde.  Sogar, wenn es die letzten wären…

Habe ich eigentlich schon gesagt, dass man sich auf Roberts Geschmack verlassen kann?