Celler Schule 2013: „Was hier für Talente herumschwirren…“

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

 

Heuer kam nichts dazwischen: Keine MarilleClaudia Karner und Thomas Woitkewitsch beim Abschlussfest der Celler Schule 2013nernte bei Freundin Inge im Burgenland, kein Schrammelklang im Waldviertel, kein Tollwood-Festival in München. Also, rein in den Zug und ab nach Springe, zum Abschlussfest der Celler Schule 2013, wo es nach zwei intensiven Wochen in der Talenteschmiede JeskeReitz wieder eine Menge zu feiern gab. Und zum Schauen und Hören auch. „“Kinder, was hier für Talente herumschwirren!““, begeisterte sich mein Tischnachbar Thomas Woitkewitsch, der Grandseigneur der Liedtexterei, seit zehn Jahren hochgeschätzter Dozent in  der Celler Schule. Einen Satz hat er allen ExCELLEnten auf den Weg mitgegeben. „“Wenn zum Schluss alle heulen, ist es gut gelaufen!““

Tobias Reitz führte charmant durch den Abend (Was kann der Mann eigentlich nicht?), und für die  Musenmuddi, die ihren Klassiker „Rinnsteinprinzessin“ zum Besten gab,  hatte er eine besondere Überraschung parat: das nie übergebene Doppel-Platin für den Song „Wieder zurück“, den Edith Jeske Ende der 90er für Wolfgang Petry geschrieben hatte. Von den ExCELLEnten  gab es neben einem  originellen Geschenk, einer Flasche Reimgold Brillant, ein Ständchen aller Teilnehmer. Bei der Parodie auf Michael Holms „Tränen lügen nicht“ spürte man: Hier ist wieder ein excellenter Jahrgang am Moussieren.

Die Nacht verging wie im Railjet. Plötzlich war es vier Uhr morgens, und der Saal im Lutherheim hatte sich schon gelichtet. Übrig geblieben war ein  Fähnlein Nimmermüder, darunter Silke Frost, Axel Paetz, Lennart Schilgen und Thomas Franz (für mich  d i e  Entdeckung des Abends), die sich mit Singen und Spielen die drohenden Ermüdungserscheinungen vertrieben.  Wie schön, dass ich dabei sein durfte. Danke an euch alle! Während sich die Berliner Gruppe mit Tilman Lucke, Michael Feindler und  Lennart Schilgen zu Fuß bei Sonnenaufgang auf den Weg zum Bahnhof machte, um den ersten Zug zu erreichen, nahm mich Anna Brandt gemeinsam mit Silke im Auto mit. Es war kurz vor sechs, als wir in Hannover ankamen. Die ersten Trödler bauten an der Leine ihre Flohmarkstände rund um die bunten Nanas von Niki de Saint Phalle auf. „“Kommst du nächstes Jahr wieder?““ fragte mich Anna beim Aussteigen. Ich schüttelte bedauernd den Kopf. „Sieben Stunden im Zug, das ist mir einfach zu weit.“

Vor ein paar Tagen gab Tobi den Termin für das Abschlussfest im nächsten Jahr bekannt. Naja, bis zum 25. Juli 2014 kann ich’s mir ja noch einmal überlegen…

 

Pauli Poltergeist – Das große Gruselfest

© Verlag Friedrich Oetingervon Susanne Lütje (Celler Schule 2007)

 

 

 

Das neue Kinderbuch von Susanne Lütje mit Illustrationen von Catharina Westphal aus dem Friedrich Oetinger Verlag ist da.

Paul und Pauline Poltergeist stürzen sich in ihr zweites Abenteuer! Zwischen Dämonen, Vampiren und Zahnärzten wird gepoltert, Klamauk und Unfug gemacht. Für Leser und Zuhörer ab 7 Jahren. Und für alle ExCELLEnten gibt es eine Verwandte von Ediths Rinnsteinprinzessin zu entdecken …

Bestellen kann man das Buch gleich hier:

Leselust mit Heike Baller

Von Edith Jeske

Was lange währt, wird endlich gut.
Heike Baller ist Gründungsmitglied der Celler Schule. Die ersten schwierigen, aufregenden, hoffnungsvollen Schritte haben wir gemeinsam getan. Und noch länger sind wir freundschaftlich verbunden.
Ich freue mich, dass ich verkünden kann: Heike Ballers Literaturblog Kölner-Leselust ist on air!

Neben Rezensionen finden sich dort die Liste der Themen für Lesungen von Heike Baller und ihre Lesungstermine. Außerdem die Hinweise auf die von ihr betreuten Literaturkreise.

Heike Baller freut sich auf regen Austausch

Zum 80. Geburtstag von Michael Heltau

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Er ist einer der größten österreichischen Künstler, obwohl er gar nicht in Österreich geboren wurde, sondern im bayrischen Ingolstadt, und im Salzkammergut aufwuchs. Trotzdem gilt er  längst als zutiefst wienerisch, weil er diese Stadt von Anfang an umarmte, wie sie ihn seit vielen Jahren zurück umarmte. Heute feiert  Schauspieler, Entertainer und Chansonnier Michael Heltau seinen 8o. Geburtstag.

Heltau spielte alle Klassiker dieser Welt, Hamlet, Romeo, Wallenstein, Mackie Messer, den Zerrissenen und Anatol, ehe er Mitte der Siebziger Jahre das Chanson für sich entdeckte, allem voran  Jacques Brel, genial ins Deutsche übertragen von Werner Schneyder. Mittlerweile feierte er mit dem 33. Bühnenprogramm, das den  Titel „Es ist immer jetzt!“ trägt, Triumphe und lässt dabei sein Publikum, das in all die Jahre begleitete hat, ganz schön alt aussehen, wie ich im vergangenen Mai im Burgtheater feststellte.

Gern erinnere ich mich an den Liedercircus, eine  höchst erfolgreiche Fernsehshow, wo  Michael Heltau vier Jahre lang – von  1976 bis 1979  – als Conferencier in Frack und Zylinder Sängern, Liedermachern und Chansonniers wie Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Margot Werner und Mort Shuman den roten Teppich legte. (Das ist mittlerweile so lange her, dass sich sogar das Internet ausschweigt.) Damals erwachte bei Heltau die Lust, selbst Chansons zu singen. Im Klappentext der LP Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – Wienerische Lieder, die 1979 erschien, schrieb André Heller: „Das Wienerische hat in ihm den Meister eines lang verwaisten Faches gefunden: singender Schauspieler schmerzlicher Zwischentöne. Österreich ist arm an weltmännischen Figuren, Michael Heltau ist eine von ihnen.“ Dieser Satz hat auch 34 Jahre später noch seine Gültigkeit. Genau so wie der Ausspruch seines Tapezierers, den mir Heltau als Widmung in eine Biographie von Jacques Brel schrieb: „Das Leben ist voll von einfachen Lösungen.“ Oder der Satz: „Nach dem Auftritt brauche ich Menschen, die mir schonungslos was Nettes sagen.“ Zum Glück tun das seine Fans heute noch.

Auf die Reporterfrage nach seinem Herzenswunsch zum 80. Geburtstag antwortete der Doyen des Wiener Burgtheaters: „„Ich werde  mich hüten, mir etwas zu wünschen. Das könnte ja etwas weniger Tolles sein, als ich jeden Tag erlebe. Mein Leben war und ist von vielen glücklichen Umständen geprägt. Warum soll ich mir da noch mehr wünschen?““

Dann wünsche halt ich ihm was: „Alles Gute zum Geburtstag!“

 

 

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Geschmack im Frack

Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Sieben Jahre ist nun schon wieder her, dass ich die Schulbank in Celle drückte. Am letzten Vormittag  – der Abschiedsschmerz hatte sich schon im Knopfloch eingenistet – ermunterte uns Edith Jeske, die uns als Musen-Muddi gemeinsam mit Tobias Reitz durch zwei spannende Wochen begleitet hatte, aufzuschreiben, wo wir uns in zehn Jahren sehen würden. Zehn Jahre! Was für ein langer Zeitraum! Ich weiß nicht mehr ganz genau, welche verwegenen Träume ich damals zu Papier gebracht habe. Ein Bild allerdings ist mir im Kopf geblieben: Ein Plakat auf einer Litfasssäule, darauf ein Gesangstrio im Frack, das meine Lieder singt.

Das mag wohl daran gelegen sein, dass ein Jahr zuvor die ersten Liedtexte von mir öffentlich aufgeführt wurden, und zwar Parodien, die ich auf Lieder aus den Zwanziger Jahren geschrieben hatte. Anlass war ein Jubiläum im Schauspielhaus Salzburg, das der dortige Freundes- und Förderverein veranstaltete. Drei Schauspielschüler, Hansi Anzenberger, Thomas Pfertner-Enzi und Michael Rutz, schlüpften für diesen Abend  in den Frack, griffen zum Mikro und sangen nach Art der Comedian Harmonists: „Ein Freund, ein guter Freund…“ Eine aufgelegte Sache, wenn Freunde feiern. Das Ergebnis: Viel Applaus und die Idee, in diesem Stil weiterzumachen. Dass es bei diesem einen Auftritt blieb, lag daran, dass es die drei jungen Schauspieler nach der Abschlussprüfung in verschiedene Winde blies.

Zwei Jahre später  lernte ich durch Georg Clementi (genau, der Troubadour 2012!) die Kaktusblüten kennen, drei musikalisch vielseitige Entertainer aus Graz. Ich mache es kurz:  Das Bühnen-Outfit von Christa Schreiner, Robert Persché und Martin Plass  ist  – Sie wissen es schon längst –  ein Frack. Morgen Abend treten die Kaktusblüten bei den Halleiner Festwochen auf – Texte von Claudia Karner.

Manchmal gehen Träume tatsächlich in Erfüllung…

 

Wer wird Troubadour 2013?

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Ein nostalgisches Mikrofon, um dessen Ständer sich eine Rose windet – so sieht die Trophäe aus, die der Gewinner des Chanson- und Liederwettbewerbs Der Troubadour nebst einem Preisgeld von 5000 Euro und einem Auftritt im Renitenztheater in Stuttgart erhält. Hergestellt wurde die Bronzestatuette, die der Künstler M. Donato Diez entworfen hat, wie ihre sieben Vor-gängerinnen, von der Kunstgießerei Strassacker in Süßen. Der Troubadour 2012 steht in Salzburg, genau genommen auf dem Kaminsims im Wohnzimmer von Georg Clementi. Der Troubadour 2013 wartet noch auf seinen Besitzer. Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Wettbewerb läuft bis 15. Juli.

Initiator des renommierten Sängerwettstreits, der heuer bereits zum neunten Mal stattfindet, ist das Hotel Le Meridien in Stuttgart unter Leitung von Bernd Schäfer-Surén. Er hat es sich gemeinsam mit Chanson-Altmeister Stephan Sulke, der als Pate fungiert, zur Aufgabe gemacht, das deutschsprachige Chanson zu fördern. Den Ehrenvorsitz der Jury, darunter auch der Intendant des RenitenztheatersSebastian Weingarten, nimmt die Sängerin und Entertainerin Katja Ebstein ein. Und alle Teilnehmer hoffen, dass sich der Titel einer ihrer erfolgreichsten Lieder gerade bei ihnen bewahrheitet. Denn: „Wunder gibt es immer wieder…“

„Vom 17. bis 19. Oktober 2013 wird Stuttgart wieder die Chanson-Hauptstadt Deutschlands“, tönen die Veranstalter vollmundig. Dass es großen Spaß macht, dabei zu sein, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe Vorjahrs-sieger Georg Clementi, für den ich die Öffentlichkeitsarbeit mache, und seine Musiker, die Akkordeonisten Sigrid Gerlach-Waltenberger und den Gitarristen Tom Reif, nach Stuttgart begleitet und ihnen im Ballsaal des Meridien mit klopfendem Herzen die Daumen gedrückt.

Lust auf den Troubadour 2013 bekommen? Bewerben können sich Solokünstler und Musikgruppen, die in deutscher Sprache eigene Chansons und Lieder singen. Machen Sie es einfach Georg Clementi nach oder den ExCELLEnten Johannes Kirchberg (1. Platz 2009), Fabian Schläper (mit Tina Häussermann 1. Platz 2008), Klaus André Eickhoff (2. Platz, 2009), Madeleine Sauveur (3. Platz 2011) und Anna Piechotta (3. Platz 2006)!

 

 

Santiano auf Tour mit Helene Fischer

Im Sommer wird die erfolgreichste Sängerin des Landes auf Deutschlands Stadion-Bühnen stehen:  Helene Fischer! Und höchstwahrscheinlich wird sie auch Songs von Tobias Reitz singen. Der war 2001 Teilnehmer der Celler Schule und leitet sie heute bekanntermaßen zusammen mit Edith Jeske. Seit seiner Zusammenarbeit mit Helene Fischer (16 veröffentlichte Songs) ist er hauptberuflich Textdichter.

Support-Act bei den Helene-Fischer-Stadionkonzerten ist DIE Shootingstar-Band der letzten Jahre: Santiano! Die „Seemänner 2.0“ hatten ihre größten Erfolge mit Songs, zu denen Lukas Hainer (Celler Schule 2012) die Texte geschrieben hat. Für die Zusammenarbeit wurde er u.a. mit Doppelplatin ausgezeichnet.

Wer Lust hat, bei den Mega-Events (allein 35.000 verkaufte Tickets AufSchalke!) dabei zu sein, findet auf www.helene-fischer.de  alle weiteren Infos und Termine.

Es bleibt nur die Erinnerung

 

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

 

„I bin dir ausgeliefert jede Nacht. Du hoitst mi g’fangen, lasst mi net aus“, so lautet eine Textzeile eines Songs von Hansi Dujmic. Ein Song, der es in die Top 10 von Österreich schaffte. „Ein Herzens-Hit für die Ewigkeit“, so bezeichnete ihn die Journalistin Marga Swoboda. Geschrieben hat es der Wiener Gitarrist und Sänger 1986 für seine Frau Brigitte. „I bin dir ausgeliefert jede Nacht…“ ist aber auch eine Zeile, die auf die dunkle Seite seines Lebens zutraf, das viele Jahre von  Drogen bestimmt war,  die ihn schlussendlich zerstörten. Am 21. Mai 1988 starb Hansi, der Zweifler, der Zerrissene, der von Depressionen Gebeutelte an einer Überdosis Heroin. Das war er gerade mal 31 Jahre alt.

Eine große Karriere war ihm vorausgesagt worden. „Ein Ausnahmetalent. Der hat den Rhythm and Blues im Blut“, hieß es damals in der Szene. 1980 gründete er die Band Chaos de Luxe mit Mischa Kraus (Bass), Robert Kastler (Keyboards) und Alex Munkas (Schlagzeug.  Die LP „Coloured“ – ja, damals gab es noch diese großen schwarzen Scheiben –  wurde von der Presse hochgejubelt, der kommerzielle Erfolg blieb aber aus. Damals war gerade New Wave angesagt und nicht rockiger Blues, made in Austria. Das war der Grund, warum sich die Band auflöste.

1985 wurde der Theatermacher Michael Schottenberg auf den plüschäugigen Sänger aufmerksam und engagierte ihn für die Titelrolle des Musicals „Elvis“.  Nach dem großen Bühnenerfolg  wollte Hansi Dujmic danach wieder eigene Musik machen, als Solokünstler durchstarten, das Image des Wiener Elvis abschütteln. Er versuchte sich in verschiedenen Stilrichtungen, sang mal auf Wienerisch und mal auf Englisch, wofür er sich den Künstlernamen Dew Mitch zulegte. Der erhoffte große Durchbruch wollte und wollte sich nicht einstellen. Hansi Dujmic  wurde gerade mal „weltberühmt“ in Österreich. Weiter brachte machte ein anderer Namensvetter:  Hans Hölzel aka Falco. Aber das ist eine andere Geschichte. Eine, die auch kein gutes Ende fand.

„In den All-Time-Charts bleibt die Marke Dujmic bestehen. Steht dafür, dass jemand bereit ist, die Seele aufzureißen, bis weit über die Schmerzgrenze“,  schrieb  Marga Swoboda über den sensiblen Künstler. “Echte Menschen, echte Künstler, echte Liebende sind sehr verwundbar.“ „Es bleibt nur die Erinnerung“, ist der Titel einer Compilation-CD, die anlässlich seines 20. Todestages herausgebracht wurde. Erinnern wollen sich heute, fünf Jahre später,  auch seine  Freunde und Musikerkollegen, darunter in die Jahre gekommene Austropop-Größen wie Wilfried, Joesi Prokopetz und Waterloo. Sie geben ein Erinnerungskonzert in Orpheum in Wien.

 

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Auf der Liederbestenliste

Sie sind wahre Trüffelschweine, jene Juroren der Liederbestenliste, die Monat für Monat aus der Fülle der deutschsprachigen CD-Produktionen die Spreu vom Weizen trennen und musikalische Kostbarkeiten erschnüffeln, die im Mainstream kaum Beachtung finden. Liederbestenliste? Nie gehört?  Dann ist es höchste Zeit, einen Blick auf sie zu werfen.

Als Leuchtturm der lebens- und wahrheitshungrigen, liedtrunkenen Songschreiber und Geisterpoeten oder auch quasi „last man standing“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, so bezeichnet sie der Liedermacher George Leitenberger. Etwas prosaischer ausgedrückt: Die Liederbestenliste ist eine Kritiker-Hitparade, zusammengestellt von kompetenten Musik-Redakteuren, die ein feines Sensorium für anspruchsvolle deutschsprachige Lieder haben. Sie wurde 1984 im Südwestfunk ins Leben gerufen. Die Lieder werden regelmäßig in diversen Radio-Musiksendungen in Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz gespielt, es wird die CD des Monats gekürt und der Jahrespreis der Liederbestenliste sowie ein Förderpreis vergeben. Unter den bisherigen Preisträgern findet man klingende Namen wie Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt, Konstantin Wecker und Reinhard Mey.

In diesem Jahr bekommt Wenzel den Preis der Liederbestenliste, und zwar für seinen  Titel „Die Erde ist da für dich und mich“ von der CD „Woody 100 live“, eine deutschsprachige Übertragung des Songs „This Land Is Your Land“ von Woody Guthrie. Für Wenzel, ist dies nach  2001, 2005 und 2008 bereits die vierte Auszeichnung.

Der Förderpreis der Liederbestenliste geht an die Berliner Künstlerin Maike Rosa Vogel. Vergeben werden die Preise im Rahmen des diesjährigen Liederfests, das am 21. September im Mainzer Unterhaus stattfindet.

Was mich besonders freut: Auch in diesem Monat – nun schon zum dritten Mal – ist der Lied „Das Kopftuch“ von Georg Clementi von der CD „Zeitlieder“ auf der Liederbestenliste. Und noch ein alter Bekannter ist darauf zu finden: Wilfried, der bereits in den 1980er (!) Jahren als österreichischer Alpenrocker die heimische Musikszene aufmischte, gibt mit „Wieder da“ von der CD „Tralala“ wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich.

 

 

 

 

Kein Schnee von gestern

von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Die kenn ich doch! dachte ich, als mich neulich drei junge Salzburger Musiker aus der Zeitung angrinsten. Sie hatten wirklich allen Grund zum Strahlen. Niklas Mayr, Rupert Karl und Marvin Sillner,  die unter dem Bandnamen Manchester Snow auftreten, gewannen in Linz den Austrian Newcomer Award 2013 in der Kategorie U21. Dieser Preis hat sich in den letzten Jahren zu einer renommierten Auszeichnung für österreichische Musiktalente gemausert.

Woher ich die Jungs kenne? Ich besuchte im vergangenen Herbst in Salzburg einen Workshop, den das Music Information Center Austria, kurz MICA, für junge Musiker u. a. zum Thema Urheberrecht veranstaltete. MICA ist ein unabhängiger gemeinnütziger Verein, der sich die Unterstützung der in Östereich lebenden Musikschaffenden durch Beratung und Information zur Aufgabe macht. Ein Blick auf die Homepage lohnt sich.

Auf Niklas, Rupert und Marvin, alle gerade mal 17 Jahre, traf die Bezeichnung „Junge Musiker“ bei weitem besser zu als auf mich, was mich allerdings nicht von der Teilnahme abhielt. Die drei standen kurz vor der Fertigstellung ihrer ersten EP, wie mir mein Banknachbar Niklas verriet, und sie holten sich beim Workshop-Leiter Helge Hinteregger Tipps, um für die Vertragsverhandlungen mit dem Produzenten gewappnet zu sein. Manchester Snow, die Indie-Pop machen und  ihre Texte vorwiegend auf Englisch schreiben, hätten in diesem Blog eigentlich nichts verloren, wenn es da nicht auf ihrer EP „Citizens“ das Lied „Xoxo“ gäbe, in dem  die Jungs auf Deutsch einen nicht ganz ernst gemeinten Blick in die Zukunft riskieren. „Wenn ich gar nichts bekomm‘, von dem was ich gerne hätte, dann reicht mir immer noch der Boden der Herrentoilette.”  Zur Zeit ist  Optimismus angesagt. „Es ist unfassbar schön, was sich gerade abspielt“, freuen sich Niklas, Rupert und Marvin, Und ich freue mich mit ihnen. Ihr Song „Forrest Lane“, der auch auf VIVA gespielt wird, ist durchaus hörenswert. Geradezu naturbesoffen mache das Lied, behauptet der Radiomoderator Norbert K. Hund von der Radiofabrik Salzburg.

Manchester Snow scheint jene Art von Niederschlag zu sein, von dem man auch nach einem überlangen Winter nicht genug bekommen kann…

 

 

 

Im Süden von meim Herzen…

von Claudia Karner  (Celler Schule 2006)

Süden –  das ist für den bayrischen Liedermacher Werner Schmidbauer mehr als eine Himmelsrichtung. Es ist ein emotionaler Landeplatz – ganz ohne Niederschläge. „Im Süden von meim Herzen foit nia da Schnee“, behauptet er in einem seiner Songs. Süden ist auch der Titel der CD, die Schmidbauer gemeinsam mit seinem Landsmann, dem Mulitinstrumentalisten Martin Kälberer, und dem italienischen Cantautore Pippo Pollina schrieb und produzierte.

Schmidbauer, Pollina und Kälberer, alle auch als Solisten eine Klasse für sich, verbindet nicht nur die vermeintliche geographische „Nähe“  – Pollina stammt aus dem Süden Italiens,  Schmidbauer und Kälberer aus dem Süden Deutschlands -, sondern auch eine langjährige Freundschaft. Und so lag es auf der Hand, ein abendfüllendes Programm mit Liedern zu schaffen, in denen sich die bayrische Sprache mit der italienischen vermischt und die unterschiedlichen Musikstile  in einander fließen und zur Perfektion verschmelzen. „Ein wahres Kleinod“, schwärmen Fans von der  CD, die im Sommer 2012 auf den Markt kam. Seitdem sind Schmidbauer, Pollina und Kälberer auf Achse. Bis jetzt spielten sie 99 Konzerte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Gestern wärmten sie den Salzburgern im ausverkauften Republic  Herz und Ohren. „Danke für  die Musik, in die man sich hüllen kann wie eine Kuscheldecke, danke für das Gefühl von Wärme und Sonne“, schrieb eine Konzertbesucherin ins Gästebuch.

Am Ostersonntag nimmt die bayrisch-italienische Erfolgsgeschichte im Prinzregententheater in München ihr vorläufiges Ende. Das Grande Finale wird am 12. August dort stattfinden, wo sich Schmidbauer, Pollina und Kälberer und ihre Anhänger so gern hinträumen: in den Süden, und zwar in der Arena von Verona. Was Schmidbauer und Kälberer besonders freut: Sie werden die ersten deutschen U-Musiker sein, die auf diesem ehrwürdigen Platz, der  der Oper und der Klassik vorbehalten ist,  auftreten. Zwischen Nabucco und Rigoletto. Reeeeeschpekt!

Michael Krebs und die Pommesgabeln des Teufels morgen in Frankfurt

 

Foto: Ramon Kramer

Boris the Beast (Bass) und Matete Rakete (Schlagzeug) sind die „Pommesgabeln des Teufels“. MICHAEL KREBS (Celler Schule 2003) lernte die beiden Brachialmusiker nach ihrem Auftritt in Wacken kennen. Spontan wurde beschlossen, dass sie seinen Kampf gegen den Flüsterfuchs musikalisch unterstützen. Sie snd unterwegs und spielen eine Spezialversion von „Es gibt noch Restkarten“. Michael Krebs meint dazu: „Auch wenn Ihr das Programm in der Soloversion schon gesehen habt, werdet ihr eine Menge Spaß haben. Denn mit den Beiden klingen meine Songs einfach hammergeil und alles ist noch viel lustiger und Dolby-surroundiger. Und natürlich wird es auch einiges Neues geben!“ 

 

Der letzte Tourtermin:

18.1.2013: Frankfurt, Käs

Vom 19.01.2013 – 31.01.2013 kann Michael Krebs dann wieder solo erlebt werden:
19.1.2013: Speyer, Historisches Museum
25.1.2013: Bad Harzburg, Bündheimer Schloss
26.1.2013: Eschwege, E-Werk
27.1.2013: Kiel, metro-Kino
28.1.2013: Berlin, Wühlmäuse
31.1.2013: Herten, Glashaus

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