Von Turid Müller
Wen von Euch haben sie erwischt, die Bahnstreiks der letzten Monate?
Michel Feindler hat ihnen sein Monatsgedicht für März gewidmet.
„…meine Auftrittstermine erinnerten in den vergangenen Wochen — wenn auch rein zufällig — einer Slalomfahrt um die Lokführerstreiks der GDL herum,“ erzählt Michael Feindler in seinem aktuellen Newsletter, und empfiehlt Bahnreisenden hin und wieder einen positiven Blick:
Bahnstreiks
Die Lok steht still, die Führer streiken,
auf Facebook will das niemand liken.
Doch passionierte Fernzugfahrer
bemerken sachlich an der Stelle:
Zumindest sind die Zugausfälle
um einiges berechenbarer,
wenn die Gewerkschaft Muskeln zeigt,
statt dass die Bahn es selbst vergeigt
und mitten auf der Strecke streikt.Der Kabarettist ist laut eigener Aussage „weiterhin optimistisch auf Schienen unterwegs (schon deshalb, weil die Alternativen nicht wirklich überzeugen).“ Und er schiebt noch ein P.S. hinterher:
„In Interview-Schalten mit dem GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky reicht es zeitlich oft nur für ein paar zugespitzte Argumente. Sehr viel ausgeruhter und konstruktiver kommt hingegen dieses Interview vom vergangenen Jahr daher, in dem es darum geht, mit Hilfe einer neu gegründeten Genossenschaft namens FairTrain die Arbeitsbedingungen im Schienenverkehr nachhaltig zu verbessern.“
Wer wissen will, ob Feindler auf künftig pünktlich ankommt, überzeugt sich am besten selbst, in einer seiner Shows. Mutige nehmen die Bahn.