Celler Schule 2013: „Was hier für Talente herumschwirren…“

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

 

Heuer kam nichts dazwischen: Keine MarilleClaudia Karner und Thomas Woitkewitsch beim Abschlussfest der Celler Schule 2013nernte bei Freundin Inge im Burgenland, kein Schrammelklang im Waldviertel, kein Tollwood-Festival in München. Also, rein in den Zug und ab nach Springe, zum Abschlussfest der Celler Schule 2013, wo es nach zwei intensiven Wochen in der Talenteschmiede JeskeReitz wieder eine Menge zu feiern gab. Und zum Schauen und Hören auch. „“Kinder, was hier für Talente herumschwirren!““, begeisterte sich mein Tischnachbar Thomas Woitkewitsch, der Grandseigneur der Liedtexterei, seit zehn Jahren hochgeschätzter Dozent in  der Celler Schule. Einen Satz hat er allen ExCELLEnten auf den Weg mitgegeben. „“Wenn zum Schluss alle heulen, ist es gut gelaufen!““

Tobias Reitz führte charmant durch den Abend (Was kann der Mann eigentlich nicht?), und für die  Musenmuddi, die ihren Klassiker „Rinnsteinprinzessin“ zum Besten gab,  hatte er eine besondere Überraschung parat: das nie übergebene Doppel-Platin für den Song „Wieder zurück“, den Edith Jeske Ende der 90er für Wolfgang Petry geschrieben hatte. Von den ExCELLEnten  gab es neben einem  originellen Geschenk, einer Flasche Reimgold Brillant, ein Ständchen aller Teilnehmer. Bei der Parodie auf Michael Holms „Tränen lügen nicht“ spürte man: Hier ist wieder ein excellenter Jahrgang am Moussieren.

Die Nacht verging wie im Railjet. Plötzlich war es vier Uhr morgens, und der Saal im Lutherheim hatte sich schon gelichtet. Übrig geblieben war ein  Fähnlein Nimmermüder, darunter Silke Frost, Axel Paetz, Lennart Schilgen und Thomas Franz (für mich  d i e  Entdeckung des Abends), die sich mit Singen und Spielen die drohenden Ermüdungserscheinungen vertrieben.  Wie schön, dass ich dabei sein durfte. Danke an euch alle! Während sich die Berliner Gruppe mit Tilman Lucke, Michael Feindler und  Lennart Schilgen zu Fuß bei Sonnenaufgang auf den Weg zum Bahnhof machte, um den ersten Zug zu erreichen, nahm mich Anna Brandt gemeinsam mit Silke im Auto mit. Es war kurz vor sechs, als wir in Hannover ankamen. Die ersten Trödler bauten an der Leine ihre Flohmarkstände rund um die bunten Nanas von Niki de Saint Phalle auf. „“Kommst du nächstes Jahr wieder?““ fragte mich Anna beim Aussteigen. Ich schüttelte bedauernd den Kopf. „Sieben Stunden im Zug, das ist mir einfach zu weit.“

Vor ein paar Tagen gab Tobi den Termin für das Abschlussfest im nächsten Jahr bekannt. Naja, bis zum 25. Juli 2014 kann ich’s mir ja noch einmal überlegen…

 

Pauli Poltergeist – Das große Gruselfest

© Verlag Friedrich Oetingervon Susanne Lütje (Celler Schule 2007)

 

 

 

Das neue Kinderbuch von Susanne Lütje mit Illustrationen von Catharina Westphal aus dem Friedrich Oetinger Verlag ist da.

Paul und Pauline Poltergeist stürzen sich in ihr zweites Abenteuer! Zwischen Dämonen, Vampiren und Zahnärzten wird gepoltert, Klamauk und Unfug gemacht. Für Leser und Zuhörer ab 7 Jahren. Und für alle ExCELLEnten gibt es eine Verwandte von Ediths Rinnsteinprinzessin zu entdecken …

Bestellen kann man das Buch gleich hier:

Leselust mit Heike Baller

Von Edith Jeske

Was lange währt, wird endlich gut.
Heike Baller ist Gründungsmitglied der Celler Schule. Die ersten schwierigen, aufregenden, hoffnungsvollen Schritte haben wir gemeinsam getan. Und noch länger sind wir freundschaftlich verbunden.
Ich freue mich, dass ich verkünden kann: Heike Ballers Literaturblog Kölner-Leselust ist on air!

Neben Rezensionen finden sich dort die Liste der Themen für Lesungen von Heike Baller und ihre Lesungstermine. Außerdem die Hinweise auf die von ihr betreuten Literaturkreise.

Heike Baller freut sich auf regen Austausch

Zum 80. Geburtstag von Michael Heltau

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Er ist einer der größten österreichischen Künstler, obwohl er gar nicht in Österreich geboren wurde, sondern im bayrischen Ingolstadt, und im Salzkammergut aufwuchs. Trotzdem gilt er  längst als zutiefst wienerisch, weil er diese Stadt von Anfang an umarmte, wie sie ihn seit vielen Jahren zurück umarmte. Heute feiert  Schauspieler, Entertainer und Chansonnier Michael Heltau seinen 8o. Geburtstag.

Heltau spielte alle Klassiker dieser Welt, Hamlet, Romeo, Wallenstein, Mackie Messer, den Zerrissenen und Anatol, ehe er Mitte der Siebziger Jahre das Chanson für sich entdeckte, allem voran  Jacques Brel, genial ins Deutsche übertragen von Werner Schneyder. Mittlerweile feierte er mit dem 33. Bühnenprogramm, das den  Titel „Es ist immer jetzt!“ trägt, Triumphe und lässt dabei sein Publikum, das in all die Jahre begleitete hat, ganz schön alt aussehen, wie ich im vergangenen Mai im Burgtheater feststellte.

Gern erinnere ich mich an den Liedercircus, eine  höchst erfolgreiche Fernsehshow, wo  Michael Heltau vier Jahre lang – von  1976 bis 1979  – als Conferencier in Frack und Zylinder Sängern, Liedermachern und Chansonniers wie Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Margot Werner und Mort Shuman den roten Teppich legte. (Das ist mittlerweile so lange her, dass sich sogar das Internet ausschweigt.) Damals erwachte bei Heltau die Lust, selbst Chansons zu singen. Im Klappentext der LP Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – Wienerische Lieder, die 1979 erschien, schrieb André Heller: „Das Wienerische hat in ihm den Meister eines lang verwaisten Faches gefunden: singender Schauspieler schmerzlicher Zwischentöne. Österreich ist arm an weltmännischen Figuren, Michael Heltau ist eine von ihnen.“ Dieser Satz hat auch 34 Jahre später noch seine Gültigkeit. Genau so wie der Ausspruch seines Tapezierers, den mir Heltau als Widmung in eine Biographie von Jacques Brel schrieb: „Das Leben ist voll von einfachen Lösungen.“ Oder der Satz: „Nach dem Auftritt brauche ich Menschen, die mir schonungslos was Nettes sagen.“ Zum Glück tun das seine Fans heute noch.

Auf die Reporterfrage nach seinem Herzenswunsch zum 80. Geburtstag antwortete der Doyen des Wiener Burgtheaters: „„Ich werde  mich hüten, mir etwas zu wünschen. Das könnte ja etwas weniger Tolles sein, als ich jeden Tag erlebe. Mein Leben war und ist von vielen glücklichen Umständen geprägt. Warum soll ich mir da noch mehr wünschen?““

Dann wünsche halt ich ihm was: „Alles Gute zum Geburtstag!“

 

 

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Gedichte des Monats, 2. Ausgabe

von Michael Feindler (Celler Schule 2010)

Werte Leserschaft!

Zugegeben – in Städten wie Passau oder Meißen ist es durchaus verständlich, wenn sich die Menschen Anfang Juni über das Wetter beklagen. Schließlich ziehen es die meisten von uns vor, im Sommer von sich aus ins Freibad zu gehen, statt zu hoffen, dass das Schwimmbad nach Hause kommt. Aber auch Leute, die nicht vom Hochwasser betroffen waren und sind, lassen es sich nicht nehmen, über das Wetter zu schimpfen. Wer sich darauf keinen Reim machen kann, erhält hier einen Erklärungsversuch:

Bewölkte Stimmung

Die Straßen sind mal wieder nass,
seit vielen Wochen nervt uns das –
wir haben schließlich Mai!
Es nieselt, regnet, stürmt und weht,
doch selbst zum Junianfang geht
der Regen nicht vorbei.

Was fällt dem Wetter bitte ein?
Soll das nun unser Frühling sein?
Vom Sommer ganz zu schweigen!
Uns stört die hohe Wolkenzahl,
der Himmel sollte endlich mal
die blaue Seite zeigen.

Jetzt fehlt ja nur noch, dass es schneit!
Wir haben diesen Regen leid,
doch scheint’s ihn nicht zu jucken.
So müssen wir das Wetter halt –
ob trocken, heiß, ob feucht, ob kalt –
auch diesmal wieder schlucken.

Wir nehmen’s aber selten leicht,
selbst wenn der Regen einmal weicht –
dann stört uns bald die Hitze.
Das ganze Klima nervt uns hier!
Die schlechte Laune treiben wir
beim Wetter auf die Spitze.

So bleiben wir stets abgelenkt,
bevor noch jemand daran denkt,
sich Dingen zuzuwenden,
die unser Leben heut erschwer’n
und zweifellos zu ändern wär’n
mit unsern eig’nen Händen.

Der Frust wird dadurch umgekehrt:
Obwohl man sich so gern beschwert
(erst recht in deutschen Ländern),
wie störend dieses Wetter sei,
entspannt uns eines doch dabei:
Wir können’s heut nicht ändern.

Unabhängig vom Wetter werde ich im Juni an diesen Tagen und Orten auf der Bühne stehen:

  • Mittwoch, 05.06.2013 – Bamberg – Soloprogramm „Dumm nickt gut„, Katholische Hochschulgemeinde, 20.00 Uhr
  • Donnerstag, 06.06.2013 – Clausthal-Zellerfeld – Soloprogramm „Dumm nickt gut“, Technische Universität, 20.00 Uhr
  • Samstag, 08.06.2013 – Burg (bei Magdeburg) – Soloprogramm „Dumm nickt gut“, Kabarett CAT-stairs, 19.30 Uhr
  • Freitag, 14.06.2013 – Fürstenfeldbruck – Programmauszüge im Rahmen des Wettbewerbs „Paulaner Solo“, Veranstaltungsforum, 20.00 Uhr
  • Montag, 17.06.2013 – Aachen – Soloprogramm „Dumm nickt gut“, RWTH, Humboldt-Haus, 19.00 Uhr
  • Samstag, 22.06.2013 – Rostock – hier spiele ich ein paar Lieder im Vorprogramm zur großen Zirkus-Fantasia-Show (und CD-Release-Party) der wunderbaren Band „Les Bumms Boys“ (bekannt von der Dresdner Late-Night-Show „Spätzünder“), mehr Infos hier: www.lesbummmsboys.de
  • Dienstag, 25.06.2013 – Frankfurt/Oder – Soloprogramm „Dumm nickt gut“, Europauniversität Viadrina, Audimax, 20.00 Uhr

Der Monatsgedicht kann  unter monatsgedicht@michael-feindler.de jederzeit bestellt oder wieder abbestellt werden, wenn einem danach sein sollte. Das wäre jedoch schade. Daher: Auf baldiges Wiederlesen!

Zur Erinnerung an Fritz Löhner-Beda

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Die Beatles haben es mir verziehen: Schon in jungen Jahren schwärmte ich für Lieder der Zwanziger- und Dreißiger Jahre. „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?“ zum Beispiel oder „Ausgerechnet Bananen“ oder „In der Bar zum Krokodil.“ Mir gefielen die witzigen Texte, die feine Ironie, die charmanten Zweideutigkeiten und die perfekten Reime. Und ich war hocherfreut, als diese Lieder, die seinerzeit von den Comedian Harmonists berühmt gemacht wurden, in den 1990ern ein Revival erlebten. Dies ist nicht zuletzt Max Raabe und seinem Palastorchester zu verdanken.Dass diese Texte von Fritz Löhner-Beda geschrieben worden waren, sollte ich erst viele Jahre später erfahren. Der Name war in Vergessenheit geraten. Hitler hatte ihn gleichsam ausradiert. Dabei war Löhner-Beda einer der gefragtesten Textdichter seiner Zeit. Heute, am 24. Juni, jährt sich sein Geburtstag zum 130. Mal. Die beste Gelegenheit, einen Blick auf sein bewegtes Leben zu werfen.

Fritz Löhner-Beda wurde 1883 in Böhmen geboren und entstammte einer jüdischen Großbürgersfamilie, die kurz darauf nach Wien zog. Beda ist die tschechische Form von Fritz, ein Name, den er schon als Gymnasiast gern als Pseudonym für seine Gedichte und Satiren verwendete. Er studierte in Wien Rechtswissenschaft, über aber nie den Beruf eines Juristen aus.  Sein Herz hing an der Literatur und an der leichten Muse. Er schrieb für berühmte Kabaretts in Wien und Berlin und war in den 1920er und  1930er Jahren  eine der schillerndsten Figuren der Unterhaltungsszene. Die Begegnung mit dem Operettenkomponisten Franz Lehár katapultierte ihn in die erste Reihe der Librettisten. Mit „Land des Lächeln“ und  „Guiditta“ schuf er mit Lehár mit dem Co-Autor Ludwig Herzer, der für die Dialoge zuständig war, zwei Welterfolge und schrieb dem Startenor Richard Tauber die Arien auf den Leib oder besser gesagt die Stimmbänder. „Dein ist mein ganzes Herz…“ Wer gerät da nicht ins Schmelzen!

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus rieten ihm Freunde zur Emigration, aber Löhner-Beda, der sich kein Blatt vor den Mund nahm, wiegte sich in Sicherheit. Schließlich genoss Lehàr das Wohlwollen des Führers. Ein grausamer Irrtum: Schon einen Tag nach dem so genannten Anschluss von Österreich würde Löhner-Beda verhaftet und mit dem 1. Prominenten-Transport in das KZ Buchenwald deportiert. Dort schrieb er  – unter falschem Namen – gemeinsam mit dem Wiener Komponisten Hermann Leopoldi das Buchenwaldlied. So wurde zu einer Zeit, in der die deutsche Musik „entjudet“ (Was für ein hässliches Wort!) wurde, das Lied zweier Wiener Juden zur KZ-Lagerhymne, die täglich von den Tausenden von Gefangenen auf dem Appellplatz gesungen werden musste. Fritz Löhner-Beda hoffte bis zuletzt auf die Fürsprache von Franz Lehàr. Leider vergeblich. Er starb mach viereinhalbjähriger Gefangenschaft  am 4. Dezember 1942 in Auschwitz.

„Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, steht im Talmud. Um gegen das Vergessen von Fritz Löhner-Beda  anzukämpfen, findet am 26. Juni – quasi als verspätetes Geburtstagsgeschenk –  in der Reihe Literatur im Café Mozart in Salzburg eine Hommage an den großen Textdichter unter dem Titel „In der Bar zum Krokodil“ statt. Das Acapella-Ensemble Auftakt (Lieder) und der Schauspieler Alfred Pfeifer (Texte) lassen einem Abend lang das Werk des weltberühmten Unbekannten wieder aufleben.

 

 

Geschmack im Frack

Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Sieben Jahre ist nun schon wieder her, dass ich die Schulbank in Celle drückte. Am letzten Vormittag  – der Abschiedsschmerz hatte sich schon im Knopfloch eingenistet – ermunterte uns Edith Jeske, die uns als Musen-Muddi gemeinsam mit Tobias Reitz durch zwei spannende Wochen begleitet hatte, aufzuschreiben, wo wir uns in zehn Jahren sehen würden. Zehn Jahre! Was für ein langer Zeitraum! Ich weiß nicht mehr ganz genau, welche verwegenen Träume ich damals zu Papier gebracht habe. Ein Bild allerdings ist mir im Kopf geblieben: Ein Plakat auf einer Litfasssäule, darauf ein Gesangstrio im Frack, das meine Lieder singt.

Das mag wohl daran gelegen sein, dass ein Jahr zuvor die ersten Liedtexte von mir öffentlich aufgeführt wurden, und zwar Parodien, die ich auf Lieder aus den Zwanziger Jahren geschrieben hatte. Anlass war ein Jubiläum im Schauspielhaus Salzburg, das der dortige Freundes- und Förderverein veranstaltete. Drei Schauspielschüler, Hansi Anzenberger, Thomas Pfertner-Enzi und Michael Rutz, schlüpften für diesen Abend  in den Frack, griffen zum Mikro und sangen nach Art der Comedian Harmonists: „Ein Freund, ein guter Freund…“ Eine aufgelegte Sache, wenn Freunde feiern. Das Ergebnis: Viel Applaus und die Idee, in diesem Stil weiterzumachen. Dass es bei diesem einen Auftritt blieb, lag daran, dass es die drei jungen Schauspieler nach der Abschlussprüfung in verschiedene Winde blies.

Zwei Jahre später  lernte ich durch Georg Clementi (genau, der Troubadour 2012!) die Kaktusblüten kennen, drei musikalisch vielseitige Entertainer aus Graz. Ich mache es kurz:  Das Bühnen-Outfit von Christa Schreiner, Robert Persché und Martin Plass  ist  – Sie wissen es schon längst –  ein Frack. Morgen Abend treten die Kaktusblüten bei den Halleiner Festwochen auf – Texte von Claudia Karner.

Manchmal gehen Träume tatsächlich in Erfüllung…

 

WILBERTZ & KUNZ mit neuer Webseite

Passend zum alles neu machenden Mai erstrahlt auch die Homepage von JUTTA WILBERTZ (Celler Schule 2011) und NORMAN KUNZ in neuem Glanz. Den Aufruf  „Schaut doch mal vorbei und kommen Sie doch mal gucken“, den die Beiden in ihrer aktuellen Info als Lockruf aussenden, geben wir ohne Umschweife (und gerne!) weiter.

Auf zur neuen Webseite

Wer wird Troubadour 2013?

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Ein nostalgisches Mikrofon, um dessen Ständer sich eine Rose windet – so sieht die Trophäe aus, die der Gewinner des Chanson- und Liederwettbewerbs Der Troubadour nebst einem Preisgeld von 5000 Euro und einem Auftritt im Renitenztheater in Stuttgart erhält. Hergestellt wurde die Bronzestatuette, die der Künstler M. Donato Diez entworfen hat, wie ihre sieben Vor-gängerinnen, von der Kunstgießerei Strassacker in Süßen. Der Troubadour 2012 steht in Salzburg, genau genommen auf dem Kaminsims im Wohnzimmer von Georg Clementi. Der Troubadour 2013 wartet noch auf seinen Besitzer. Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Wettbewerb läuft bis 15. Juli.

Initiator des renommierten Sängerwettstreits, der heuer bereits zum neunten Mal stattfindet, ist das Hotel Le Meridien in Stuttgart unter Leitung von Bernd Schäfer-Surén. Er hat es sich gemeinsam mit Chanson-Altmeister Stephan Sulke, der als Pate fungiert, zur Aufgabe gemacht, das deutschsprachige Chanson zu fördern. Den Ehrenvorsitz der Jury, darunter auch der Intendant des RenitenztheatersSebastian Weingarten, nimmt die Sängerin und Entertainerin Katja Ebstein ein. Und alle Teilnehmer hoffen, dass sich der Titel einer ihrer erfolgreichsten Lieder gerade bei ihnen bewahrheitet. Denn: „Wunder gibt es immer wieder…“

„Vom 17. bis 19. Oktober 2013 wird Stuttgart wieder die Chanson-Hauptstadt Deutschlands“, tönen die Veranstalter vollmundig. Dass es großen Spaß macht, dabei zu sein, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich habe Vorjahrs-sieger Georg Clementi, für den ich die Öffentlichkeitsarbeit mache, und seine Musiker, die Akkordeonisten Sigrid Gerlach-Waltenberger und den Gitarristen Tom Reif, nach Stuttgart begleitet und ihnen im Ballsaal des Meridien mit klopfendem Herzen die Daumen gedrückt.

Lust auf den Troubadour 2013 bekommen? Bewerben können sich Solokünstler und Musikgruppen, die in deutscher Sprache eigene Chansons und Lieder singen. Machen Sie es einfach Georg Clementi nach oder den ExCELLEnten Johannes Kirchberg (1. Platz 2009), Fabian Schläper (mit Tina Häussermann 1. Platz 2008), Klaus André Eickhoff (2. Platz, 2009), Madeleine Sauveur (3. Platz 2011) und Anna Piechotta (3. Platz 2006)!

 

 

Santiano auf Tour mit Helene Fischer

Im Sommer wird die erfolgreichste Sängerin des Landes auf Deutschlands Stadion-Bühnen stehen:  Helene Fischer! Und höchstwahrscheinlich wird sie auch Songs von Tobias Reitz singen. Der war 2001 Teilnehmer der Celler Schule und leitet sie heute bekanntermaßen zusammen mit Edith Jeske. Seit seiner Zusammenarbeit mit Helene Fischer (16 veröffentlichte Songs) ist er hauptberuflich Textdichter.

Support-Act bei den Helene-Fischer-Stadionkonzerten ist DIE Shootingstar-Band der letzten Jahre: Santiano! Die „Seemänner 2.0“ hatten ihre größten Erfolge mit Songs, zu denen Lukas Hainer (Celler Schule 2012) die Texte geschrieben hat. Für die Zusammenarbeit wurde er u.a. mit Doppelplatin ausgezeichnet.

Wer Lust hat, bei den Mega-Events (allein 35.000 verkaufte Tickets AufSchalke!) dabei zu sein, findet auf www.helene-fischer.de  alle weiteren Infos und Termine.

Es bleibt nur die Erinnerung

 

Von Claudia Karner (Celler Schule 2006)

 

„I bin dir ausgeliefert jede Nacht. Du hoitst mi g’fangen, lasst mi net aus“, so lautet eine Textzeile eines Songs von Hansi Dujmic. Ein Song, der es in die Top 10 von Österreich schaffte. „Ein Herzens-Hit für die Ewigkeit“, so bezeichnete ihn die Journalistin Marga Swoboda. Geschrieben hat es der Wiener Gitarrist und Sänger 1986 für seine Frau Brigitte. „I bin dir ausgeliefert jede Nacht…“ ist aber auch eine Zeile, die auf die dunkle Seite seines Lebens zutraf, das viele Jahre von  Drogen bestimmt war,  die ihn schlussendlich zerstörten. Am 21. Mai 1988 starb Hansi, der Zweifler, der Zerrissene, der von Depressionen Gebeutelte an einer Überdosis Heroin. Das war er gerade mal 31 Jahre alt.

Eine große Karriere war ihm vorausgesagt worden. „Ein Ausnahmetalent. Der hat den Rhythm and Blues im Blut“, hieß es damals in der Szene. 1980 gründete er die Band Chaos de Luxe mit Mischa Kraus (Bass), Robert Kastler (Keyboards) und Alex Munkas (Schlagzeug.  Die LP „Coloured“ – ja, damals gab es noch diese großen schwarzen Scheiben –  wurde von der Presse hochgejubelt, der kommerzielle Erfolg blieb aber aus. Damals war gerade New Wave angesagt und nicht rockiger Blues, made in Austria. Das war der Grund, warum sich die Band auflöste.

1985 wurde der Theatermacher Michael Schottenberg auf den plüschäugigen Sänger aufmerksam und engagierte ihn für die Titelrolle des Musicals „Elvis“.  Nach dem großen Bühnenerfolg  wollte Hansi Dujmic danach wieder eigene Musik machen, als Solokünstler durchstarten, das Image des Wiener Elvis abschütteln. Er versuchte sich in verschiedenen Stilrichtungen, sang mal auf Wienerisch und mal auf Englisch, wofür er sich den Künstlernamen Dew Mitch zulegte. Der erhoffte große Durchbruch wollte und wollte sich nicht einstellen. Hansi Dujmic  wurde gerade mal „weltberühmt“ in Österreich. Weiter brachte machte ein anderer Namensvetter:  Hans Hölzel aka Falco. Aber das ist eine andere Geschichte. Eine, die auch kein gutes Ende fand.

„In den All-Time-Charts bleibt die Marke Dujmic bestehen. Steht dafür, dass jemand bereit ist, die Seele aufzureißen, bis weit über die Schmerzgrenze“,  schrieb  Marga Swoboda über den sensiblen Künstler. “Echte Menschen, echte Künstler, echte Liebende sind sehr verwundbar.“ „Es bleibt nur die Erinnerung“, ist der Titel einer Compilation-CD, die anlässlich seines 20. Todestages herausgebracht wurde. Erinnern wollen sich heute, fünf Jahre später,  auch seine  Freunde und Musikerkollegen, darunter in die Jahre gekommene Austropop-Größen wie Wilfried, Joesi Prokopetz und Waterloo. Sie geben ein Erinnerungskonzert in Orpheum in Wien.

 

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Restkarten in Muggensturm

Claudia Karner (Celler Schule 2006)

Haben Sie schon mal  den Wunsch verspürt, nach Muggensturm zu fahren? Muggensturm?  Never heard? Naja, mir ging’s bis vor kurzem noch genau so. Jetzt weiß ich dank Google, dass es an der Grenze zum Elsass liegt und dort Mitte Mai zwei Tage lang gefeiert wird. Vermutlich feucht-fröhlich, denn im Spritzenhaus (!) tritt Michael Krebs auf, in Berlin lebender Musikkabarettist und Pop-Comedian mit unverkennbaren schwäbischen Wurzeln. Da wäre ich gern dabei! Aber irgendwie ist dieses Muggensturm dann doch etwas abgelegen – von Salzburg aus betrachtetet. Chance auf ein Ticket hätte ich wohl noch, denn „Es gibt noch Restkarten“. So nennt Krebs prophetisch-schlitzohrig sein Programm, mit dem er seit 2011 mit großem Erfolg durch die Lande tingelt.

In der Reihe kabarett.com auf 3 SAT gab es gestern eine 30-minütige Kostprobe, die nach mehr schreit. Den Mann muss man einfach gesehen haben. Am besten live! Ein  rotzfrecher, aber charmanter Pointenschleuderer par excellence!

Apropos ExCELLEnce: Michael Krebs, 1974 geboren, drückte 2003 die Bank der Celler Schule und  mutierte ein Jahr später „Vom Wunderkind zum Spätentwickler“, so der Titel seines ersten Programms, das es auch als CD gibt. Es folgten viele Auftritte in Thomas Hermanns Quatsch Comedy Club,  in Schmidt Theater in Hamburg, in Night Wash und Ottis Schlachthof sowie 17 Kleinkunstpreise.   „The funniest fuckin’  German I know“, überschlug sich Amanda Palmer von den Dresden Dolls vor Begeisterung.

Nun bastelt der bekennende und praktizierende Richard Clayderman-Fan, der in jedem Musikstück  ein bisschen Adeline ortet, an seinem neuen Programm. Am 11. November ist im Düsseldorfer Kom(m)ödchen Premiere. Am 16. November wird Michael Krebs in München im Schlachthof in die Tasten hauen. Das werde ich mir nicht entgehen lassen. Salzburg  – München ist doch ein Klacks!